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Sylt: Kein Platz für Schickimicki – DIESE Urgesteine sorgen für besonderes Flair auf der Insel

Sylt: Kein Platz für Schickimicki – DIESE Urgesteine sorgen für besonderes Flair auf der Insel

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© Bea Swietczak

Sylt: Fünf überraschende Fakten zur Insel

Sylt ist eines der beliebtesten Reiseziele in Deutschland. Wir haben fünf überraschende Fakten zur Insel gesammelt.

Wer auf Sylt zu Ostern Party machen will, kommt nicht am „Irish Pub“ vorbei. Mitten in der Paulstraße, eine der Flaniermeilen Westerlands liegt sie – eine gemütliche Raucherkneipe, die von Schickeria und Luxus nichts wissen will.

Viel dunkles Holz, ein massiver Tresen, lederbezogene Barhocker, Messing-Lampen, warme Beleuchtung. Hier ist Bodenständigkeit angesagt, kein Platz für Schickimicki. Solche Gäste sind in Kampen auf Sylt besser aufgehoben.

Sylt: Das macht die Besitzer so besonders

Das „Irish Pub“ ist rustikal, aber mit Herz. Genau wie seine Betreiber auch. Das sind die „Teutonen-Twins“, die Zwillinge Melf und Falk Hansen. Allein schon optisch sehr beeindruckende Burschen mit Wikinger-Tattoos, bei deren Anblick sich ein angetrunkener Gast lieber zweimal überlegt, Stunk zu machen. Die Mitglieder ihrer Familie sind sozusagen Ur-Einwohner, die von den Teutonen abstammen.

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Das ist Sylt:

  • Sylt ist die größte nordfriesische Insel und liegt in der Nordsee
  • Nach Rügen, Usedom und Fehmarn ist Sylt die viertgrößte Insel Deutschlands
  • Die Insel Sylt ist vor allem für ihre Kurorte Westerland, Kampen, Wenningstedt und den ca. 40 Kilometer langen Sandstrand im Westen bekannt
  • Zahlreiche Gebiete auf und um Sylt sind als Schutzgebiete ausgewiesen. Auf der Insel gibt es allein zehn Naturschutzgebiete
  • Der Tourismus ist seit über 100 Jahren auf Sylt von erheblicher Bedeutung, seit Westerland 1855 zum Seebad (Kurort) wurde
  • Im Sommer befinden sich täglich rund 150.000 Menschen auf der Insel
  • Zum Vergleich: Lediglich rund 18.000 Menschen leben auf Sylt
  • Die Insel erreicht man mit dem Auto vom Festland mit dem Sylt-Shuttle der DB und dem Autozug, dazu verkehren Nahverkehrszüge und Inter City Züge der DB.
  • Auch über den Flughafen Sylt ist die Insel per Linien- und Charterverbindungen zu erreichen

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„Wir beide sind hier auf der Insel im Ort Morsum geboren und aufgewachsen“, erzählt Melf Hansen beim Pub-Besuch von MOIN.DE. „Da leben wir noch heute. Unser Großvater war der letzte Hufschmied von Sylt.“ Auch die Zwillinge können richtig anpacken. Denn in ihrer Freizeit heben sie Gewichte, der eine mehr, der andere weniger. Und obwohl sie gleich ticken, gleich denken, gleich handeln und den gleichen Job ausführen, gibt es zwischen ihnen einen großen Unterschied: 30 Kilogramm.

So unterscheiden sich die Sylt-Urgesteine

Falk ist 1,98 Meter groß und wiegt knapp über 130 Kilo. Melf ist nur etwas kleiner, wiegt aber „nur“ 100 Kilo. Wie kommt’s?

„Falk ist Bodybuilder“, erzählt Melf. „Ich trainiere mehr auf Ausdauer, weil ich Kampfsport mache.“ Und Falk fügt hinzu: „Bei seinem Thai-Training muss mein Bruder agil und beweglich sein. Je mehr Ausdauer du machst, um so weniger Muskelmasse hast du. Die wäre für ihn hinderlich, weil sie langsam und träge macht. Bei mir ist das ganz anders“, nimmt sich Falk selbst auf die Schippe.

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„Irish Pub“ gibt es schon sieben Jahre auf Sylt

„Ich peile ja auch die Deutsche Meisterschaft an. Als Bodybuilder ist es am schönsten, wenn du den ganzen Tag nur fressen, trainieren und schlafen kannst. Das wäre das Optimum. Aber da wir ja auch Geld verdienen müssen, wird im Laden angepackt.“

Seit sieben Jahren betreiben die „Teutonen-Twins“ den „Irish Pub“. Falk, der Bodybuilder, ist noch nicht so lange selbst vor Ort dabei. Er war vorher Küchenchef im Restaurant „Strandbistro“ in Wenningstedt.

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Ein Sturm auf Sylt machte alles zu Nichte

Das hatte der Vater 25 Jahre lang betrieben, bis die Natur zuschlug. „Eine Düne ist beim Sturm reingekracht, das war echt krass“, erzählt Melf. „Deshalb mussten wir das Bistro abreißen. Ein Rohr war geplatzt. Dadurch wurde die Kliffkante unterspült, ist abgebrochen und voll in den Laden reingescheppert. So verschob sich das Lokal um einen Meter nach vorn. Das Kühlhaus wurde zerquetscht wie eine Konservendose. Dumm gelaufen nennt man das.“

Das kann im „Irish Pub“ nicht passieren. Da gibt’s keine Düne. Aber eine andere Insel-Attraktion: „Noard Bier“. „Wir bauen seit zwei Jahren unsere eigene Brauerei auf“, erzählt Melf.

Sylt: Hier gibt es sogar eigenes Gebräu!

„,Noard’ ist Friesisch und bedeutet ,Nord’. Wir haben mehrere Sorten. Flaschenweise vertreiben wir es auch schon über den Einzelhandel. In unserem Laden läuft das Pale Ale am besten. 0,3 Liter vom Fass kosten 4,50 Euro.“

Das fließt reichlich und besonders, wenn es auch Live-Musik gibt. Dafür engagieren Falk und Melf wechselnde Blues-, Rock- und Country-Künstler, die extra anreisen. Wie Steve Foley, der oft in Hamburger Clubs auftritt.

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Es gibt auch drei wechselnde, einheimische DJs, die sonst ganz bodenständige Berufe haben. Einer ist zum Beispiel Polizist, der auf der Insel für Recht und Ordnung sorgt und der im „Irish Pub“ das Partyleben von einer ganz anderen Seite betrachtet.