Auf den Sommer und hohe Temperaturen freuen sich alle, denn bei strahlender Sonne ist das perfekte Wetter, um sich am Strand zu entspannen. Doch auf Sylt und in mehreren Orten im Kreis Nordfriesland sorgen die hochsommerlichen Temperaturen für einen traurigen Anblick: Tote Tiere liegen herum.
Ein gefährliches Virus breitet sich derzeit im Norden aus und Sylt bleibt davon nicht verschont. Ein Experte erklärt nun, was die Menschen wissen sollten und wie sie handeln müssen, wenn sie betroffene Tiere sehen.
Sylt: Gefährliches Virus verbreitet sich
In Deutschland sterben derzeit wieder viele Amseln aufgrund des von Stechmücken übertragenen Usutu-Virus. Rund 25 Prozent der in diesem Jahr untersuchten und getesteten Vögel seien mit dem Virus infiziert gewesen, teilte das Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin in Hamburg mit.
Doch nun hat das Virus die Nordsee-Insel Sylt erreicht, wie Insulaner berichten. Tote Amseln im Garten zu finden, sei nun kein Einzelfall mehr. Die Pressestelle des Kreises Nordfriesland berichtet gegenüber der „SHZ“, dass die Zahl der Meldungen über tote Amseln stark angestiegen ist. In den letzten Wochen gab es etwa 30 solcher Meldungen.
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„Durch die hochsommerlichen Temperaturen, die die Vermehrung von Viren und Stechmücken begünstigen, erhalten wir täglich zahlreiche Meldungen“, erklärt auch ein Nabu-Mitarbeiter im Gespräch mit der „SHZ“.
Derzeit scheint der Schwerpunkt des Ausbruchs in Nordwestdeutschland zu liegen. Infizierte Amseln zeigen oft Symptome wie Taumeln, Apathie, ein zerzaustes Gefieder und einen verminderten Fluchtinstinkt. Es gibt leider keine Behandlungsmöglichkeiten für die erkrankten Vögel.
Sylt: Was Anwohner jetzt wissen sollten
Das Usutu-Virus wird durch den Stich von Stechmücken übertragen und nicht an Futterplätzen oder Vogeltränken. Laut dem NABU besteht derzeit keine Gefahr für Menschen oder Haustiere von den infizierten oder toten Vögeln.
Was sollten Menschen tun, wenn sie betroffene Tiere finden? Der Experte empfiehlt, tote Amseln über die entsprechende Onlineplattform zu melden und dabei genaue Angaben zu Fundort, Datum, Umständen und Symptomen der Vögel zu machen.
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Der NABU sammelt diese Daten, wertet sie aus und stellt sie der Wissenschaft zur Verfügung. Wer zusätzlich helfen möchte, kann frisch tote Vögel in einer Plastiktüte einfrieren und zur Untersuchung an das Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNI) senden. Laut dem NABU entspricht dies in der ersten Jahreshälfte sechsmal so vielen Meldungen wie im Vergleichszeitraum des Vorjahres 2023. (mit dpa)