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Sylt: Illegaler Abriss auf der Insel! Beobachter können es nicht fassen – „Das blanke Kotzen“

Dieser illegale Abriss auf Sylt lässt die Menschen nicht los! Nun kommen neue Details ans Licht.

Sylt
© IMAGO / H. Tschanz-Hofmann, IMAGO / Ingo Kutsche

Sylt: Fünf überraschende Fakten zur Insel

Sylt ist eines der beliebtesten Reiseziele in Deutschland. Wir haben fünf überraschende Fakten zur Insel gesammelt.

Einen Tag vor Silvester rückte ein Bagger auf der Nordsee-Insel Sylt an und riss ein historisches Haus in List innerhalb von Stunden ab.

Das 370 Jahre alte Reetdachhaus, in dem bis zum 30. Dezember vergangenen Jahres noch der „Alte Gasthof“ zu Hause war, wurde platt gemacht (wir berichteten). Seitdem verlor Sylt eine echte Ikone und die Empörung rund um den Abriss auf der Insel ist enorm. Nun bringt der NDR neue Details ans Licht.

Sylt: Einwohner können es nicht fassen

Das Gebäude galt als erhaltungswürdig und durfte eigentlich ohne Genehmigung nicht abgerissen werden. Für Anfang 2023 war eine erneute Prüfung des Denkmalschutz-Status geplant und sogar in der Presse vermeldet worden. Doch einen Tag vor dem Jahreswechsel riss der Eigentümer das Gebäude ab.

Viele Einheimische sind entsetzt. Der zuständige Bürgermeister, Ronald Benck war vor Ort und beobachtete den Abriss. Doch er rief nicht die Polizei, um das historische Reetdachhäuser zu retten.

Benck glaubt, die Polizei hätte den Abriss nicht verhindern können, weil „die Polizei von Westerland nach List fahren müsste und dazu eine halbe Stunde bräuchte. In der Zeit wäre das Dach schon weg gewesen. Richtig sinnvoll wäre es wahrscheinlich nicht gewesen“, sagt er gegenüber dem NDR.

Seine Aussage gefiel vielen Sylt-Anwohnern gar nicht. „Ich bin echt entsetzt. Ich wusste nicht, dass in 30 Minuten ein Haus abgerissen ist. Ich fühle mich dezent veräppelt! Da keine Abrissgenehmigung vorlag, hätte die Polizei den Abriss einstellen lassen können“, schreibt eine Frau in den sozialen Netzwerken. Eine weitere Sylt-Liebhaberin meint: „Wenn ich das lese, kriege ich das blanke Kotzen.“

Mittlerweile hat der Bürgermeister eine Anzeige gegen den Investor, Andreas Kammholz erstattet. Die Strafe wäre dann nur 30.000 Euro, weil das Haus noch nicht denkmalgeschützt war. Unter Denkmalsschutz wäre es 500.000 Euro gewesen.

Der Eigentümer besitzt eine Gartenbaufirma und ist auch im Immobiliengeschäft tätig. Es wird auf Sylt vermutet, dass er Ferienwohnungen bauen wolle, weil er das angrenzende Haus vom „Alten Gasthof“ auch besitzt. Dem Vernehmen nach sollen bald wohl Ferienwohnungen auf dem gesamten Areal entstehen.


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Den Kommentaren in sozialen Netzwerken ist zu entnehmen, dass Kammholz auf Sylt auch reichlich Gegenwind ins Gesicht bläst. Laut Nachbarn laufen gegen ihn mehrere Anzeigen wegen Bestätigung, Verschmutzung und Verstoß gegen die Umweltauflage, berichtet der NDR.