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Hamburg: Für Zeit nach Corona – Psychotherapeutin in großer Sorge um Hamburger! „Muss uns gelingen“

Hamburg: Für Zeit nach Corona – Psychotherapeutin in großer Sorge um Hamburger! „Muss uns gelingen“

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Hamburg: Das Coronavirus und die soziale Isolation können sich fatal auf die psychische Gesundheit auswirken (Symbolbild). Foto: imago images/Action Pictures

Hamburg. 

Das Coronavirus hat Hamburg immer noch fest im Griff und bestimmt den Alltag der Menschen.

Zwar kommt das öffentliche Leben nach und nach wieder in Gang, doch bei vielen Menschen in Hamburg werden das Coronavirus und die damit einhergehende soziale Isolation tiefe Spuren hinterlassen.

Hamburg: Corona belastet die Psyche

Ulrike Lupke vom Institut für moderne Verhaltenstherapie in Hamburg bemerkt bereits jetzt die ersten psychischen Auswirkungen des Coronavirus.

Seit dem Ausbruch der Pandemie haben sich immer mehr Patienten gemeldet, deren psychische Gesundheit enorm unter der Corona-Situation gelitten hat.

Mehr Fälle von Zwangsstörungen

„Wir sehen deutlich mehr Fälle von Personen mit Zwangsstörungen“, berichtet die Psychotherapeutin MOIN.DE. Diese können sich bei den Patienten in zwei Formen äußern.

Zum einen als zwanghaften Handlungen, die die Betroffenen als Schutz vor einem unwahrscheinliches Ereignis empfinden. Zum anderen als zwanghafte, meist quälende oder bedrohliche Gedankengänge.

Vorbelastete Patienten besonders gefährdet

Auch für Patienten, die schon einmal an einer Angststörungen gelitten haben oder dementsprechende Neigungen haben, stellt das Coronavirus ein gefährlicher Risikofaktor für eine akute psychische Krise dar.

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„Menschen, die psychisch belastet sind, haben sowieso einen besorgteren Blick auf die Welt und verhalten sich vorsichtiger“, erklärt Lupke.

Angst und Sorgen beherrschen das Denken

Sie nennt das Beispiel eines Verkäufers, der zu Angstzuständen neigt und nach dem Lockdown wieder zur Arbeit kommen soll.

++ Coronavirus in Hamburg: Dieses Phänomen ist nicht nur eklig, sondern auch gefährlich ++

„So eine Person könnte ständig von dem Gedanken gequält werden, inwieweit man sich auf der Arbeit weiterhin vor dem Virus schützen kann“, sagt die Expertin MOIN.DE.

Folglich beherrschen Sorgen um die Gesundheit und um den Arbeitsplatz die Psyche dieser Person.

Therapie für viele Patienten erschwert

Doch auch die therapeutische Behandlung wird durch die Corona-Umstände erschwert. Aufgrund der Kontaktsperre können die Psychotherapeuten an Lupkes Institut ein Großteil der Patienten nur über Video-Chats betreuen.

„Viele Patienten haben Zuhause keinen ruhigen Raum zur Verfügung“, berichtet die Psychotherapeutin.

Anpassen an eine neue Realität

Noch dazu macht das Aneignen sozialer Kompetenz einen essentiellen Bestandteil der Therapie aus – auf den die Betroffenen in der momentanen Situation verzichten müssen.

Lupke befürchtet, dass sich die Fälle Zwangsstörungen noch weiter zunehmen könnten. „Das hängt stark davon ab, wie sehr wir es schaffen, uns an die ’neue Normalität‘ anzupassen“, vermutet die Expertin.

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Schließlich seien alle Vorstellungen und Regeln einer sicheren Welt über den Haufen geworfen worden.

Heikler Drahtseilakt

Laut Lupke gilt es nun, eine neue Sicherheit zu schaffen, an die sich die Menschen langsam gewöhnen und zur Orientierung im Leben nutzen können – ein heikler Drahtseilakt.

„Das muss uns gelingen. Sonst stehen wir vor einer äußert problematischen Herausforderung“, sagt sie.