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Camping: Viele Urlauber fahren glückselig los – am Platz folgt dann die bittere Enttäuschung

Camping: Viele Urlauber fahren glückselig los – am Platz folgt dann die bittere Enttäuschung

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Camping geht bei vielen Plätzen nur noch mit vorheriger Anmeldung Foto: IMAGO / Geisser

Nach einem spontanen Camping-Urlaub sehnen sich gerade viele. Einfach die Sachen ins Auto schmeißen und losfahren. Früher ging das ganz einfach. Jetzt nicht mehr unbedingt.

Für einige Camper steht der Urlaub dann nämlich leider schon vor einer großen Hürde, bevor er überhaupt richtig begonnen hat. Denn die Nachfrage bei Camping-Plätzen steigt und damit kommt auch eine Veränderung.

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Camping: Veränderung wegen Corona sorgt für Enttäuschung

Während der Corona-Krise hat der Urlaub in einem Wohnmobil noch mehr an Beliebtheit gewonnen. Im Vergleich zu einer Reise ins Ausland, wo man teilweise noch Quarantäneregelungen beachten muss, ist der Camping-Urlaub im eigenen Land deutlich einfacher und deshalb vermutlich gerade auch mehr gefragt.

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Camping-Urlaub angesagt wie nie – das steckt dahinter:

  • Der Begriff Camping umfasst eine sehr breite Spanne von Aktivitäten. Ihnen allen ist gemeinsam, nicht in Gebäuden zu übernachten, sondern in der Natur.
  • Die Urlauber schlafen in Zelten, Hängematten, Wohnwagen oder Wohnmobilen, in Dachzelten oder ausgebauten Vans. Wird in Zelten gecampt, so spricht man auch von Zelten.
  • Camping wurde Anfang des 20. Jahrhunderts populär und ist mittlerweile eine weitverbreitete Urlaubs- und Reiseform.
  • In den meisten Ländern Europas ist Camping außerhalb dafür vorgesehener Einrichtungen (wildes Campen) nicht erlaubt oder nur unter strengen Auflagen gestattet.
  • 2016 gab es in Deutschland 2919 Campingplätze mit einer Anzahl von etwa 220.000 Stellplätzen.
  • Im Jahr 2016 wurden nach Angaben des Statistischen Bundesamtes rund 9 Millionen Gästeankünfte auf deutschen Campingplätzen mit insgesamt etwa 30,5 Millionen Übernachtungen gezählt.
  • Gäste aus dem Inland machten mit etwa 7,5 Millionen Ankünften (etwa 83 Prozent aller Ankünfte) und etwa 26 Millionen Übernachtungen (etwa 86 Prozent aller Übernachtungen) den größten Teil der Campingtouristen aus.
  • Die Niederländer waren 2016 die mit Abstand wichtigste Gästegruppe unter den ausländischen Campingtouristen: Etwa jeder zweite ausländische Gast auf deutschen Campingplätzen kam aus den Niederlanden.

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Aber wer nicht aufpasst, der kann eine bittere Enttäuschung erleben. Einfach anreisen und auf dem Platz anmelden – das ist nämlich nicht überall möglich.

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Viele Campingplätze sind nur noch mit Voranmeldung buchbar. Die Anmeldung per Telefon ist „inzwischen Standard“, sagt ein Platzbetreiber aus Rendsburg gegenüber dem „SHZ“. Die Zeiten, in denen man einfach spontan vorbeischauen und dann sein Lager aufschlagen könne, seien vorbei.

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Es sei schade, dass der spontane Gedanke des unangemeldeten Campings so nicht möglich sei, bedauert der Rendsburger. Am meisten täte es ihm aber für die Gäste leid. Einige Campingplätze mussten schon Gäste abweisen, die unangemeldet vorbeigekommen waren.

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Wildcampen in Deutschland: Erlaubt? Verboten?

  • Die rechtliche Lage rund ums Wildcampen ist in Deutschland unübersichtlich. Je nach Bundesland unterscheiden sich die Gesetze und Richtlinien.
  • In Paragraph 59 des Bundesnaturschutzgesetzes ist geregelt, dass „das Betreten der freien Landschaft auf Straßen und Wegen sowie auf ungenutzten Grundflächen zum Zweck der Erholung“ allen gestattet ist.
  • Das Betreten des Waldes richtet sich wiederum nach dem Bundeswaldgesetz. Dort ist einheitlich geregelt, dass laut Paragraph 14 „das Betreten des Waldes zum Zwecke der Erholung“ gestattet ist – die Länder regeln aber die Einzelheiten.
  • Darunter fällt dann auch das Zelten und Übernachten außerhalb von ausgewiesenen Campingplätzen.
  • Naturschutzgebiete, Naturreservoirs, Nationalparks und Landschaftsschutzgebiete haben eine Ausnahmestellung. In der Regel ist Wildcampen in solchen Gebieten strikt verboten.
  • Wird dagegen verstoßen, drohen hohe Bußgelder.

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„Die dachten, wir wollen denen was Böses“, so der Platzbetreiber in dem „SHZ“-Bericht.

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Klar, für die Betroffenen wird das eine bittere Enttäuschung sein.

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Camping: Geht es doch noch spontan?

Wie gut, dass bei vielen Camping-Plätzen ein Anruf genügt, um sich vorher anzumelden – sofern denn dort noch Plätze frei sind.

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Bevor man ins Auto springt, sollte man also noch schnell einmal das Telefon zücken und gegebenenfalls an den Corona-Test denken. (fk)