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Hamburg in Sorge: „Aggressivität steigt“

Hamburg in Sorge: „Aggressivität steigt“

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Hamburg: Tausende Menschen demonstrieren gegen die Corona-Maßnahmen. Foto: picture alliance / rtn - radio tele nord

Je strikter die Corona-Maßnahmen werden, desto lauter werden die Proteste. Eine Entwicklung, die sich auch in Hamburg beobachten lässt.

Am Wochenende haben Tausende Menschen gegen die aktuellen Einschränkungen demonstriert. Sowohl Polizei als auch der Senat in Hamburg sehen die Entwicklungen mit Sorge.

Hamburg: 8000 Menschen demonstrieren gegen Corona-Maßnahmen

Laut Polizei waren bei der Demonstration rund 8000 Menschen zusammengekommen, die gemeinsam durch die Innenstadt zogen. Zu ihnen zählten vor allem Corona-Skeptiker und Impfgegner. Trotz dramatischer Infektionszahlen sahen sich die Teilnehmer nicht in der Pflicht, sich und andere Menschen durch Masken zu schützen.

Auch angesichts einer möglichen Impfpflicht fürchtet die Polizei nun zunehmende Eskalationen auf der Straße.

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„Bei denen, die deutlich gegen diese Sache sind, steigt natürlich die Aggressivität“, sagt Oliver Malchow von der Gewerkschaft der Polizei gegenüber dem NDR. „Wir haben eine deutliche Steigerung der Aggressivität auch gegen meine Kolleginnen und Kollegen.“

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Daten und Fakten über Hamburg:

  • Hamburg ist als Stadtstaat ein Land der Bundesrepublik Deutschland.
  • Hamburg ist mit rund 1,9 Millionen Einwohnern die zweitgrößte Stadt Deutschlands und die drittgrößte im deutschen Sprachraum.
  • Das Stadtgebiet ist in sieben Bezirke und 104 Stadtteile gegliedert, darunter mit dem Stadtteil Neuwerk eine in der Nordsee gelegene Inselgruppe.
  • Der Hamburger Hafen zählt zu den größten Umschlaghäfen weltweit.
  • Die Speicherstadt und das benachbarte Kontorhausviertel sind seit 2015 Teil des UNESCO-Weltkulturerbes
  • International bekannt sind auch das Vergnügungsviertel St. Pauli mit der Reeperbahn sowie das 2017 eröffnete Konzerthaus Elbphilharmonie.

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Neben Impfgegnern würden sich auch Menschen aus der rechtsradikalen Szenen unter die Demonstranten mischen, um so „Aufstände im öffentlichen Raum zu organisieren“, so Malchow. Es sei deutlich zu sehen, dass es rechte Unterwanderungen der Veranstaltungen gebe. Organisiert werden diese meist über Messenger-Dienste, die von der Polizei nicht überwacht werden können.

Hamburg: Senat verschärft Auflagen

Angesichts unmaskierten Corona-Skeptiker und Impfgegner hat der rot-grüne Senat am Dienstag die Regeln für Versammlungen verschärft. Künftig müsse bei Demonstrationen Maske getragen werden, sagte Senatssprecher Marcel Schweitzer. Ferner würden Maßnahmen vorbereitet, um angesichts steigender Corona-Zahlen Sicherheit, Ordnung und Infektionsschutz bei Versammlungen sicherzustellen.

Die Maskenpflicht soll bereits am Mittwoch in Kraft treten. Die weiteren Maßnahmen würden in den kommenden Tagen konkretisiert und dann zeitnah umgesetzt, sagte Schweitzer. Einzelheiten wollte er nicht nennen. Die Innenbehörde hatte auch eine Begrenzung der Teilnehmerzahlen von Versammlungen ins Gespräch gebracht.

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„Längst überfällig“, sagt Malchow im Gespräch mit dem NDR. Bereits seit mehr als einem Jahr gebe es diese Auseinandersetzungen auf der Straße und auch die entsprechende Gewaltbereitschaft sei schon lange zu beobachten. In den vergangenen Wochen habe sich die Situation zudem weiter zugespitzt. (mik mit dpa)