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Aida-Passagiere treiben es auf die Spitze – dieses Verhalten ist einfach nicht zu stoppen

Manche Gäste stehen im Aida-Kreuzfahrt-Urlaub schon um 6 Uhr in der Früh auf – und haben nur Eines im Sinn…

© IMAGO / teutopress

Aida: Fünf spannende Fakten über den Kreuzfahrt-Riesen

Manches ändert sich einfach nie und ist auf Kreuzfahrten wie bei der Aida leider so sicher wie das Amen in der Kirche. Seit Jahren – obwohl, vielleicht sogar seit Jahrzehnten – stört eine lästige Angewohnheit von Reisenden. Sie ist speziell im deutschen Raum anzufinden und es gibt irgendwie keine Aussicht auf Besserung.

Denn in Online-Foren trifft man leider regelmäßig auf die gleichen Klagen. Einen Lerneffekt gibt es nach wie vor nicht. Passagieren und Reedereien wie Aida Cruises wird das Leben schwer gemacht.

Aida: „Geradezu perfektioniert“

Das „Belegen von Liegestühlen“ hat es als Phänomen sogar zu einem Wikipedia-Eintrag und in die Soziologie geschafft. So beschäftigte sich zum Beispiel Heinrich Popitz ausführlich damit.

Auch aktuell gibt es bei der Aida wieder Passagiere, die nur staunen können ob des Ehrgeizes einiger Gäste, sich einen Platz zu reservieren. „Morgens um 6 Uhr sind tatsächlich die ersten unterwegs, um ihre Handtücher zu positionieren. Um halb 8 sind keine Handtücher mehr vorhanden“, heißt es in einem anonymen Beitrag zu einer Tour auf der „Aida Perla“.

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Der oder die Beitragsverfasserin weiß schon, dass es längst nicht erste Text zu diesem Thema ist. Doch dass die Leute schon um 6 Uhr dafür aufstehen, wird als besonders bemerkenswert empfunden: „Sorry, dass ich auch dieses Thema aufbringe, aber das Reservieren der Liegen wird auf unserer Transreise mit der Perla geradezu perfektioniert!“

Einige Aida-Fans finden es schon fast gut, dass das Reservieren von Liegestühlen als Diskussionspunkt aufkommt: Dann scheint es nämlich keine anderen Sorgen zu geben, was auf jeden Fall für die Reederei spricht. Andere sprechen Mut zu, dass man sich einfach trauen soll, liegen freizuräumen, wenn lange keiner kommt.


Daten und Fakten zu Aida:

  • Aida ging aus der „Deutsche Seereederei“ hervor, einem volkseigenen Betrieb im Feriendienst der DDR
  • Nach der Wende beschloss das Unternehmen, Kreuzfahrtschiffe nach amerikanischem Vorbild zu bauen
  • 1996 ging das erste Aida-Clubschiff auf Reise, derzeit (Stand 2022) besteht die Flotte aus 13 Schiffen

Das ist auch das, was der Soziologe Popitz überlegte: Wieso kann es die Minderheit der Liegestuhl-Besetzer schaffen, sich gegen die Mehrheit durchzusetzen? Er führt dazu zwei Gedanken aus: Zum einen, weil die Liegestuhlbesitzer es schaffen, durch ihren Besitz eine überlegene Organisationsfähigkeit zu vermitteln und zum anderen, weil die Menschen die Konfrontation scheuen. Und da sich niemand beschwert, hat sich das Liegestuhl-Besetzen mit Handtüchern zu so etwas wie einer festen Regel manifestiert, die nur selten hinterfragt wird.

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Aida: Ab wann einfach wegnehmen?

Deswegen ist der vielgeäußerte Ratschlag in Onlineforen, die Handtücher einfach wegzunehmen, auch leichter gesagt als getan. Viele müssen sich erst mal überwinden, die (mögliche) Konfrontation zu suchen.

Und noch ein weiterer Punkt wird von Kreuzfahrt-Urlaubern als ziemlich herausfordernd beschrieben: Woher soll man wissen, wie lange sich ein Handtuch schon auf einer Liege befindet und ob die Leute nicht doch nur für einen kürzeren Moment weggegangen sind? Das können weder die Aida-Mitarbeiter an Bord noch Gäste selbst immer genau im Blick haben. Die einzige Lösung wäre, die Liege permanent zu beobachten, dann nach einer gewissen Zeit die Reißleine zu ziehen und das Handtuch wegzunehmen.


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In den vielen Beiträgen zum Thema berichtet eine Frau, dass ein Pärchen neben ihr einmal erst nach zwei Stunden zur besetzten Liege zurückkehrte. In der Zwischenzeit hatten sich dort neue Gäste niedergelassen und das Paar behauptete ernsthaft, nur kurz weggewesen zu sein, um etwas zu trinken.

Andere Kreuzfahrt-Urlauber berichten von Reedereien mit weniger deutschem Publikum, wo das Belegen von Liegen nicht praktiziert werde.