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Usedom: Tieftrauriger Fund auf der Insel – jetzt soll Klarheit in die Sache kommen

Usedom: Tieftrauriger Fund auf der Insel – jetzt soll Klarheit in die Sache kommen

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Menschen am Strand von Zinnowitz auf Usedom. Foto: IMAGO / Leo

Strandgäste haben vergangene Woche in Zinnowitz auf Usedom einen traurigen Fund gemacht.

In der Brandung am Fischerstrand trieb eine junge Kegelrobbe. Jetzt soll geklärt werden, woran das Tier, das auf Usedom gefunden wurde, gestorben ist.

Usedom: Vor 100 Jahren fast ausgerottet

Der Kadaver sei nun in eine Kühlstation des Nabu in die Stadt Usedom gebracht worden, wo er tiefgefroren werde, um demnächst von den Experten des Meeresmuseums untersucht werden zu können, zitiert die „Ostsee-Zeitung“ den Zinnowitzer Kurdirektor Carsten Nichelmann.

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Die Robbe sei mit ungefähr 60 Kilo verhältnismäßig leicht gewesen, was auf ein geringes Alter schließen lasse. Im Meeresmuseum Stralsund werden dann Wissenschaftler um Michael Dähne, den dortigen Kurator für Meeressäugetiere, den Kadaver untersuchen.

Vor 100 waren Kegelrobben in der Ostsee fast ausgerottet. Die Tiere galten als Konkurrenz für die Fischer. Seit ein paar Jahrzehnten gibt es Jagdverbote.

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Das ist Usedom:

  • Insel in der Ostsee
  • Befindet sich im äußersten Nordosten von Deutschland
  • Die Insel hat zwei Grenzübergänge nach Polen
  • Usedom ist die zweitgrößte Insel Deutschlands
  • Bekannte Ostseebäder sind Zinnowitz, Bansin, Heringsdorf und Ahlbeck
  • Auf Usedom gibt es einen Flughafen, dieser ist bei Garz gelegen
  • Die größte Stadt auf der Insel ist Swinemünde (Polnische Seite)

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Seit 2004 sind Kegelrobben auch wieder im Greifswalder Bodden heimisch. Erst seitdem werden sie wieder regelmäßig an der Ostsee-Küste in Mecklenburg-Vorpommern gesichtet.

Usedom: Als Beifang in Fischernetzen

„In Höchstzeiten gibt es bei uns nun 300 Kegelrobben, über das Jahr hinweg sind es aber meist unter 100“, zitiert die „Ostsee-Zeitung“ Michael Dähne. Jährlich würde das Meeresmuseum zwischen 50 bis 100 tote Robben zur Untersuchung bekommen.

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Seehund oder Kegelrobbe?

  • Bei beiden Tieren handelt es sich um Robben-Arten
  • Seehunde sind die häufigste Robben-Art auf Sylt, ihr Bestand im gesamten Wattenmeer beläuft sich auf circa 40.000 Tiere
  • Die Kegelobbe ist das größte Raubtier Deutschlands, ihr Name kommt von ihren kegelförmigen Zähnen, der Bestand liegt bei circa 8.000 Tieren
  • Seehunde werden bis zu 1,80 Meter groß, Kegelrobben bis zu 2,60 Meter
  • Kegelrobben bringen ihre Jungen im Dezember und Januar zur Welt. Bei der Geburt haben sie schneeweißes Fell, das sogenannte Embryonalfell, das nach circa vier Wochen verschwindet
  • Seehunde bringen ihre Jungen im Juni und Juli zur Welt. Sie wechseln ihr Fell noch im Mutterleib

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Neben Virusinfektionen, Verletzungen an im Wasser schwimmendem Müll oder Parasitenbefall sei die häufigste Todesursache immer noch, dass die Tiere als Beifang in Fischernetzen landen.

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Was du als Spaziergänger beachten solltest, wenn du am Strand eine Robbe siehst, erfährst du >>> hier. (kbm)