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Autofahrer in Hamburg verzweifeln – jetzt übernimmt eine Münchener Firma die Stadt

In Hamburg gibt es ein Problem – mit dem Verkehrschaos! Nun soll es eine Lösung geben – doch kommt das an?

© IMAGO/Hanno Bode

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Wer in Hamburg ein Auto hat, braucht vor allem eins: starke Nerven. Denn laut einer Studie des aus dem Jahr 2017 suchen Hamburger Autofahrer im Schnitt 52 Stunden pro Jahr nach einem Parkplatz. Das entspricht mehr als zwei Tagen – verschenkt im Stau, auf Schleifen durch Wohngebiete oder beim verzweifelten Kreisen um den Supermarktparkplatz.

Das wirklich Absurde: Obwohl die Straßen überfüllt sind, bleiben viele private Parkflächen in Hamburg nachts ungenutzt. Supermarkt-Parkplätze oder Stellplätze unter Einkaufszentren stehen leer, während Anwohner keine freie Lücke finden. Dabei wäre die Lösung so einfach: Flächen nach Ladenschluss freigeben.

Hamburg: Digitale Kameras statt Schranken-Chaos

In Hamburg übernehmen zunehmend digitale Systeme das Kommando über Parkflächen – jetzt auch in Altona und Winterhude. Hinter der Entwicklung steckt unter anderem das Münchener Unternehmen Wemolo, das klassische Schrankenanlagen durch Kameratechnik ersetzt. Das System erkennt Nummernschilder automatisch – ein Ticket ziehen oder Tasten drücken entfällt komplett.

Der Hintergrund: Alte Schrankenlösungen gelten als anfällig. „Wenn Schrankenanlagen kaputt sind, sind Fahrzeuge eigentlich eingesperrt – das ist einfach ein System, das sehr fehleranfällig und wartungsbedürftig ist“, heißt es von Seiten des Unternehmens gegenüber MOIN.DE. Stattdessen können Kunden rund um die Uhr ein und aus fahren, so lange parken wie sie wollen, und im Nachhinein entspannt via QR-Code bezahlen.

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Doch nicht jeder kommt mit digitalen Neuerungen klar. Gerade ältere Menschen haben oft Vorbehalte gegenüber technischen Lösungen. Laut Wemolo sei das berücksichtigt: Neben der QR-Code-Zahlung gebe es weiterhin klassische Automaten, auch Bargeld werde akzeptiert.

Mehr Effizienz, weniger Beton

Das Ziel: keine neuen Betonklötze, sondern bestehende Flächen besser nutzen und rund um die Uhr Parkfläche liefern. „Viele Parkflächen sind oft nur zu 20 % ausgelastet – das ist weder ökonomisch noch ökologisch sinnvoll“, betont das Unternehmen im Gespräch mit MOIN.DE. „Sobald der Supermarkt zu ist, stehen 300 bis 600 Stellflächen leer – und trotzdem gibt es so viele Anwohner, die Stunden in ihrem Bezirk zirkeln und keinen Parkplatz finden“, heißt es weiter.


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Ganz ohne Haken kommt das neue System allerdings nicht aus: Wer sich einen festen Stellplatz bei Wemolo sichern will, zahlt in Altona rund 100 Euro im Monat, in Winterhude sogar bis zu 130 Euro. Ein fairer Preis? Das dürfte vom eigenen Parkplatz-Frustlevel abhängen.

In Stadtteilen wie Harburg bekommt man bei anderen Unternehmen einen Monats-Stellplatz schon ab 30 Euro. Klar ist: Wemolo setzt auf ein Konzept, das derzeit nicht nur in Hamburg, sondern in ganz Europa auf dem Vormarsch ist