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Camping: Achtung, beim Wohnmobil-Kauf lauern DIESE Gefahren

Camping: Achtung, beim Wohnmobil-Kauf lauern DIESE Gefahren

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Camping-Fans sitzen vor ihrem Wohnmobil. Foto: IMAGO / Kickner

Endlich kann man auch wieder in Deutschland Urlaub machen. Das freut viele Camping-Freunde.

Wenn du noch ein Wohnmobil für deinen nächsten Camping-Trip suchst, solltest du diese Probleme unbedingt auf dem Schirm haben.

Camping: Endlich wieder Urlaub in Deutschland möglich

Dank der Corona-Lockerungen ist nun auch wieder Camping in Deutschland möglich. Im vergangenen Jahr stand Urlaub im eigenen Land und besonders Camping hoch im Kurs. Immerhin ist man mit einem Wohnmobil oder Anhänger nicht so sehr von anderen abhängig.

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Falls du planst, dir dieses Jahr ein neues Wohnmobil zuzulegen, solltest du einige Dinge beachten. Neufahrzeuge kosten viel Geld, günstiger sind hingegen gebrauchte. Ganz einfach ist so ein Kauf aber nicht. Experten geben Tipps.

Camping: Wohnmobil gebraucht kaufen – DAS solltest du beachten

Axel Sülwald rät Suchenden von Wohn- oder Reisemobilen zu einem Blick in lokale Tageszeitungen, Annoncenblätter, in die Fachpresse oder ins Internet. „Auch ein Tipp eines Bekannten, der schon ein Womo besitzt, hilft häufig bei der Suche“, sagt er. Vor dem Kauf sollten sich Interessenten aber erst einmal ein Wohnmobil mieten und Camping ausprobieren.

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Für Daniel Rätz vom Caravaning Industrie Verband (CIVD) steht bei der Suche die richtige Größe des Fahrzeugs an erster Stelle. „Große Wohnmobile wiegen häufig mehr als 3,5 Tonnen und benötigen den Führerschein C1, wenn das Fahrzeug bis zu 7,5 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht aufbringt.“ Für Wohnmobile mit einem gewicht von weniger als 3,5 Tonnen reicht der Führerschein der Klasse B. Der Experte rät sich bei der Suche nach einem Wohnmobil wie bei der Suche nach einer Wohnung zu verhalten.

Neben dem Aussehen und der Inneneinrichtung spiele auch die Sicherheit eine große Rolle. Bei vielen älteren Modellen kann es sein, dass kein Beifahrer-Airbag und kein ESP verbaut ist.

„Je älter die Fahrzeuge, desto häufiger befinden sie sich im schlechten Zustand“, sagt Axel Sülwald. Bei Fahrzeugen aus den 1990er-Jahren mit weit mehr als 150.000 Kilometern Laufleistung und unter 15.000 Euro sollten Interessenten genau hinschauen. Er rät dazu, einen Fachmann zur Besichtigung mitzunehmen oder das Fahrzeug bei einer Prüforganisation kontrollieren zu lassen. Die Historie müsse nachvollziehbar, Rechnungen, HU-Protokolle und andere Belege wie etwa die Wartung einer Gasanlage vorhanden sein.

Camping: Wohnmobil gebraucht kaufen – ein genauer Check ist wichtig

„Anhand einer HU-Checkliste lassen sich die einzelnen Baugruppen kontrollieren“, sagt Thorsten Rechtien vom Tüv Rheinland. Dazu zählen grob Beleuchtung, Auspuff, Bremsen, Elektrik, Fahrgestell, Motor, Fahrwerk, Lenkung, Reifen, Scheiben und Spiegel. Interessenten sollten auch mit einer Taschenlampe einen Blick unter die Motorhaube werfen, dort auf Undichtigkeiten achten.

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„Entscheidend beim Kauf kann auch der Gesamteindruck im Innenraum sein. Wie sieht das Mobiliar aus, schließen noch alle Türen und Klappen? Ein modriger Geruch deutet auf Feuchtigkeit und eventuell dadurch entstandenen Schimmel hin“, sagt Rechtien. Feuchtigkeit entstehe häufig über die Luftfeuchtigkeit beim Überwintern. Der Geruch lässt sich anschließend nur schwer entfernen.

Rost am Unterboden und den Radläufen sei bei älteren Fahrzeugen ein großes Problem, ebenso wie Anfahrschäden an der Karosserie und Feuchtigkeitsschäden. „Wenn Fensterdichtungen porös oder falsch eingebaut sind oder Unfallschäden nicht sachgemäß repariert wurden, kann in die Karosserie Feuchtigkeit eindringen“, sagt Axel Sülwald.

Altere Wohnmobile bestehen die isolierten Wände aus einem Sandwich von Verkleidung, Holz und Styropor. Dringt in den Zwischenraum Wasser ein, kann das Holz faulen und die ganze Seitenwand muss getauscht werden. Je nach Alter des Fahrzeugs gleicht das einem wirtschaftlichen Totalschaden.

Bei vielen Flickstellen, schwarz gestrichenem Unterboden, Basteleien an der Elektrik, geändertem Fensterformat sowie Schimmel an Matratzen und Verkleidung sollten Interessenten weiterziehen. „Gefährlich wird es außerdem, wenn an der Gasanlage gepfuscht wurde. Da darf nur ein Experte ran“, sagt Axel Sülwald.

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Aber: Da viele Fahrzeuge weitgehend von Hand gebaut wurden und nicht die Qualität einer Großserie besitzen, unterscheidet sich die Qualität stark. „Ein bisschen klappern gehört bei Reisemobilen dazu“, sagt er. Wenn du die Tipps der Experten bei dem Kauf eines Wohnmobils für deinen nächsten Camping-Trip beachtest, sollte einer tollen Reise nichts im Wege stehen. (gb mit dpa)