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Camping: Was Camper hier tun, ist für Anwohner das Allerletzte – die Polizei ist machtlos

Camping – das ist DER Trend seit Beginn der Corona-Pandemie vor mittlerweile über zwei Jahren. Auch der letzte Camping-Muffel scheint angesteckt, Wohnmobilverkäufe und App-Downloads rund um das Freiluft-Vergnügen florieren.Doch das hat auch Nachteile…denn Empfehlungen verleiten viele Camping-Liebhaber zu äußerst fragwürdigen Aktionen – in einem Ort haben Anwohner die Faxen nun dicke.Camping mit Ekel-FaktorNicht nur direkt […]

© picture alliance/dpa | Marcus Brandt

Camping

Tipps und Tricks für Anfänger

Camping – das ist DER Trend seit Beginn der Corona-Pandemie vor mittlerweile über zwei Jahren. Auch der letzte Camping-Muffel scheint angesteckt, Wohnmobilverkäufe und App-Downloads rund um das Freiluft-Vergnügen florieren.

Doch das hat auch Nachteile…denn Empfehlungen verleiten viele Camping-Liebhaber zu äußerst fragwürdigen Aktionen – in einem Ort haben Anwohner die Faxen nun dicke.

Camping mit Ekel-Faktor

Nicht nur direkt an der Ostsee und Nordsee rollen immer mehr Camping-Freunde mit Wohnmobilen, die teils an Schlachtschiffe erinnern, an. Auch in Bad Segeberg im hohen Norden erfreut sich ausgerechnet ein Parkplatz illustrer Gäste.

Doch die stinken Anwohnern und inzwischen auch Polizei und Ordnungsamt gewaltig. Was ist da los?


Camping-Urlaub angesagt wie nie – das steckt dahinter:

  • Der Begriff Camping umfasst eine sehr breite Spanne von Aktivitäten. Ihnen allen ist gemeinsam, nicht in Gebäuden zu übernachten, sondern in der Natur.
  • Die Urlauber schlafen in Zelten, Hängematten, Wohnwagen oder Wohnmobilen, in Dachzelten oder ausgebauten Vans. Wird in Zelten gecampt, so spricht man auch von Zelten.
  • Camping wurde Anfang des 20. Jahrhunderts populär und ist mittlerweile eine weitverbreitete Urlaubs- und Reiseform.
  • In den meisten Ländern Europas ist Camping außerhalb dafür vorgesehener Einrichtungen (wildes Campen) nicht erlaubt oder nur unter strengen Auflagen gestattet.

+++ Camping: Menschen fahren in den Urlaub – es endet früh im totalen Fiasko +++

Durch Camping-Apps wissen’s alle

Mitten im Naturschutzgebiet liegt ein fragwürdiger „Hot-Spot“ für Wohnmobile, wie die „Lübecker Nachrichten“ berichten. Doch ein offizieller Campingplatz ist das nicht. Trotzdem lockt der Ihlsee-Parkplatz in Bad Segeberg nicht nur mit Natur direkt ums Eck, auch Duschen und Toiletten sind in der Nähe.

Camping-Apps listen den Platz als Empfehlung, die positiven Bewertungen locken immer mehr Camper an. Und die verrichten ihre Notdurft teilweise einfach im Wald und die teils hohe Anzahl an Wohnmobilen vor Ort belastet das Naturschutzgebiet stark, wie Anwohner und Ordnungskräfte berichten.

Die Wohnmobile, die auf dem Ihlsee-Parkplatz stehen, sind teils riesig. (Symbolbild) Foto: IMAGO / Geisser

Camping außer Kontrolle

„An einem Wochenende parkten nachts auf dem Waldparkplatz gleich fünf Wohnmobile“, berichtet ein Anwohner, der lieber anonym bleiben möchte, um nicht als „Nörgler“ in den Fokus von wütenden Campern zu geraten.

Die Polizei sei schon zweimal vor Ort gewesen, heißt es, habe jedoch „keinen Platzverweis“ erteilt, wie der Anwohner enttäuscht preisgibt. Das Ordnungsamt von Bad Segeberg reagiere überhaupt nicht.


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Camping: Feuerwerk im Naturschutzgebiet

Der Anwohner wünscht sich Verbotsschilder, denn der Tourismus in dem Areal, in dem kostenfrei geparkt werden darf, nehme Überhand.

Sogar ein Feuerwerk hätte ein Paar zu seiner Hochzeit direkt am unter Naturschutz stehenden See in nächster Nähe stattgefunden.

Die Polizei teilte den „Lübecker Nachrichten“ gegenüber mit, das Problem am Ihlsee-Parkplatz sei bekannt, doch solange niemand mit Vorzelt und Co. campe, sei man machtlos. „Wiederherstellung der Fahrtüchtigkeit“ nennt sich der Vorwand, hinter dem sich wohl nicht wenige verstecken wollen.

Erst wenn „Jemand seinen Kocher auspackt“, will auch das Ordnungsamt eingreifen. Die Politik sei informiert, der Ort brauche mehr Campingplätze, gibt Harmut Gieske, vom Bad Segeberger Ordnungsamt zu Protokoll. Doch dann werde es im Ort auch mehr „Geschrei“ geben, meint er…