Kiel. 

Wie kann so ein Urteil sein? Die Strafe, mit der ein 41-Jähriger aus Schleswig-Holstein vor dem Kieler Landgericht davon kam, löst Verwunderung aus. Und bei einigen Beteiligten völliges Unverständnis.

Der Mann hatte in den Jahren 2011 und 2012 eine Affäre mit einer damals 12-Jährigen gehabt. Er war mehr als 20 Jahre älter. Dennoch muss er nicht ins Gefängnis.

Schleswig-Holstein: Mann hat Beziehung mit 12-Jähriger

Der Mann hatte gestanden, damals mehrfach Sex mit dem Mädchen gehabt zu haben. Sowohl in seiner Wohnung in Kiel als auch in seinem Auto.

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Das heute volljährige Opfer war als Nebenklägerin beim Prozess dabei. Sie berichtete, dass sie damals unerfahren und naiv war und sich von der Beziehung mit dem viel älteren Mann „völlig überfordert“ gefühlt habe. Später hätte er sie zudem unter Druck gesetzt.

Er hatte mehrfach Sex mit ihr

Da das Gericht diesen Vorwurf allerdings nicht habe nachweisen können, verurteilte es den 41-Jährigen nur zu zwei Jahren auf Bewährung.

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Zudem muss der Täter innerhalb eines halben Jahres sechs Therapiestunden nehmen und 2.000 Euro Schmerzensgeld zahlen. 5.000 Euro hatte er schon vor Prozessbeginn gezahlt. Der Mann ist verheiratet und hat selbst eine Tochter.

Die Richterin spricht mildes Urteil aus

Die Richterin hielt ihm zugute, dass er zur Tatzeit deutlich jünger gewirkt und das Mädchen sich als älter ausgegeben habe. Zudem hätte der Täter sich inzwischen mit seiner Ehefrau ausgesprochen, die Familie wolle zusammenbleiben. Er habe auch einen festen Job.

Die Staatsanwaltschaft will nun eine Revision prüfen. Sie findet eine Bewährungsstrafe in diesem Fall „nicht vermittelbar“. (wt)