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Ostsee: Beliebte Urlaubsregion ist in Gefahr – jetzt soll endlich was passieren

Ostsee: Beliebte Urlaubsregion ist in Gefahr – jetzt soll endlich was passieren

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Die Eckernförder Bucht an der Ostsee Foto: IMAGO / penofoto

Das sind keine guten Aussichten für diesen beliebten Ort an der Ostsee! Weil sich der ökologische Zustand der Eckernförder Bucht weiter verschlechtert, soll nun endlich was passieren.

Ein Biologe vor Ort hat sich der großen Herausforderung angenommen und will die Ostsee-Bucht in Zukunft wieder auf Spur bringen. Dabei wartet jedoch ein großes Stück Arbeit auf ihn.

Ostsee: Eckernförder Bucht in Gefahr

Berichte über die sinkende Wasserqualität der Ostsee gibt es immer wieder. So wurden etwa im vergangenen Jahr mehrere Male Tausende tote Fische in die Eckernförder Bucht gespült. Bereits 2012 hatte die Bundesregierung erklärt, dass Nord- und Ostsee in keinem guten Zustand sind.

An der Bucht steigt die Wassertemperatur alle zehn Jahre um rund 0,2 Grad Celsius. Zudem gibt es hohe Rückstände an Nitrat und Phosphaten aus der Landwirtschaft. Daraus resultiert ein Mangel an Sauerstoff, der das Wachstum von Seegras und Algen ausbremst und Fischen ihre Lebensgrundlage entzieht.

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Das ist die Ostsee:

  • auch Baltisches Meer genannt
  • die Ostsee ist das größte Brackwassermeer der Erde
  • die Fläche beträgt 412.500 Quadratkilometer
  • sie ist bis zu 459 Meter tief

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Der Biologe Christian Wagner-Ahlfs will etwas dagegen tun. Gemeinsam mit Menschen, die rund um die Bucht arbeiten, möchte er ins Gespräch kommen, sich über die Gefährdung des Wassers austauschen und Lösungen ausarbeiten, wie „shz.de“ berichtet.

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Ostsee: Zustand der Bucht soll verbessert werden

Vor allem mit Landwirten will Wagner-Ahlfs in Dialog treten. Aber auch Fischer, Beschäftigte im Tourismus, Marine und Wassersportler stehen auf seiner Kontaktliste. Mit einem gemeinsamen Projekt soll der ökologische Zustand der Eckernfördern Bucht gemeinsam verbessert werden. „Das Problem ist gar nicht unbedingt, dass wir nicht wissen, was wir dafür tun müssen, sondern diese Erkenntnisse in Taten umzusetzen“, sagt Wagner-Ahlfs gegenüber „shz.de“.

„Wir wollen weniger über ökologische Systeme reden, sondern eher über sozioökologische.“ Dazu müssten die Menschen vor Ort zunächst für das Projekt begeistert werden. Während der Pandemie-Zeit ist der persönliche Kontakt zu Beteiligten jedoch schwierig.

Universität Kiel: „Bisher keine Verbesserung“

Mit der Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie (MSRL) der Europäischen Union sollte der ökologische Zustand der Meere bis 2020 nachhaltig verbessert und gesichert werden. Doch bislang ist nicht genug passiert. „Bisher wurde diese Verbesserung weder in den deutschen Gewässern noch in der gesamten Ostsee erreicht“, heißt es seitens der Christian-Albrechts-Universität Kiel.

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Die Uni beteiligt sich mit mehreren Instituten an dem Projekt „Eckernförder Bucht 2030“. Bis dahin sollen die ökologischen Bedingungen in dem Gebiet verbessert werden. Ein entwickeltes Modell soll dann auch in anderen Regionen umgesetzt werden. (mik)