Mehrere tote Wale wurden an den Stränden der Nordsee, unter anderem auf Sylt, angespült. Meeresschützer vermuten, dass die industrielle Krebsfischerei eine zentrale Rolle spielt.
Naturschutzverbände appellieren an die Bundesregierung, sich auf EU-Ebene für umweltschonendere Fangmethoden einzusetzen. Besonders betroffen sind auch geschützte Gebiete wie das Sylter Außenriff.
Tod durch Fischerei vor Sylt?
Lothar Koch, Meeresschützer auf Sylt, war entsetzt: Am Strand von Rantum entdeckte er einen Zwergwal, der sich in Leinen verfangen hatte. Laut Dennis Schaper von der Schutzstation Wattenmeer gefährden Fischereileinen zunehmend auch Großwale. Fischer setzen kilometerlange Netze und Fangleinen ein – selbst in Schutzgebieten der Nordsee, wie das „Hamburger Abendblatt“ schreibt.
Naturschutzverbände wie M.E.E.R. e.V. kritisieren, dass solch schädliche Methoden in Naturschutzgebieten erlaubt sind. „Das ist ein Skandal“, empört sich Fabian Ritter im Gespräch mit dem „Hamburger Abendblatt“. Er fordert ein grundlegendes Umdenken in der europäischen Fischereipolitik. Deutschland müsse dringend handeln, um den Schutz von Meeressäugern wie Walen in der Nordsee und rund um Sylt zu verbessern.
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Irische Fischerei vor Sylt untersucht
Recherchen der Schutzstation Wattenmeer zeigen: Irische Kutter der Firma McBride Fishing setzen Krebskörbe nahe Sylt ein. Diese sind mit Bojenleinen verbunden, die den Meeresboden beeinträchtigen. Ein toter Zwergwal mit Leinen dieser Firma wurde bereits gefunden. Diese Fischer arbeiten regelmäßig auch in sensiblen Walschutzgebieten.
In einer Mitteilung erklären Umweltaktivisten: „Es ist also möglich, dass der Zwergwal von Rantum in einer dieser Leinen direkt vor der Insel zu Tode kam.“ Wissenschaftliche Studien belegen dies: Laut Russell Leaper sind stationäre Fanggeräte eine der Hauptursachen für Walsterben – nicht nur in Schottland, sondern weltweit.
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Die Schutzverbände fordern daher ein Verbot dieser Fischerei vor den friesischen Inseln. In Schottland suchen Fischer bereits nach Lösungen wie leinenlose Fangkörbe. Leider fehlt es an deren Praxiseinsatz. Dadurch bleibt Sylt ein kritisches Gebiet, das dringend besseren Schutz benötigt.
Hier der Artikel vom „Hamburger Abendblatt“.
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