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Camping-Fans kriegen sich in die Haare – „Wer hat den Größten“

Camping-Fans kriegen sich in die Haare – „Wer hat den Größten“

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Camping-Gefährte gibt es in vielen verschiedenen Varianten – und Größen (Symbolbild). Foto: picture alliance / PIXSELL

Camping-Urlaub lässt sich auf ganz verschiedene Weise erleben. Die einen bevorzugen das klassische Zelt, andere einen ausgebauten Bulli und wiederum andere das Wohnmobil oder sogar einen Luxusliner.

Doch was sagt ihre Art des Campens über die jeweiligen Leute aus? Insbesondere bei Menschen mit dicken Wohnmobilen. Nichts? Darüber ist in einer Facebook-Gruppe für Camping-Fans eine hitzige Diskussion entbrannt. Die einen haben solche, die anderen jene Erfahrungen gemacht.

Camping im Wandel der Zeit?

Ausgelöst wurde die Diskussion von einem erfahrenen Camper, der sagt, Camping sei für ihn Improvisation. „Keinen Knopf drücken und gut.“

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Deshalb könne er nichts mit einem Wohnmobil anfangen, das 100.000 Euro oder mehr kostet. „Mit dem Nachbarn nach dem Satelliten suchen. Ein Glas Wein fürs Dankeschön. Nicht wer hat den Größten“, lautet seine Devise. Sonst ginge die Gemeinschaft schnell verloren.

Hilfsbereitschaft beim Camping soll verloren gegangen sein

Doch ist das wirklich so? Es gibt einige, die haben ähnliche Erfahrungen gemacht. „Ich gebe dir so recht“, pflichtet ihm eine Frau bei. Noch aus ihrer Kindheit kenne sie die Hilfsbereitschaft unter den Campern.

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Camping-Urlaub angesagt wie nie – das steckt dahinter:

  • Der Begriff Camping umfasst eine sehr breite Spanne von Aktivitäten. Ihnen allen ist gemeinsam, nicht in Gebäuden zu übernachten, sondern in der Natur.
  • Die Urlauber schlafen in Zelten, Hängematten, Wohnwagen oder Wohnmobilen, in Dachzelten oder ausgebauten Vans. Wird in Zelten gecampt, so spricht man auch von Zelten.
  • Camping wurde Anfang des 20. Jahrhunderts populär und ist mittlerweile eine weitverbreitete Urlaubs- und Reiseform.
  • 2016 gab es in Deutschland 2919 Campingplätze mit einer Anzahl von etwa 220.000 Stellplätzen.
  • Im Jahr 2016 wurden nach Angaben des Statistischen Bundesamtes rund 9 Millionen Gästeankünfte auf deutschen Campingplätzen mit insgesamt etwa 30,5 Millionen Übernachtungen gezählt.

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Die sei jedoch leider stark verloren gegangen sei. „Oft wird gemeckert, weil einer zu weit links oder rechts steht“, stellt sie fest. Und ein anderer beschwert sich: „Wir mögen die riesigen Fahrzeuge nicht, wenn wir in ihrem Schatten stehen, obwohl wir uns einen sonnigen Platz gewählt hatten.“

Camping: Unfreundliche Menschen gibt es immer wieder

Andere wiederum berichten, sie hätten schon freundliche und hilfsbereite Menschen mit „dicken, teuren Wohnmobilen/Wohnwagen“ erlebt.

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Und ebenso nette und tolle Menschen mit „kleinen, alten Autos, Busse, Geländewägen, in allen möglichen Zuständen“. Aber eben auch unfreundliche, schlecht gelaunte Menschen mit sämtlichen Fahrzeugarten und -größen.

Viele sagen, dass man sich immer auf den Menschen in dem Fahrzeug, dem Zelt oder was auch immer einlassen – und nicht von der Art zu campen beeinflussen lassen sollte.

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Wildcampen in Deutschland: Erlaubt? Verboten?

  • Die rechtliche Lage rund ums Wildcampen ist in Deutschland unübersichtlich. Je nach Bundesland unterscheiden sich die Gesetze und Richtlinien.
  • In Paragraph 59 des Bundesnaturschutzgesetzes ist geregelt, dass „das Betreten der freien Landschaft auf Straßen und Wegen sowie auf ungenutzten Grundflächen zum Zweck der Erholung“ allen gestattet ist.
  • Das Betreten des Waldes richtet sich wiederum nach dem Bundeswaldgesetz. Dort ist einheitlich geregelt, dass laut Paragraph 14 „das Betreten des Waldes zum Zwecke der Erholung“ gestattet ist – die Länder regeln aber die Einzelheiten.
  • Darunter fällt dann auch das Zelten und Übernachten außerhalb von ausgewiesenen Campingplätzen.
  • Naturschutzgebiete, Naturreservoirs, Nationalparks und Landschaftsschutzgebiete haben eine Ausnahmestellung. In der Regel ist Wildcampen in solchen Gebieten strikt verboten.
  • Wird dagegen verstoßen, drohen hohe Bußgelder.

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Camping ist für jeden, was er möchte

Wie so häufig lautet also wohl auch hier die Devise: leben und leben lassen. Wie im normalen Leben wird man auch im Urlaub nicht mit jedem klarkommen.

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„Schnösel“ gebe es immer und habe es schon immer geben, sagt eine Frau. Es liege an jedem selber.

Und eine andere findet: Camping sei für jeden eben das, was er möchte. Und das fasst es doch ganz gut zusammen. (mk)