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Rechtswidrig! Norderney erstickt an ihrem größten Problem

Auf der Traum-Insel Norderney herrscht ein riesengroßes Problem vor – jetzt mischen sich die Grünen auch ein…

© imago/Rust

Norderney

Norderney – Sonne, Strand, Sehnsucht. Jährlich strömen tausende Urlauber auf die ostfriesische Insel, um sich eine Auszeit vom Alltag zu gönnen. Zwischen Dünen und Promenade wirkt alles wie das perfekte Idyll. Doch hinter der touristischen Fassade bröckelt es gewaltig.

Für viele Norderneyer ist die Realität hart: steigende Mieten, kaum noch Wohnungen – geschweige denn Eigentum. Die Preise explodieren, Wohnraum wird zweckentfremdet, als Ferienunterkunft umfunktioniert oder gleich luxussaniert. Die Lebensqualität der Inselbewohner leidet massiv. Arbeiten, ohne wohnen zu können – ein Dilemma, das längst politische Sprengkraft hat.

Norderney-Grüne rufen zum Mitmischen auf

Jetzt melden sich die Grünen auf Norderney öffentlich zu Wort, und zwar mit einem Facebook-Post. „Unsere Demokratie lebt davon, dass Menschen sich einmischen – respektvoll, friedlich und mit Haltung“, heißt es. Beim Thema Wohnraum rufen sie zur Beteiligung auf: Bürger sollen sich informieren und mitdiskutieren.

Die Hoffnung vieler ruht auf der sogenannten Zweckentfremdungssatzung, welches bei der Ratssitzung diskutiert wurde. Sie soll verhindern, dass noch mehr Wohnungen in Ferienapartments verwandelt werden. Doch ein erster Versuch der FWN (Freie Wähler Norderney), eine rechtskonforme Satzung auf den Weg zu bringen, ist kläglich gescheitert. Die Kommunalaufsicht urteilte: rechtlich nicht haltbar. Nun wurde der Beschluss im Stadtrat offiziell zurückgenommen – bei neun Ja-Stimmen, sechs Enthaltungen und zwei Neinstimmen. Ein erneuter Anlauf soll kurzfristig erfolgen.

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Norderney: Insel in der Zerreißprobe

Bürgermeister Frank Ulrichs kündigte bereits Gespräche zur Neufassung der Satzung an. Ziel sei es, die Insel „lebendig, bewohnbar und gerecht“ zu gestalten. Doch der politische Hickhack, die Rücknahme alter Beschlüsse und rechtliche Fallstricke werfen Fragen auf. Wie konnte es so weit kommen? Wie viel Zeit bleibt noch, bevor es für viele Inselbewohner endgültig zu spät ist?


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Die Botschaft ist deutlich: Norderney steht an einem Wendepunkt. Der Mangel an Wohnraum bringt soziale Ungleichheit, politischen Streit und einen stillen Exodus junger Menschen. Wenn selbst Einheimische sich ihre Heimat nicht mehr leisten können, läuft etwas gewaltig schief.