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Hamburg: Grausames Verbrechen seit 23 Jahren ungesühnt – endlich gibt es eine neue Spur

Seit mehr als 20 Jahren sind ihre Eltern im Ungewissen, auf Bussen prangte ihr Bild (>>> wir berichteten), die Polizei ermittelt, und Hilal bleibt verschwunden – das Mädchen, das damals unter mysteriösen Umständen in Hamburg nicht nach Hause kam. Der Fall des verschwundenen Mädchens beschäftigt die Polizei in Hamburg seitdem ohne Unterbrechung. Nun gab es […]

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Hamburg

Die krassesten Kriminalfälle der Hansestadt

Seit mehr als 20 Jahren sind ihre Eltern im Ungewissen, auf Bussen prangte ihr Bild (>>> wir berichteten), die Polizei ermittelt, und Hilal bleibt verschwunden – das Mädchen, das damals unter mysteriösen Umständen in Hamburg nicht nach Hause kam.

Der Fall des verschwundenen Mädchens beschäftigt die Polizei in Hamburg seitdem ohne Unterbrechung. Nun gab es eine große Suchaktion am nördlichen Stadtrand – denn es gibt eine neue Spur…

Hamburg: Tatverdächtiger war geständig

Einen kurzen Lichtblick – zumindest in Sachen Aufklärung – hatte es 2018 gegeben. Da hatten die Ermittler im Altonaer Volkspark nach Überresten des Kindes gesucht, dabei aber nichts entdeckt. Ein Zeuge hatte nach Angaben der Polizei damals auf eine Örtlichkeit verwiesen, die bereits 2005 als möglicher Ablageort der Leiche des Kindes galt. Damals hatte ein Tatverdächtiger gestanden, Hilal entführt und getötet zu haben. Er widerrief jedoch sein Geständnis.

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Daten und Fakten über Hamburg:

  • Hamburg ist als Stadtstaat ein Land der Bundesrepublik Deutschland.
  • Hamburg ist mit rund 1,9 Millionen Einwohnern die zweitgrößte Stadt Deutschlands und die drittgrößte im deutschen Sprachraum.
  • Das Stadtgebiet ist in sieben Bezirke und 104 Stadtteile gegliedert, darunter mit dem Stadtteil Neuwerk eine in der Nordsee gelegene Inselgruppe.
  • Der Hamburger Hafen zählt zu den größten Umschlaghäfen weltweit.

Nun haben die Ermittler eine neue Spur in dem Fall gefunden und deshalb am nördlichen Stadtrand ein Waldstück und ein Gewässer mit Tauchern durchsucht. Bei der üblichen Auswertung alter Akten durch das Landeskriminalamt und die Staatsanwaltschaft seien die Beamten auf den Fall eines bereits mehrfach verurteilten Sexualstraftäters gestoßen, sagte ein Polizeisprecher am Donnerstag.

Ein Polizist in Hamburg untersucht den aufgegrabenen Waldboden mit einem Metalldetektor nach möglichen Spuren. Foto: picture alliance/dpa | Jonas Walzberg

Hamburg: Neue Hoffnung für die Familie?

Die Auswertung der ihn betroffenen Akten hätten wiederum Hinweise auf ein Waldstück im schleswig-holsteinischen Norderstedt (Kreis Segeberg) mit sich gebracht. Dies habe nun dazu geführt, dass ein 2,7 Hektar großes Gelände abgesucht wurde.

„Wir sind auf der Suche nach Spuren, die eventuell Hinweise geben in diesem Vermisstenfall“, sagte der Sprecher weiter.


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Die Polizei sei dafür mit je 18 bis 25 Beamten täglich an 25 Tagen im Einsatz gewesen. Meter für Meter hatten sie dabei akribisch den Boden des Waldes auf mögliche Hinweise kontrolliert.

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Hamburg: Dann piepen die Detektoren

Bei der Suche kamen auch Metalldetektoren zum Einsatz. Es wurden zahlreiche metallische Gegenstände gefunden, wie der Sprecher sagte. Doch die erhoffte heiße Spur blieb zunächst aus.

„Nach jetzigem Kenntnisstand haben wir keine Hinweise auf eine konkrete Straftat entdeckt. Das heißt, die Gegenstände, die wir hier gefunden haben – das waren vor allem metallene Gegenstände – deuten nicht auf eine konkrete Straftat hin.“ Auch menschliche Überreste oder mutmaßliche Tatwaffen fanden die Einsatzkräfte nicht. Also wieder eine Spur ins Nichts?

Hamburg: Fundstücke, die bei den Suchmaßnahmen aufgefallen waren, liegen in einem Eimer. Foto: picture alliance/dpa | Jonas Walzberg

Angehörige leiden bis heute massiv unter dem Geschehenen, und kommen nicht zur Ruhe. Doch die Familie gibt sich kämpferisch. Im April dieses Jahres sagte der Bruder der vermissten Hilal gegenüber MOIN.DE:  „Wir werden erst aufhören, wenn wir das gelöst haben. Die Gerechtigkeit soll am Ende siegen!“

Alle einsammelten Gegenstände sollen nun kriminaltechnisch ausgewertet werden, heißt es seitens der Polizei Hamburg.

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Hamburg: Das sind die Erkenntnisse

Weitere Erkenntnisse: Das Grundstück gehöre nicht dem Mann, heißt es. Welche Verbindung zwischen dem Sexualstraftäter und dem Grundstück genau besteht, wollte die Polizei zunächst nicht bekannt geben. „Das ist Gegenstand der Ermittlungen und Täterwissen“, gab der Polizeisprecher zu Protokoll.

Zuletzt hatte die Staatsanwaltschaft die Belohnung für Hinweise zur Aufklärung des Falls auf 20.000 Euro erhöht und einen erneuten Zeugenaufruf gestartet. Wie MOIN.DE berichtete, war auch auf einem Linienbus der Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein (VHH) vor mehr als einem Jahr mit einem großflächigen Zeugenaufruf versucht worden, um Bewegung in den alten und noch immer offenen Fall zu bringen.

Doch weder der Zeugenaufruf noch die höhere Belohnung waren erfolgreich. Das habe bislang nichts gebracht, sagte der Polizeisprecher weiter. Und nun hat Zeitpunkt wohl auch die Durchsuchung keine nennenswerten Hinweise geliefert – doch die Polizei ermittelt weiter, und Hilals Familie gibt nicht auf. (wip mit dpa)