„3nach9“ im NDR ist die älteste noch laufende Talkshow im deutschen Fernsehen. Einmal im Monat flimmert die beliebte Sendung über zahlreiche Bildschirme im ganzen Land.
Jedes Mal begeistert „3nach9“ mit spannenden Gästen und interessanten Gesprächen. Doch bei einem Namen dürften manche Zuschauer stutzen – Sarah Connor.
„3nach9“ im NDR: Wie passt das zusammen?
Während Jennifer Rostock (bürgerlich Jennifer Weist) im Mai noch kurz vor der „NDR Talk Show“ aus der Sendung gekickt wurde, obwohl sie ihr neues Buch „Nackt – Mein Leben zwischen den Zeilen“ dort bewerben wollte, läuft bei Sarah Connor alles ganz anders. Dabei sind die Gemeinsamkeiten auffällig: Auch Sarah ist eine starke, selbstbewusste Künstlerin, die gern offen über Tabuthemen spricht – Liebe, Gesellschaftskritik und Umweltschutz inklusive.
Jennifer Rostock wurde beim NDR zum Problem, weil ihr Buch zu „sex, drugs & rock ’n’ roll“ und vor allem zu „links“ und unbequem für den öffentlich-rechtlichen Freitagabend war. Themen wie Machtmissbrauch, Sexismus und Misogynie in der Musikbranche sollten nicht im TV stattfinden, hieß es lapidar vom Sender. Die Folge: Rostock flog raus – mitten in der Bewerbung ihres Buches! Ein klarer Bruch des Bildungsauftrags der Öffentlich-Rechtlichen, wie die Musikerin wütend anprangerte.
+++ „3nach9“ im NDR: Sarah Connor rechnet mit AfD-Wählern und Hass ab – „Gedankenrotz“ +++
„3nach9“: Kontroverse im Sender
Doch warum passiert das bei Sarah Connor nicht? Sie ist schließlich ebenfalls für ihre klare Haltung und ehrlichen Worte bekannt. Doch im Gegensatz zu Rostock schafft sie es offenbar, die „3nach9“-Macher bei Laune zu halten. Sarah wirkt in der öffentlichen Wahrnehmung weniger radikal und kontrovers.
Sarah Connors Auftritte sind emotional, manchmal provokativ, aber eben nicht so „heiß“ und polarisierend, dass der NDR den Sendetermin riskieren müsste. Man kann vermuten: Der Sender will keine Schlagzeilen über „problematische Gäste“ riskieren, wenn es nicht unbedingt sein muss. Bei Jennifer Rostock hingegen war der öffentliche Druck wohl zu groß – und ihre Themen zu unbequem.
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Das wirft die Frage auf: Geht der NDR also mit zweierlei Maß? Warum dürfen Sarah Connor und Co. frei über ihr Leben sprechen, während Jennifer Rostock und ihr ehrliches Buch von der öffentlichen Bühne verbannt werden? Das Rätsel bleibt also bestehen – und ein bitterer Beigeschmack für die sonst so weltoffene „3nach9“-Talkshow.