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Nordsee: Was hier im Meer entsteht, ist ziemlich wichtig – auch für alle an der Küste! Doch es gibt ein Problem

Nordsee: Was hier im Meer entsteht, ist ziemlich wichtig – auch für alle an der Küste! Doch es gibt ein Problem

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Was hier im Meer gebaut wird, soll viele schützen. (Symbolbild) Foto: imago images / Jannis Große

Es geht um die Zukunft eines ganzen Lebensraums. Aber es läuft nicht rund bei diesem Plan für die Nordsee.

Auf den Halligen im Wattenmeer müssen Warften verstärkt werden, um Menschen und Natur zu schützen. Die künstlich aufgeschütteten Erdhügel sollen helfen, dass die Halligen in der Nordsee dem Klimawandel trotzen können und Bewohner nicht wegziehen, sondern sogar neue kommen. Beispiele auf Langeneß und Hooge zeigen aber, dass nicht immer alles plangemäß läuft.

Nordsee: Der Sand fehlt

Das Vorhaben auf Langeneß ist ins Stocken geraten. Das liegt am Sand. 73 000 Kubikmeter aus der Nordsee waren zunächst geplant. Das reichte nicht, wie Projektleiterin Annemarie Lübcke berichtet.

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Trotz Nachlieferungen bis ins Frühjahr stellte sich heraus, dass immer noch 10 000 Kubikmeter fehlen. Dieser „Rest“ ist jetzt in Arbeit. Mehrkosten zur ursprünglichen Sand-Planung: 1,2 Millionen Euro.

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„Wegen des fehlenden Sandes bekommen wir die Warft dieses Jahr nicht fertig“, sagt Lübcke. Das hat Folgen: Wegen der im Herbst und Winter üblichen Sturmfluten muss die Baustelle vorsorglich abgebaut und im Frühjahr neu aufgebaut werden. Die Erdarbeiten müssen im Jahr 2021 ebenfalls zu Ende geführt werden.

Nordsee: Schutz für Hallig-Bewohner und für Küste

Die Arbeiten auf den Halligen dienen nicht nur dem Schutz der dort Lebenden. Denn Inseln und Halligen nehmen den Sturmfluten Energie und schützen so auch die Menschen an der Festland-Küste mit.

Das Leben auf einer Hallig ist abgeschieden. An die 300 Menschen leben in der Halligwelt, 110 auf Langeneß mit seinen 18 Warften. Zurzeit zählt Langeneß nur ein Kita-Kind, es waren mal zehn. Die Bevölkerung ist in den vergangenen Jahren geschrumpft, die Gästezahl gesunken.

20 Mal wird Langeneß im Jahr überflutet; mit steigendem Meeresspiegel kann das öfter und gefährlicher werden. Tobt der „Blanke Hans“, ragen nur noch die Warften mit den erhöht stehenden Gebäuden aus dem Wasser.

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Seit 2013 hat Langeneß keinen Einkaufsladen, auch deshalb ist die neue Warft wichtig. Derzeit wird die Hallig zweimal die Woche vom Festland beliefert, im Winter einmal. Deswegen bleibt mancher Urlauber aus: Nicht einfach einkaufen zu können, sondern im voraus bestellen zu müssen, behagt nicht allen. (dpa mit kbm)