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Aida, „Mein Schiff“ und Co.: „Eldorado für Mordgetriebene“ – bizarre Aussage verstört noch immer

Kreuzfahrtriesen wie Aida, „Mein Schiff“ und Co. sind beliebt bei vielen Deutschen. Die Idylle wird für manche Urlauber jedoch zum Alptraum.

© IMAGO / penofoto

Kreuzfahrten: Das solltest Du an Bord niemals tun

Sich neben außergewöhnlichen Hafenstopps auf mehreren Stockwerken Entspannung und Entertainment liefern lassen: Für dieses Programm sind Kreuzfahrtschiffe wie Aida, „Mein Schiff“ und Co. bekannt – und die Gesellschaft liebt es!

Ist diese Urlaubsidylle aber überhaupt echt? Vergangene aber auch aktuelle Ereignisse lassen daran zweifeln.

Aida, „Mein Schiff“ und Co.: Mord-Szenario nicht unwahrscheinlich

Eine Statistik zeigt: Etwa 19 Mal im Jahr wird der Alarm „Mann über Bord“ ausgelöst. Erst im Oktober war sogar ein Mitarbeiter der „Aida Perla“ über Bord gegangen (MOIN.DE berichtete). Auch bekannt ist, wie schlecht die Chancen stehen, in diesem Szenario zu überleben: Nur 20 bis 30 Prozent können gerettet werden. Abseits des „Mann über Bord“-Szenarios, gibt es ein weiteres, das Urlauber ebenso zum Schaudern bringt: Mord an Bord.

Tatsächlich geschehen auf Kreuzfahrtschiffen immer wieder Morde. Aller Wahrscheinlichkeit nach war die „MSC Magnifica“ 2018 Schauplatz eines Mordes. Ein deutscher Familienvater checkte nach einer zehntätigen Mittelmeer-Kreuzfahrt lediglich mit seinen beiden Kindern aus. Seine Ehefrau? Von der fehlte plötzlich jede Spur. Er hatte sie nicht als vermisst gemeldet, die Crew war sich aber sicher, sie befand sich nicht mehr an Bord. Der Mann wurde beschuldigt, seine Frau getötet und ihren Körper in einem Koffer über Bord geworfen zu haben.

+++ Aida-Schiff verlässt den Hafen – plötzlich ertönt ein lauter Schrei +++

Aida, „Mein Schiff“ und Co.: Schiffe als perfekte Mord-Kulisse

Der Münchner Strafrechtler Alexander Stevens bezeichnet das Kreuzfahrtbusiness sogar als „Eldorado für Mordgetriebene“ gegenüber der Berliner Morgenpost 2017. Die Enge auf dem Kreuzfahrtschiff bringe viele um den Verstand. Tatsächlich sei die Kriminalität an Bord höher als an Land. Experten zufolge seien Menschen eher bereit zu morden, wenn sie einen einfachen Weg haben, die Leiche loszuwerden. Das zeigt sich auch an weiteren vergangenen Fällen.

Im Sommer 2017 tötete ein Mann seine Ehefrau auf der „Emerald Princess“ – als er die Leiche über Bord werfen wollte, wurde er entdeckt. Gerade ein halbes Jahr später, Anfang 2018, fand man eine Frau tot auf Deck elf der „Carnival Elation“. Sie fiel von Deck 14 herunter – ihr langjähriger Freund wurde des Mordes beschuldigt. Ross Klein, ein kanadischer Soziologe zeichnete auf, dass seit dem Jahr 2000 insgesamt 315 Passagiere während einer Kreuzfahrt verschwanden.

Aida, „Mein Schiff“ und Co.: Verschwiegenheit über Zustände

Stevens kritisiert vor allem die schwierige Rechtslage auf Kreuzfahrtschiffen. Bei seinen Nachforschungen stellte er schockierend fest: Die Crew und die Reederei schweige wohl gerne. Das Prozedere laufe so ab, dass bei einem Vermisstenfall so wenig Informationen wie möglich nach außen dringen dürfen.


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Doch auch an Land kann es zu brenzligen Situationen kommen. Anfang dieses Jahres wurde ein deutscher Kreuzfahrtpassagier ausgeraubt und getötet – und zwar an Land. Werner Duysen verließ das Schiff bei einem Stopp in der brasilianischen Hafenstadt Recife. Er war auf dem Kreuzfahrtschiff „Norwegian Star“ unterwegs. An Land erlitt er beim Raubüberfall schwerste Kopfverletzungen und verstarb sechs Tage später.