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Nordsee und Ostsee: Plage überrollt die Küsten – wer DAS nicht dabei hat, sieht alt aus

Vielerorts höchstens lästig, leiden die Küsten von Nordsee und Ostsee derzeit unter einer Qual, die manche Menschen vor Ort in den Wahnsinn treibt – und ein Ende ist nicht in Sicht.Urlauber, die nach dem Hochsommer ihre Auszeit an Nordsee und Ostsee verbringen, mussten bereits (bittere) Erfahrungen sammeln (wir berichteten)…und auch Experten raten dringend zur richtigen […]

© IMAGO / Frank Drechsler

Nordsee und Ostsee

Das unterscheidet beide voneinander

Vielerorts höchstens lästig, leiden die Küsten von Nordsee und Ostsee derzeit unter einer Qual, die manche Menschen vor Ort in den Wahnsinn treibt – und ein Ende ist nicht in Sicht.

Urlauber, die nach dem Hochsommer ihre Auszeit an Nordsee und Ostsee verbringen, mussten bereits (bittere) Erfahrungen sammeln (wir berichteten)…und auch Experten raten dringend zur richtigen Vorbereitung.

Nordsee und Ostsee: Nervig, quälend, schmerzhaft

Sie seien „echt aggressiv“, berichtet eine Frau, die auf Sylt Urlaub machte, andere halten die aktuellen Zustände im Norden für „mehr als schlimm“. Die Rede ist von einer ausgewachsenen Mückenplage, die derzeit die Küsten heimsucht.

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Berichte von ausverkauften Mückensprays und medizinischen Hilfsmitteln zur Stichbehandlung machen vielfach die Runde. Im Freien die Nachsaison genießen? Das scheint kaum möglich.

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Das ist die Ostsee:

  • auch Baltisches Meer genannt
  • die Ostsee ist das größte Brackwassermeer der Erde
  • die Fläche beträgt 412.500 Quadratkilometer
  • sie ist bis zu 459 Meter tief

Ostsee und Nordsee: Das sagen Experten

Dazu kommen Erzählungen von „völlig zerstochenen Körpern“, verursacht von Mücken, die nicht nur zahlreich, sondern dazu noch besonders groß seien.

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Dr. Renke Lühken, Forscher am Bernard-Nocht-Institut für Tropenmedizin in Hamburg, kennt das Problem, und weiß um Gefahren. Gegenüber MOIN.DE erzählte er, insbesondere Starkregen und Überschwemmungen förderten Mückenplagen an der Küste. In Verbindung mit schwüler Luft finden sich aktuell ideale Bedingungen für eine Überpopulation der stechenden Brummer.

An Nordsee und Ostsee müssen aktuell nicht nur Besucher leiden…. (Symbolbild) Foto: IMAGO / ITAR-TASS

Gefahr durch Mücken aus Asien?

Dazu kommen Stechmückenarten, die nach Deutschland einwandern: „Wir beobachten die Ausbreitung von invasiven Arten in Deutschland, zum Beispiel hat es die Asiatische Buschmücke inzwischen bis an die friesische Küste geschafft“, gibt Lühken preis.


Alles, was du über Ostfriesland an der Nordsee wissen musst:

  • Region im äußersten Nordwesten von Deutschland
  • Sie besteht aus den Landkreisen Aurich, Leer und Wittmund sowie der kreisfreien Stadt Emden
  • Die ostfriesischen Inseln sind Borkum, Juist, Norderney, Baltrum, Langeoog, Spiekeroog und Wangerooge
  • Etwa 467.000 Menschen leben hier (Stand: Dezember 2019)

Die asiatischen Verwandten sorgten zwar noch nicht für Stechmückenplagen, doch in Deutschland beheimatete Arten machen genug Ärger. „Gefahren drohen aktuell durch unsere einheimischen Stechmückenarten (Gemeine Hausmücke), die wichtige Vektoren (Überträger, die Redaktion) von durch in Deutschland zirkulierende Viren sind, beispielsweise das West-Nil-Virus in Süddeutschland“, meint Lühken.

Das West-Nil-Virus verläuft zwar weitgehend harmlos, doch bei schweren Verlaufsformen droht die Gefahr einer Hirnhaut- oder gar Gehirnentzündung.


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Im Küstenbereich sei vornehmlich die „salzliebende Art“ Aedes detritus anzutreffen – und dass in massiver Zahl, denn durch die Witterungsbedingungen im Norden brüten die Insekten nahezu alle gleichzeitig.

Wer in diesen Zeiten nicht „völlig zerstochen“ seinen Urlaub verbringen will, sollte deshalb einige Tipps beherzigen:

  • Kleidung mit langen Ärmeln tragen
  • Körpergeruch vermeiden, also vor der Dämmerung duschen (Mücken sind nachtaktiv!)
  • Stehende Gewässer meiden!
  • Fenster und Türen mit Fliegengittern abdecken
  • Räume auch Nachts kühlen, Mücken mögen es warm
  • Frischer Eukalyptus-Duft oder Lavendel halten die Brummer fern

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Rund um die Ferienwohnung oder das eigene Heim empfiehlt Lühken, künstliche Brutplätze zu entfernen, das können beispielsweise Regentonnen sein.

Wer bereits gestochen wurde, sollte den oder die Stiche kühlen, zusätzlich helfen spezielle Mücken-Gels aus der Apotheke, Zwiebeln und Zitrone. Apfelessig lindert den Juckreiz – und die goldene Regel lautet: Nicht kratzen!

Sollte sich ein Mückenstich entzünden, empfiehlt sich allerdings der Gang zum Arzt.