Es war der heimliche Star der Ostsee-Insel Usedom. Urlauber reisten extra an, nur um diese Sehenswürdigkeit zu bestaunen. Doch das ist nun vorbei.
Das mächtige russische U-Boot U-461, ein gigantisches Stahlmonster aus der Zeit des Kalten Krieges, wird nun abgeschafft. Der Urlaubsort an der Ostsee zittert nun um seinen Touristen-Magneten.
Touristen-Magnet vor dem Aus an der Ostsee
Jahr für Jahr lockte das U-Boot tausende neugierige Urlauber in den Hafen von Peenemünde. Seit über 25 Jahren liegt das Koloss-Schiff bereits regungslos im Hafen, schwer verankert im Schlick. Dabei lockte es jährlich fast 100.000 Besucher an, die durch enge Gänge kletterten, Raketenabschussanlagen bestaunten und sich wie auf Geheimmission fühlten. Doch nun will Besitzer Thomas Lamla das U-Boot verkaufen oder im schlimmsten Fall sogar verschrotten lassen, so berichtet der „Nordkurier“.
Der Grund sind neue Vorschriften, nach denen die Hafennutzungsordnung plötzlich einen sogenannten „Schwimmfähigkeitsnachweis“ verlangt. Doch das Boot schwimmt gar nicht, es liegt fest im Schlick. „Die Besucher sind sicher, selbst wenn, was nicht möglich ist, etwas passieren würde, denn der gesamte Besucherbereich befindet sich oberhalb der Wasserlinie“, so Lamla dem „Nordkurier“ zufolge.
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Das U-Boot muss ziemlich wahrscheinlich weg, wenn die Behörden nicht einlenken. Doch was heißt das für Peenemünde? Ohne das technische Denkmal würden nicht nur Besucherzahlen einbrechen, auch die Cafés, Ferienwohnungen und Boutiquen im Hafen könnten plötzlich leer bleiben. Doch Bürgermeister Ralf Turowski zeigt sich unbeeindruckt.
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Auf Nachfrage des „Nordkuriers“ sagt er knallhart: „Wir lassen uns nicht erpressen. Die Gemeinde hat keinen Einfluss auf die Hafennutzungsordnung. Das muss Herr Lamla mit dem Amt Usedom-Nord klären.“ Dennoch räumt auch der Bürgermeister ein, dass das U-Boot ein Verlust für den Ort wäre: „Damit würden wir einen großen Anziehungspunkt verlieren“ Lamla denkt derweil weiter. Er verhandelt bereits mit Interessenten, sogar aus dem Ausland. Sein Wunsch wäre es dennoch das Denkmal in Deutschland zu behalten.