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Sylt beliebt ohne Ende, doch niemand will HIER arbeiten – das hat drastische Konsequenzen

Um ihren Laden auf Sylt zu retten, haben die Betreiber sich etwas ganz ungewöhnliches einfallen lassen.

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Sylt: Fünf überraschende Fakten zur Insel

Sylt ist eines der beliebtesten Reiseziele in Deutschland. Wir haben fünf überraschende Fakten zur Insel gesammelt.

Die Nordsee-Insel Sylt ist lange kein Geheimtipp mehr. Für viele Menschen ist sie sogar das beliebteste Reiseziel in Deutschland. Lange Sandstrände, die frische Nordseeluft und reichlich Fischbrötchen direkt vor der Haustür – wer liebt das nicht?

Doch trotzdem bleibt auch die Insel nicht von der großen Personalnot befreit. In einem Laden auf Sylt ist die Not sogar so groß, dass die Betreiber jetzt zu drastischen Mitteln greifen.

Sylt: Radikale Änderung

Die Kunden sind zwar da, doch die Verkäufer fehlen – das ist die bittere Erkenntnis bei Edeka auf Sylt. 350.000 Kunden kaufen jährlich in der Edeka Filiale in List ein. Doch arbeiten will dort offenbar niemand. „Die Lage ist dramatisch“, sagt Jörg Meyer, der Hamburger Edeka-Kaufmann. Er und sein Partner Nicki Jablunka, der in List vor Ort ist, finden einfach keine Mitarbeitenden für ihre Edeka Filiale. „Wenn sie keine Wohnung haben, kann man es komplett vergessen“, sagt Meyer dem „Abendblatt“. Er habe in Wenningstedt auf Sylt bereits 50 Wohnungen gebaut und trotzdem reiche es nicht.

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Sylt: Rettungsaktion läuft

Die Filiale in List wird deshalb nun radikal umgeändert. Die beiden Leiter hoffen, ihre Filialen auf Sylt mit der Digitalisierung retten zu können.

Statt den gewöhnlichen Kassen an denen eine nette Kassiererin oder ein Kassierer freundlich für einen die Ware übers Band schiebt und abscannt, müssen Kunden den Job nun selber übernehmen. Denn bei Edeka in List gibt es nun zehn Selbstbedienungskassen, an denen man die Ware auch direkt bezahlt. „Wir sind der erste Supermarkt in Deutschland, der weitestgehend auf eine klassische Kassenzone verzichtet“, sagt der Meyer dem „Hamburger Abendblatt“.


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Nur noch eine von ehemals fünf normalen Kassen bleibt im Laden erhalten. Nachdem die Markt-Leiter im August getestet hatten, wie gut die neuen Kassen angenommen werden, haben sie sich dafür entschieden. Vor allem Urlauber würden die Selbstbedienungskassen gut annehmen. An vieren kann sogar mit Bargeld gezahlt werden.  

Sylt: Gleich noch eine Neuheit

Was auch noch neu ist, sind die Einkaufswägen. Unter die herkömmlichen haben sich 20 Smart-Shopper geschmuggelt. Auf einem Display können Kunden sich ihren Einkauf anzeigen lassen, den sie direkt an den Regalen beim Herausnehmen der Waren einscannen können. Am Ende müssen sie dann bloß noch bezahlen – an der letzten übrig gebliebenen Kasse mit Mensch dahinter oder an einer Selbstbedienungskasse.

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Wie die Kunden die Digitalisierung auf Dauer annehmen werden und, ob die beidne Betreiber ihre Filialen auf Sylt so vor der Schließung bewahren können, bleibt abzuwarten (llw)

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