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Fynn Kliemann: Düstere Stimmung nach Skandalen – zieht er viele Menschen mit in den Abgrund?

Fynn Kliemann: Düstere Stimmung nach Skandalen – zieht er viele Menschen mit in den Abgrund?

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ist nach wie vor gut besucht: Das „Kliemannsland“ von Fynn Kliemann. Foto: IMAGO / Manngold

Noch immer steht Fynn Kliemann in der Kritik. Nun ermittelt die Staatsanwaltschaft Stade gegen den YouTuber und Influencer wegen Betrugsvorwürfen.

Viele Partner-Unternehmen haben von Fynn Kliemann bereits abstand genommen. Doch auch über dem „Kliemannsland“ hängen nun dunkle Wolken.

Fynn Kliemann und seine Affären

Trotz Masken-Skandal, Spenden-Affäre und ungelenken Entschuldigungen scheint Kliemanns Hof gut besucht. So berichtet es jedenfalls die „Mopo“, die dem Gelände nahe Bremen, um das so Wirbel herrscht, einen Besuch abstattete.

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Das ist Fynn Kliemann:

  • Fynn Kliemann wurde am 1. Mai 1988 in Zeven (Niedersachsen) geboren.
  • Er ist ein deutscher Webdesigner, Unternehmer, Musiker, Autor und YouTuber.
  • 2020 gewann er in der Kategorie Bester Künstler den Musikpreis 1 Live Krone.
  • Er ist vorwiegend für seine Musik und seine drei YouTube-Kanäle Fynn Kliemann (Der Heimwerkerking), Kliemannsland und Fynn Kliemann Musik bekannt.
  • 2018 übernahm Kliemann zusammen mit Olli Schulz das Hausboot des im Juni 2017 verstorbenen Sängers Gunter Gabriel für rund 30.000 Euro, das als Studio für kleine Fernseh- und Musikproduktionen verwendet werden soll.

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Wir erinnern uns: Ursprung der Aufregung um Kliemann und sein Schaffen waren fragwürdige Deals mit Masken aus angeblich fairer Produktion, die dann doch in Bangladesch zu Hunger-Löhnen hergestellt wurden. Des Weiteren soll er unbrauchbare Masken an Flüchtlinge gespendet haben – mit reichlich PR natürlich.

Kliemann schafft es dennoch, zahlreiche Gäste auf seinen Hof zu locken. Viele reisen extra an, sitzen zwei, drei Stunden im Auto. Und der Hof hat einiges zu bieten: Besucher schießen mit Pfeil und Bogen, es gibt Schweißkurse, ein Kind steht bis zu den Knien im Schlamm und freut sich sichtlich darüber.

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Trotzdem scheint die Leichtigkeit im „Kliemannsland“ eine merkliche Schwere bekommen zu haben. „Ich finde, die Stimmung ist etwas bedrückt“, sagt eine Studentin aus Hamburg, die vor Ort ist. „Ich war schon öfter im ‚Kliemannsland‘ bei Events, aber heute fühlt sich das etwas anders an“, erzählt sie.

Fynn Kliemann: Skepsis statt Spaß

„Ich finde, ein paar Leute wirken so, als seien sie skeptisch“, meint eine andere Besucherin. Ein junger Mann gibt sogar zu Protokoll, das „Kliemannsland“ habe nichts mit dem Skandal zu tun.

Mitarbeiter Brian Jakubowski scheint sich da mehr Sorgen zu machen. Er ist vor allem durch seine lockere Art bekannt geworden, sein Lachen kennen Fans vor allem aus Beiträgen aus Social Media. Laut der „Mopo“ warf sich Jakubowski Besuchern an den Hals, „danke, dass du heute hier bist“, sagt er. Es scheint Untergangsstimmung im „Kliemannsland“ zu herrschen.

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Ist Fynn Kliemann überhaupt noch Geschäftsführer?

Die Mitarbeiter haben sich sogar bereits von Kliemann distanziert – und das schon in den vergangenen Jahren, wie sie am vergangenen Mittwoch in einem Youtube-Video bekanntgaben. Geschäftsführer seines hippen Selfmade-Hofes ist Kliemann eventuell auch nicht mehr. Er ist im Handelsregister neben Bastian Orthmann noch als Geschäftsführer von „Companyhouse“ eingetragen – doch notariell könnte er schon abgesägt worden sein.

Die, die den Hof am laufen halten, sind Kliemanns Freunde. Doch es geht nicht nur um Freundschaft, viele bangen um ihre Jobs. Den Namen „Kliemansland“ wollen man behalten, sagte Orthmann gegenüber der „Mopo“ – nach Distanzierung klingt das nicht.

Sicher ist wohl nur, dass viele Jobs und Existenzen auf dem Spiel stehen, durch dubiose Entscheidungen eines Mannes – die Staatsanwaltschaft wird das klären. (wip)