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Hamburg: Mann soll seine Ex-Freundin gewürgt haben – und ihr mit diesem kranken Satz gedroht haben

Hamburg: Mann soll seine Ex-Freundin gewürgt haben – und ihr mit diesem kranken Satz gedroht haben

Hamburg Bergedorf Gericht Prozess Brandstiftung
In Hamburg muss sich ein junger Mann vor Gericht für sechs Straftaten verantworten, die er seiner Ex-Freundin angetan haben soll (Symbolbild). Foto: Christian Charisius/dpa

Hamburg. 

Chirin S. aus Hamburg streitet sich mit ihrem Ex-Freund. Wieder einmal versucht sie ihm klarzumachen, dass die Beziehung beendet sei.

Das Paar diskutiert heftig. Plötzlich soll ihr Ex-Freund Abdullatif H. aus Hamburg sie am Hals gepackt, gewürgt und eine heftige Todesdrohung ausgesprochen haben.

Hamburg: Für sechs Taten angeklagt

„Ich weiß genau, wo ich drücken muss, damit du in 30 Sekunden tot bist“, soll er zu ihr gesagt haben. Doch das ist noch längst nicht alles.

Für insgesamt sechs Straftaten gegen Chririn musste sich der 29-Jährige am Freitag vor dem Amtsgericht Hamburg-Bergedorf verantworten. Und die haben es in sich.

Todesdrohungen und Brandstiftung

Neben der Würge-Attacke wirft die Anklage ihm vor, einen Drohbrief an seine Ex-Freundin geschickt zu haben und mit einem Brandsatz ein Feuer auf ihrer Terrasse gelegt zu haben.

„Ich saß mit meinen Kindern im Wohnzimmer und plötzlich leuchtete die Terrasse“, beschreibt Chirin den Vorfall.

Sohn als Zeuge

Der Brandsatz hatte sich explosionsartig entzündet, die Flammen drohten, auf die Wohnung überzugreifen.

„Ich habe auch ein bisschen gezittert“, erinnert sich ihr zwölfjähriger Sohn, der ebenfalls als Zeuge aussagt, an den dramatischen Vorfall.

Harmonische Beziehung zu Beginn

Den Angeklagten hatte Chririn Ende 2018 über Facebook kennengelernt. Es entwickelte sich eine tiefe Beziehung, die laut der 40-Jährigen zunächst „ruhig und nett, mit respektvollen Begegnungen“ ablief.

Nach einigen Monaten empfand sie „negative Gefühle“ und beendete die Beziehung – das hätte einen radikalen Sinneswandel bei Abdullatif hervorgerufen.

Angeklagter spricht von Hochzeit

„Da habe ich gemerkt, dass etwas mit ihm nicht stimmt“, sagt Chirin. Der Angeklagte selbst zeichnet ein völlig anderes Bild.

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Er spricht von einer Verlobung und davon, dass Chririn schnellstmöglich habe heiraten wollen. Als er dem nicht zustimmte, „hat sie versucht, Probleme zu machen“ und ihn – offenbar grundlos – angezeigt.

Chaotische Aussagen

Abdullatif weißt jeden Vorwurf von sich und streitet alle Taten ab. Er zeigt sich kooperativ und beantwortet alle Fragen des Richters. Seine Schilderungen sind jedoch chaotisch und lösen Verwirrung im Gerichtssaal aus.

Besonders der Tag, an dem die Terrasse Chirins brannte, gleicht einem einzigen Durcheinander.

Richter ist verwirrt

Nach der Arbeit habe er einen Freund zum Essen treffen wollen, sagt der Angeklate. Doch weil der ihm absagte, habe er dann einem anderen Freund in Großhansdorf einen Besuch abstatten wollen.

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Diesem habe er Geld vorbeibringen wollen und deshalb eine größere Summe abgehoben. Plötzlich kommt noch ein weiterer Freund aus Pinneberg und ein Besuch in einer Pizzeria dazu. Das sorgt für Stirnrunzeln beim Richter.

Ex-Freundin schäumt vor Wut

Doch der Angeklagte bleibt ruhig und sachlich – ganz im Gegenteil zu seiner Ex-Freundin. Sie wird immer lauter als sie von der grauenhaften Würge-Attacke berichtet.

„Ich habe keine Luft mehr bekommen“, sagt die 40-Jährige. Doch es kommt noch krasser. Als ihr Sohn die Mutter schreien hörte, wollte er ihr zur Hilfe kommen.

Sohn wird ebenfalls zum Opfer

„Dann ging er auch mich los“, erzählt der 12-Jährige dem Richter. Abdullatif habe den Jungen ebenfalls am Hals gepackt und zugedrückt!

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Schon zuvor Chirin von dem Angeklagten immer wieder Todesdrohungen erhalten, meist über anonyme Mailadressen.

„Tor zur Hölle“

Sätze wie „Ihr habt euch ein Tor zur Hölle aufgemacht“ oder „womit ich gegen dich angefangen habe, hat dann ein Ende, wenn ich auf dein Grab gespuckt habe“, seien keine Seltenheit gewesen.

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„Sowas habe ich noch nie erlebt“, sagt Chirin voller Zorn und wirft ihrem Ex-Freund einen hasserfüllten Blick zu. Neben Wut fühlt sie aber vor allem Angst vor Abdullatif.

Der Prozess soll am Freitag, den 10. Juli, fortgeführt werden.