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Mütterrente-Debakel: Druck auf Söder nimmt zu – „Ein schlechter Scherz“

Söder muss liefern: Der CSU-Chef versprach eine schnelle Ausweitung der Mütrerrente, doch nun könnte es Jahre dauern.

© IMAGO/Sven Simon

Bayern: CSU und Freie Wähler unterzeichnen Koalitionsvertrag

CSU und Freie Wähler haben ihren Koalitionsvertrag für die künftige bayerische Landesregierung unterzeichnet, eine Neuauflage der bisherigen Koalition. Bei der Landtagswahl am 8. Oktober hatten sich die Kräfteverhältnisse zugunsten der Freien Wähler verschoben.

CSU-Chef Markus Söder steht unter Druck. Der Ministerpräsident fordert, die Mütterrente schneller umzusetzen. Gemeinsam mit anderen CSU-Politikern verlangt er von der Deutschen Rentenversicherung mehr Tempo. Eine Auszahlung erst im Jahr 2028 käme für ihn nicht infrage.

Söder will das Thema beim Koalitionsausschuss am Mittwoch in Berlin voranbringen. Die Deutsche Rentenversicherung betont jedoch die Komplexität der Aufgabe. „Die Kritik verkennt die hohe Komplexität“, erklärte sie in einem Schreiben. Über zehn Millionen Renten müssten angepasst werden. Dies erfordere umfangreiche Umstellungen und sei ein großer Aufwand.

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CSU gab Mütterrente-Wahlversprechen

Söder sieht die schnelle Umsetzung der Mütterrente auch wichtiges politisches Ziel. Die Ausweitung der Mütterrente war eines seiner zentralen Wahlversprechen zur Bundestagswahl 2025. Sollte die Umsetzung bis 2028 verzögert werden, droht der CSU ein Glaubwürdigkeitsverlust. Es wäre ein politisches Debakel für die Partei. Vor allem, weil die CSU im Wahlkampf vehement für eine zügige Erhöhung geworben hatte.

Auch aus der Stammwählerschaft in Bayern wächst der Druck. Die Landfrauen des Bayerischen Bauernverbands bezeichnen die geplante Ausweitung der Mütterrente als „überfälligen Schritt“. Dabei geht es ihnen um mehr Rentengerechtigkeit für alle Frauen in Deutschland. Landesbäuerin Christine Singer betonte gegenüber Merkur.de: „Kindererziehungszeiten müssen unabhängig von Geburtsjahr und Anzahl der Kinder angerechnet werden.“ Alles andere sei ungerecht und willkürlich und „ein schlechter Scherz“.

Rente: Söder unter Druck von Stammwählerschaft

Singer nennt sich selbst als Beispiel. Sie hat ein Kind vor 1992 und eines danach geboren. Beide großzuziehen, sei die gleiche Arbeit gewesen. Dennoch berücksichtigt die Berechnung der Mütterrente hier Unterschiede, was sie als unfair empfindet.


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