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Rente: „Boomer-Soli“ ist eine absolute Unverschämtheit! Jetzt werden die Alten geschröpft

Die Rente steht vor dem Zusammenbruch, Experten wollen das System durch den „Boomer-Soli“ entlasten. Ein fataler Vorschlag! Ein Kommentar.

© IMAGO/Wolfgang Maria Weber

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Die Rente steht in Deutschland vor dem Zusammenbruch! Das System entwickelt sich sukzessive zu einem Auslaufmodell, da die deutsche Demografie dem Konzept nicht Rechnung trägt. Der anstehende Renten-Eintritt der „Baby-Boomer“ wird die jüngere Generation maßlos überlasten. Experten sehen im „Boomer-Soli“ den rettenden Anker, doch der Gedanke an eine zusätzliche Belastung von Ruheständlern ist an Dreistigkeit nicht zu überbieten. Ein Kommentar.

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Die Tatsache, dass sich die Experten vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) mit der Zukunftsfähigkeit der Rente auseinandersetzen, ist aller Ehren wert. Es ist sogar zwingend notwendig, da die Regierung die Rente auf der langen Bank versauern lässt. Auch, dass an eine Entlastung der jungen Generation, welche bald die „Baby-Boomer“ finanzieren muss, gedacht wird, ist nachsichtig.

„Boomer-Soli“ spielt Generation gegeneinander aus

Laut dem IW Köln spitzt sich die Lage in den nächsten Jahren und Jahrzehnten enorm zu:

  • Derzeit finanzieren noch 2,1 Beitragszahler einen Rentner.
  • Schon 2030 sind es nur noch 1,5 Beitragszahler.
  • Im Jahr 2045 liegt die Zahl sogar nur noch bei 1,3 Beitragszahlern.

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Der „Boomer-Soli“ vom DIW ist allerdings ein Vorschlag für Tonne! Der schön verpackte Solidaritätszuschlag sieht nämlich vor, Alterseinkünfte ab einer bestimmten Schwelle mit Sonderabgaben zu belegen. Diese sollen dann aber nicht dem Bundeshaushalt zukommen, sondern einem neuen Topf, aus welchem die Rentner mit geringerem Einkommensniveau dann unterstützt werden.

In dem DIW-Konzept geht es um eine Abgabe von zehn Prozent auf sämtliche Alterseinkünfte wie die gesetzliche Rente, Betriebsrenten, Pensionen oder Mieteinnahmen. Dabei soll ein Freibetrag von 1.000 Euro monatlich gelten, nur auf darüber liegende Einkünfte würde die Abgabe fällig. Durch diese Maßnahme würde das Einkommen der unteren 20 Prozent um zehn bis elf Prozent steigen, so die Experten.

Derzeitige Rente basiert auf Leistungsprinzip – und das ist gut so

Ein Vorschlag, der mich regelrecht erzürnt. Auch wenn ich der Generation Z angehöre, kann ich nicht verstehen, wieso man Rentner, die mehr als 40 Jahre für ihren Ruhestand geschuftet haben, derart finanziell ausbeuten will. Wir leben in einer Sozialen Marktwirtschaft, in welcher das Leistungsprinzip ein hohes Gut ist und sich entsprechend auch in der Rente bezahlt machen sollte.

Wenn Rentner A während seiner Zeit als Arbeitnehmer derart viel für die Wirtschaft geleistet hat, dass seine Rente höher ausfällt, als die von Rentner B, der weniger geleistet hat, ist das schlichtweg gerecht. Gleiches Prinzip gilt, wenn Rentner A seine Finanzen durch Mieteinnahmen aufbessern kann, denn diese sind im Endeffekt auch nur das Ergebnis harter Arbeit.

Ganz nebenbei wäre der „Boomer-Soli“ eine Art dritte Besteuerung für eine bestimmte Gruppe, auch wenn es netter verpackt ist. Man muss sich nur einmal vor Augen führen, dass das ausgezahlte Geld in der Regel bereits doppelt versteuert ist: Zum einen im Rahmen der entrichteten Steuer als Arbeitnehmer, zum anderen als Einkommenssteuer im Rentenalter (sofern der Steuerfreibetrag überschritten wird).

Der Vorschlag spielt eine Generation gegeneinander aus. Einen gewissen Prozentsatz der Alten „schwächen“, damit es den Jüngeren besser geht, ist keine Option.