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Ostsee: Neues Projekt vor Rügen! Es könnte eine große Chance bedeuten

Ostsee: Neues Projekt vor Rügen! Es könnte eine große Chance bedeuten

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Für die Ostsee vor Rügen gibt es große Pläne. Foto: picture alliance/dpa

Die Ostsee vor der Insel Rügen wird zum Schauplatz großer Pläne. Und großer Hoffnungen.

Das spanische Energieunternehmen Iberdrola plant dort nach eigenen Angaben nämlich den ersten Offshore-Windpark in der deutschen Ostsee ohne staatliche Förderung.

Ostsee wird zur Hoffnung für die Energiewende

Das Projekt mit dem Namen „Windanker“ soll 2026 mit einer Kapazität von 300 Megawatt ans Netz gehen, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Die Investitionen werden auf 800 Millionen Euro beziffert.

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Damit wird der Strom nicht zu einer vorher festgelegten Marktprämie vergütet. Stattdessen sollen große Teile der Leistung über langfristige Verträge mit Abnehmern vermarktet werden.

Nach Angaben der Stiftung Offshore Windenergie sind ohne Förderung bisher nur zwei Windparks in der Nordsee geplant.

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Das ist die Ostsee:

  • auch Baltisches Meer genannt
  • die Ostsee ist das größte Brackwassermeer der Erde
  • die Fläche beträgt 412.500 Quadratkilometer
  • sie ist bis zu 459 Meter tief

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Iberdrola-Deutschland-Chefin Iris Stempfle sagte, die Ostsee sei mitunter zwar technisch anspruchsvoller als die Nordsee, was den Bau von Offshore-Windparks angeht. Das Unternehmen profitiere allerdings vom technischen Fortschritt, etwa in Form effizienterer Turbinen. Zudem könne es vor Ort bestehende Erfahrungen und Synergien nutzen.

„Windanker“ soll Iberdrolas „Baltic Hub“ erweitern, eine Gruppe von dann insgesamt drei Windparks vor der Insel Rügen. Davon ist einer bereits in Betrieb und ein weiterer in Bau. Nach einer Gesamtinvestition von 3,5 Milliarden Euro soll „Baltic Hub“ bis 2026 über eine Kapazität von 1,1 Gigawatt verfügen.

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Das ist Rügen:

  • Insel vor der Ostseeküste Vorpommerns
  • Flächengrößte und bevölkerungsreichste Insel Deutschlands
  • Etwa 70.000 Menschen leben hier
  • Rügen ist zehnmal größer als Sylt
  • Auf der Insel gibt es 100 Sonnenstunden pro Jahr mehr als in München
  • Neben Stränden gibt es auf Rügen auch viele Naturschutzgebiete

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Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Schwesig sieht große Chance

Gegenwärtig sind in der deutschen Nord- und Ostsee laut Stiftung Offshore Windenergie 27 Windparks mit einer Gesamtleistung von 7,76 Gigawatt am Netz. Die gesetzlichen Ausbauziele liegen bei 20 Gigawatt bis 2030 und 40 Gigawatt bis 2040. Kritiker halten diese für zu niedrig.

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Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Schwesig (SPD) wertete Windparks auf See als Chance für das Bundesland. „Schon durch den Bau und den Betrieb des Windparks entstehen weitere Arbeitsplätze“, wurde sie am Freitag von Iberdrola zitiert. „Wir brauchen weitere
Windparks auf See, damit die Energiewende gelingt.“

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Iberdrola-Deutschland-Chefin Stempfle wiederum sagt: Der neue Windpark zeige, dass Deutschland für Iberdrola einer der strategischen Märkte sei. Man wolle sich in der Ostseeregion langfristig engagieren. „Inwieweit wir die Nordsee genauer unter die Lupe nehmen, wird sich kurzfristig entscheiden.“

Was jetzt vor Rügen geplant ist, könnte erst der Anfang sein. Auch an der Nordsee legt man großen Wert auf Windkraft. Das wurde vor einiger Zeit bei einer Fachmesse in Husum deutlich, bei der es eine klare Ansage an den Rest des Landes gab. >>> Hier kannst du mehr dazu lesen. (dpa/jds)