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Lost Place Rügen: Mann übernachtet an diesem toten Ort – nachts schleichen dort Menschen umher

Lost Place Rügen: Mann übernachtet an diesem toten Ort – nachts schleichen dort Menschen umher

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Lost Place: Das ehemalige Gutshaus Neparmitz auf Rügen. Foto: IMAGO / BildFunkMV

Bei aller Schönheit der Ostsee-Insel Rügen verbergen sich auch einige Gebäude dort, die auf den ersten Blick überhaupt nicht schön, sondern verwaist und verfallen sind. Aber das muss nicht unbedingt immer etwas Schlechtes sein – ein Lost Place ist nämlich auch Anziehungspunkt für Abenteurer.

Ein Lost Place wie er im Bilderbuch steht, ist das alte Ferienheim „Lobbe“ aus DDR-Zeiten. Einst war es neben anderen Entspannungs-Tempeln der selben Machart ein heißgeliebter Urlaubsort. Rügen-Gäste rissen sich ab den 50er-Jahren förmlich um einen Platz in der Gaststätte – nun ist nur noch eine traurige Ruine übrig (hier mehr dazu).

Herrenhaus auf Rügen verfällt

Ein anderer Lost Place auf Rügen ist das historisch angelegte Herrenhaus in Neparmitz. Es steht dort schon seit 1885 – doch vom Glanz alter Tage ist auch hier nicht mehr viel übrig. Das Dach ist zum größten Teil eingefallen, Fenster nicht mehr vorhanden. Doch der imposante Burgturm lässt noch erahnen, was hier einmal für ein Prachtbau gestanden haben muss.

Laut „Ostsee-Zeitung“ war das Herrenhaus in Neparmitz einst ein Vorzeigegutshof auf Rügen. Hier wurden feinste Ackerfrüchte geerntet, der Betrieb vorbildlich geführt. Auch heute noch wird um das Gebäude herum Landwirtschaft betrieben. Doch um das Herrenhaus selbst scheint sich keiner mehr zu kümmern – trotz sechs Eigentümern.

Rügen: Blick auf den „Burgturm“ vom Herrenhaus auf dem Gut Neparmitz.
Rügen: Blick auf den „Burgturm“ vom Herrenhaus auf dem Gut Neparmitz.
Foto: IMAGO / BildFunkMV

+++ Rügen: Zu viele Urlauber, zu wenig Wohnraum – jetzt soll etwas passieren! +++

Oder vielleicht gerade wegen dieser sechs Eigentümer. Sie sollen in verschiedenen Teilen von Deutschland wohnen. Laut „Ostsee Zeitung“ ist einer von ihnen sogar verschollen. Immer, wenn einer der sechs eine gute Idee für das Herrenhaus hatte, sollen die anderen nur Dollarzeichen in den Augen gehabt haben und alle Pläne verpufften im Streit.

Neparmitz ist ein sehr kleiner Ort mit wenigen Einwohnern. Der Wikipedia-Eintrag des Ortes besteht aus zwei Sätzen. Die Seite vom Gut Neparmitz ist hingegen um einiges älter.

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Das ist Rügen:

  • Insel vor der Ostseeküste Vorpommerns
  • Flächengrößte und bevölkerungsreichste Insel Deutschlands
  • Etwa 70.000 Menschen leben hier
  • Rügen ist zehnmal größer als Sylt
  • Auf der Insel gibt es 100 Sonnenstunden pro Jahr mehr als in München
  • Neben Stränden gibt es auf Rügen auch viele Naturschutzgebiete

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Rügen: Triste Umgebung

Das Gebäude steht unter Denkmalschutz. Auch die Gegend um das Herrenhaus herum ist trist. Laut des Berichts liegt im Park Müll herum, die Grabanlage mit einer Allee aus Eichen, Kastanien und Eschen ist mit einer Feldsteinmauer eingefriedet, Grabsteine mit Moos bewachsen, ein Teich ausgetrocknet.

Die Ostsee-Zeitung hat eine Anwohnerin gefragt, sie sagt: „Ich bin seit 1998 hier. Seitdem ist nix passiert. Das verfällt. Bald ist nicht mehr viel zu retten. Abends sieht man öfter mal junge Leute mit Taschenlampen drin herumstromern. Es wird viel geplündert.“

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Mehr von Rügen und der Ostsee:

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Ab und zu sei auch einer der Eigentümer dort. Sie wisse gar nicht, wie der dort leben könne ohne Strom, Wasser und Toiletten. Zum Aufladen seines Handys käme er manchmal zu ihr rüber. Ob aus dem Herrenhaus noch mal was wird, scheint er ihr wohl aber leider nicht verraten zu haben.

+++ Sankt Peter-Ording: Das soll die beste Ferienwohnung weit und breit sein – SO sieht es drinnen aus +++

In Sozialen Netzwerken beginnen beim Anblick der Bilder die Träumereien bei den Menschen. „Ich warte noch auf (m)einen Lottogewinn, um solch ein Haus retten zu können!! Das wäre mein absoluter Traum!“, heißt es von einer Frau. „Wenn man genug Geld hätte, könnte man was Schönes draus machen“, schreibt zudem ein Mann. (rg)