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Sylt in Sorge: Schwangere bei der Geburt auf sich allein gestellt – kein Facharzt mehr da

Auf Sylt müssen Geburten ohne ärztliche Begleitung stattfinden – es gibt keinen Versorgungsauftrag für Geburtshilfe und keinen Facharzt mehr!

© imago / Lars Berg

Sylt: Fünf überraschende Fakten zur Insel

Sylt ist eines der beliebtesten Reiseziele in Deutschland. Wir haben fünf überraschende Fakten zur Insel gesammelt.

Die Asklepios Nordseeklinik in Westerland hat keinen Versorgungsauftrag für Geburtshilfe – und keinen Facharzt mehr! Was das bedeutet? Geburten ohne ärztliche Begleitung, mitten auf der Insel.

Zwei Notgeburten gab es im letzten Jahr – Hebammen sprangen ein, alles ging gut, doch die Lage bleibt brenzlig. Ein Drama im Insel-Paradies…

Sylt: Eine Situation, die Angst macht

„Keine fachärztliche Unterstützung bei Geburten“ – ein Satz, der Angst macht. Kliniksprecherin Katrin Götz bestätigte gegenüber dem „Hamburger Abendblatt“, dass seit Juli 2024 keine Belegärzte mehr verfügbar sind – einer ging in Rente, der andere zog mit. Damit fiel die letzte Bastion für werdende Mütter. Selbst der Hebammenverband sprach im „Hamburger Abendblatt“ bereits von einer Reisewarnung für Schwangere. Die Klinik bemüht sich zwar um Lösungen – doch es klemmt an juristischen Details.

Der Kreißsaal bleibt leer, die Angst bleibt groß. Schwangere Frauen auf Sylt müssen hoffen, dass der Rettungsdienst sie noch rechtzeitig aufs Festland bringt – sonst bleibt nur die Notaufnahme in Westerland. Und die ist zwar rund um die Uhr offen, aber nicht auf Geburten vorbereitet. „Im Notfall fährt der Rettungsdienst die Nordseeklinik an“, sagt Kliniksprecherin Götz – doch eine ärztliche Geburt? Fehlanzeige. Alles liegt dann in den Händen von Notaufnahmepersonal und Hebammen.

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Sylt: Trotz allem wird gekämpft

Die Nordseeklinik und der Kreis Nordfriesland arbeiten an einer Lösung. Hebammen sollen im Notfall unterstützend hinzugezogen werden dürfen – das ist das Ziel. „Eine für alle Beteiligten gute Lösung“, daran sei man sehr interessiert, so Götz im „Hamburger Abendblatt“. Doch juristische Besonderheiten machen alles kompliziert – die Zeit läuft, die Unsicherheit wächst.


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Seit dem Wegfall der Geburtshilfe gab es zwei Notgeburten – beide Male waren Hebammen zur Stelle, beide Male ging alles gut. Doch was passiert, wenn der nächste Fall nicht so glimpflich verläuft? Die Insel, so schön sie ist, braucht mehr als Meerblick – sie braucht Sicherheit für werdende Mütter.