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Rügen: Die Kritik an diesem Millionen-Projekt ist riesig – „Es kotzt an“

Rügen: Die Kritik an diesem Millionen-Projekt ist riesig – „Es kotzt an“

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Rügen: Dieses Projekt sorgt auf der Insel aktuell für viel Ärger (Symbolbild). Foto: IMAGO / Andre Gschweng und picture alliance / ZB | Stefan Sauer

Nur wenige Tage sind vergangen, seit die Baupläne für das Luxus-Projekt auf Rügen veröffentlicht wurden. In Dranske sollen 700 Millionen Euro für eine gigantische Hotelanlage ausgegeben werden, das „Baltic Island Eco Resort“. (>> hier mehr dazu).

Dabei wird der dortige ehemalige Militärstandort aufgewertet. Das passt aber nicht allen Menschen auf Rügen. Es gibt heftige Kritik.

Rügen: Ärgernis zwischen den Insulanern

Alles soll ganz schnell gehen. Für das aktuelle Bauvorhaben hat die Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern ziemlich flott die Genehmigung erteilt. Die planungsrechtlichen Voraussetzungen wurden nämlich schon vor knapp zehn Jahren geschaffen.

Der Standort sollte eigentlich mal für die Bewerbung zur Ausrichtung der „Segelwettbewerbe“ der Olympischen Sommerspiele 2012 fungieren.

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Das ist Rügen:

  • Insel vor der Ostseeküste Vorpommerns
  • Flächengrößte und bevölkerungsreichste Insel Deutschlands
  • Etwa 77.000 Menschen leben hier
  • Rügen ist zehnmal größer als Sylt
  • Auf der Insel gibt es 100 Sonnenstunden pro Jahr mehr als in München
  • Neben Stränden gibt es auf Rügen auch viele Naturschutzgebiete

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Dennoch passt das aktuelle Aufleben in Form eines Luxus-Resorts vielen Menschen gar nicht. Viele befürchten eine negative Veränderung der Insel allgemein, auch aufgrund der bereits zahlreich vorhandenen Hotels.

Einige kommentieren auf Facebook deshalb Aussagen wie: „Schade um unsere schöne Insel. Es gibt genug Hotels und Betten. Es reicht!“ Oder „Es ist so traurig was mit Rügen geschieht“.

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Einige sehen das Problem allerdings nicht in dem Bauvorhaben selbst, sondern in der Tatsache, dass es überhaupt ermöglicht wurde. Ein Mann kritisiert hierbei die aktuelle Vertretung des Gemeinderats, dass eine Mehrheit nur hinter dem Geld her sei:

„Diese entscheiden mit ihren Stimmen über Bauvorhaben“, schreibt eine andere und fordert gleichzeitig die Vertretung von mehr Umweltschützer in der kommunalen Politik: „Solange Umweltschützer auf Rügen immer noch als die bösen Verhinderer abgelehnt und verteufelt und nicht in die Gemeindevertretung gewählt werden, trägt indirekt jeder Inselbewohner zu dieser traurigen Entwicklung bei.“

Hierbei wünschen sich auch viele den Einsatz von solchen Naturschutzorganisationen wie den „Naturschutzbund Deutschland“ (Nabu). Eine Frau wünscht sich, dass diese eingreifen und das Projekt noch kippen könnten, denn: „Seeadler nisten dort. Ich hoffe der Naturschutzbund wird darauf aufmerksam und greift ein.“

Rügen: Bauvorhaben steht in Kritik

Eine andere schreibt: „Ich bin tief traurig und ich kann es immer noch nicht fassen.“ So sei der Standort Heimat zahlreicher Tierarten. Daraufhin melden sich auch andere Insulaner, die den Naturschutzbund bereits kontaktiert haben wollen.

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Das Problem an dieser „Hoffnung“ könnte allerdings sein, dass der Standort des Bauprojekts kein Naturschutzgebiet ist. Dem hätte bereits eine Genehmigung des Bauvorhabens im Weg gestanden.

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  • Rügen
  • Bornholm
  • Usedom
  • Hiddensee
  • Fischland-Darß-Zingst
  • Poel
  • Heiligendamm
  • Timmendorfer Strand
  • Fehmarn
  • Hohwachter Bucht

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Viele betonen ihren Verdacht, dass die Insel gar nicht mehr den Einheimischen gehöre, sondern aufgrund derartiger Luxus-Projekte nicht mehr die alte sei:

„Die Insel, wie wir sie kennen/kannten und lieben, ist verraten und verkauft. Wer genehmigt diesen ganzen Mist? Stehen nicht schon mehr als genug Ferienwohnungen, Hotels und Pensionen im Winter leer?“, schreibt eine Frau auf Facebook.

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Eine andere findet sogar noch härtere Worte: „Es kotzt mich nur noch an. Es dreht sich alles nur noch ums Geld.“ (pag)