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„Mein Schiff“: Gäste und Crew machen erschütternde Erfahrung an Bord! „Beängstigend“

„Mein Schiff“: Gäste und Crew machen erschütternde Erfahrung an Bord! „Beängstigend“

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© IMAGO / penofoto

Kreuzfahrten: Urlaub auf hoher See

Von Jahr zu Jahr stechen mehr Touristen in See. Kreuzfahrten werden weltweit immer beliebter. Auch immer mehr Deutsche machen Urlaub auf hoher See.

Für die meisten „Mein Schiff“-Passagiere bedeutet eine Kreuzfahrt Entspannung pur. Doch für die Menschen, die auf dem Ozean-Riesen arbeiten, sieht das anders aus. Zu denen gehört die Kosmetikerin Anja Spielkamp-Berger, die Anfang November zum ersten Mal mit der Flotte unterwegs war.

Sie hatte ein besonderes Angebot im Gepäck: Permanent Make-up. „Die Nachfrage war gigantisch“, berichtet sie. Trotz der langen Arbeitstage beschreibt sie die Reise mit der „Mein Schiff“ als „tolle Erfahrung“. Doch ein Momente bedrückte sie und die anderen Gäste sehr.

„Mein Schiff“-Passagiere sind begeistert

Anja Spielkamp-Berger war als sogenannte Gast-Expertin auf dem Dampfer. Mit einer weiteren Kollegin durfte sie als Botschafterin der Firma Riso Permanent Make-up für die Passagiere anbieten. Dafür musste die Expertin sogar eine spezielle Zertifizierung vorweisen (MOIN.DE berichtete).

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„Unsere Kabine war den ganzen Tag ausgebucht“, erzählt sie im Gespräch mit MOIN.DE. Ihre Kundinnen ließen sich meist Augenbrauen, – „das war der ganz große Renner“ – Lippen und Lidstriche pigmentieren.

Beim Permanent Make-up, auch Pigmentierung genannt, werden Farbpigmente in die oberste Hautschicht eingebracht. Diese Pigmentierungen sind temporär, die Haltbarkeit ist je nach Hauttyp sehr unterschiedlich.

Ausführliche Beratung auf der „Mein Schiff“

Zusätzlich hielten die Expertinnen zwei Vorträge in der Woche, bei denen sie über Permanent Make-up informierten und aufklärten. „Schon da war die Resonanz groß“, sagt Anja Spielkamp-Berger. Viele Frauen hätten direkt im Anschluss einen Beratungstermin oder sogar gleich eine Pigmentierung vereinbart.

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Daten und Fakten zu „Mein Schiff“:

  • Insgesamt sieben Kreuzfahrtdampfer zählen zur „Mein Schiff“-Flotte der Reederei Tui Cruises
  • Die gesamte „Mein Schiff“-Flotte fährt unter der Flagge von Malta, daher gibt es auch keine Umsatzsteuer an Bord
  • Die Reederei hat ihren Firmensitz in Hamburg
  • Bis voraussichtlich 2026 sollen drei neue „Mein-Schiff“-Kreuzer gebaut werden
  • Insgesamt ca. 6.980 Besatzungsmitglieder sind an Bord der Schiffe für Tui Cruises im Einsatz

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Ausführliche Gespräche und individuelle Beratungen sind den Expertinnen sehr wichtig, damit den Kunden alle Bedenken genommen werden können. „Viele hatten Angst davor, dass die Pigmentierungen zu kompakt werden.“ Sprich: zu dicke Augenbrauen oder ein zu extremer Lidstrich.

Sorgen, die Anja Spielkamp-Berger den Frauen mit einer Beratung nehmen konnte. Die Kundinnen seien allgemein sehr entspannt gewesen und überrascht davon, wie wenig die kosmetische Behandlung sie im Urlaub einschränkt. Die Sauna sollte man meiden, ebenso direkte Sonneneinstrahlung. Das lässt sich aber meist einfach mit einer Sonnenbrille regeln.

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Aufgrund der hohen Nachfrage haben die Gast-Expertinnen oft den ganzen Tag gearbeitet und erst spätabends ihre Kabine verlassen können. Da die Wellnesskabine aber über ein großes, bodentiefes Fenster verfügt, konnten sie auch während der Arbeit den Ausblick genießen.

Beängstigender Moment auf der „Mein Schiff“

In der wenigen Freizeit konnte Anja Spielkamp-Berger Vorträge besuchen, Live-Musik hören, auf dem Sonnendeck entspannen oder auch Landgänge unternehmen. Allerdings gab es auch ein Erlebnis, das die Expertin als „beängstigend“ beschreibt: Der Moment, in dem der Dampfer an La Palma vorbeifuhr.

Mehr als zehn Wochen ist es bereits her, dass der Vulkan in der Gebirgskette Cumbre Vieja lausgebrochen ist. Das hatte katastrophale Folgen für die gesamte Region. 7000 Menschen mussten ihr Zuhause verlassen.

Rund 2800 Gebäude sind den 1300 Grad heißen Lavamassen zum Opfer gefallen. Die Schäden schätzt die Regionalregierung auf mehr als 800 Millionen Euro. Ein Ende ist nicht in Sicht. Seit dem Ausbruch am 19. September ist der Vulkan dauer-aktiv und richtet immer neue Schäden an.

„Mein Schiff“-Urlauber sind bewegt

Aktuell bedroht ein Lavastrom aus einem neuen Schlot den bisher verschonten Ort La Laguna. Zahlreiche Erdbeben erschüttern die Atlantikinsel. Am Donnerstag zählte man 370 Erdstöße, so viele Beben wie noch nie zuvor.

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Das deutet laut Experten darauf hin, dass der Vulkan noch eine Zeit aktiv bleiben werde. Die Passagiere auf der „Mein Schiff“ konnten den Vulkan hautnah in seiner Tätigkeit beobachten. „Das war sehr bewegend“, erinnert sich Anja Spielkamp-Berger.

Spendenaktion auf der „Mein Schiff“

„Totenstille“ habe in dem Moment an Deck geherrscht. „Es waren alle sichtlich erschüttert“, glaubt die Kosmetikerin. Um die Insel finanziell zu unterstützen, hat Tui Cruises eine Spendenaktion an Bord gestartet.

Das Gesamtfazit ihrer Reise fällt aber dennoch positiv aus. „Es ist absolut großartig, dass Riso uns diese Möglichkeit anbietet“, findet sie.

Sie hofft, dass sie künftig noch einmal als Expertin an Bord gehen darf. Dann würde Anja Spielkamp schon als alter Hase gelten und dürfte sogar eine neue Kollegin in die Arbeit auf dem Schiff einweisen. (lh)