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Sylt hängt am seidenen Faden – Experten errechnen Stunde Null

Die Lage für die Nordsee-Insel Sylt spitzt sich immer weiter zu. Forscher haben jetzt die Stunde Null errechnet.

© IMAGO / Ingo Kutsche

Sylt: Was man über die Trauminsel in der Nordsee wissen muss

Über die berühmte nordfriesische Insel Sylt gibt es viel zu lernen. Sie steht zu weiten Teilen unter Naturschutz und beherbergt den nördlichsten Punkt Deutschlands.

Sylt ist einer der beliebtesten Urlaubs-Inseln der Nordsee. Kilometerlange Strände, das angehnehme Klima und zahlreiche Restaurants und Touri-Attraktionen machen die Insel nicht nur bei den Schönen und Reichen zu einem begehrten Ort zum Verweilen.

Das bestätigen auch die Statistiken. Mit 4,8 Millionen touristischen Übernachtungen allein im Jahr 2022 zählt Sylt zu den beliebtesten inländischen Urlaubszielen der Deutschen (hier mehr dazu). Doch immer wieder melden sich Forscher mit beunruhigenden Nachrichten zu Wort. Denn die Nordsee-Insel hängt am seidenen Faden. Schon jetzt gibt es ein konkretes Datum, wann Sylt untergehen könnte.

Sylt: Klimaerwärmung Schuld an der Misere?

Jedes Jahr wird Sylt kleiner und kleiner. Das haben Berechnungen schon vor Jahren gezeigt. Ganze ein bis zwei Meter soll die Insel im Jahr verlieren, wissen Insel-Geologen. Schuld daran sei vor allem der Temperaturanstieg, der den Meeresspiegel so stark ansteigen lasse, dass die Küstenlinien an den Stränden der Inseln und des Festlandes hunderte Meter zurückweichen lassen.

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Die Inselverwaltung auf Sylt hat bereits Maßnahmen ergriffen, um ein Katastrophen-Szenario zu vermeiden. Demnach werde regelmäßig Sand aufgeschüttet, um die Entwicklung zu bremsen. „Würden wir nichts tun, um die Insel zu schützen, (…) wäre sie irgendwann nicht mehr da“, beschrieb Birgit Matelski, Direktorin des Landesbetriebs für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz (LKN), die brisante Lage schon 2021 gegenüber dem NDR. Doch nicht nur der Meeresspiegelanstieg könnte Einfluss auf das Schicksal von Sylt haben.



Sylt: Forscher nennt Jahr für Stunde Null

Denn gerade Extremwetterereignisse, wie schwere Stürme oder Orkane, die an den Nord- und Ostseeküsten immer wieder ihr Unwesen treiben, wie zuletzt auf Fehmarn und Travemünde (wir berichteten), hinterlassen laut Experten immer wieder heftige Spuren. Forscher seien sich einig, dass gerade das Extremwetter Sylt schon bald zum Verhängnis werden könnte.


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Noch bis zum Jahr 2050 soll die Nordsee-Insel allerdings sicher sein. Doch danach könnte die Stunde Null zeitnah zu erwarten sein. „Jenseits von 2050 könnten tatsächlich die Stürme, diese Orkantiefs, auch zunehmen“, bekräftigt Mojib Latif vom Kieler Geomar Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung gegenüber dem „Deutschlandfunk“. Gerade für Sylt würde es dann „schwierig“ werden.