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Ostsee: Deutliche Warnung an Strandbesucher – es geht um DIESE Tiere

Ostsee: Deutliche Warnung an Strandbesucher – es geht um DIESE Tiere

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© IMAGO / Fotoagentur Nordlicht, BUND (Montage MOIN.DE)

Nordsee vs. Ostsee: Das unterscheidet beide voneinander

Was sind die Unterschiede zwischen Nord- und Ostsee?

Mitte des 20. Jahrhunderts waren sie nahezu ausgerottet in der südlichen Ostsee. Mittlerweile erholt sich ihr Bestand langsam, aber stetig. Die Rede ist von Deutschlands größtem Raubtier, den Kegelrobben.

Mit einem „Netzwerk für die Kegelrobben“ möchte der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) ab sofort Robben in Mecklenburg-Vorpommern helfen, die am Ostsee-Strand ungestört ruhen wollen. Die Umweltschutzorganisation richtet dafür auch einen Appell an alle Strandbesucher.

Ostsee: Mindestens 100 Meter Abstand

Wie der BUND in einer Mitteilung schreibt, seien die ersten Tiere bereits gesichtet worden. Etwa Mitte Februar beginnt die Geburtensaison der Kegelrobben. Auch an den Ostsee-Stränden in MV rechnet der BUND mit Jungtieren.

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„Besonders junge Robben brauchen Pausen am Strand und dürfen nicht gestört werden“, heißt es in der Mitteilung. Der BUND rät daher zu vorsichtigem Verhalten bei Robbensichtungen. Der Appell der Experten: „Jeglicher Kontakt zu den Robben soll zum Schutz der Tiere aber auch der Menschen unterlassen werden.“

Der Abstand für Spaziergänger sollte mindestens 100 Meter betragen. Der Fluchtweg ins Wasser dürfe nicht versperrt werden. Hunde müssen angeleint werden.

„Grundsätzlich sollte nicht über die sozialen Netzwerke bekannt gegeben werden, wo gerade eine Robbe rastet, um nicht unnötig Neugierige anzulocken“, wird Nicola Boll Leiterin des Robbenprojekts beim BUND zitiert.

Ostsee: BUND sucht freiwillige „Robbenbetreuer“

Strandspaziergänger sind aufgerufen Sichtungen von Robben per Telefon über die Nummer 0173 96 88 267 oder über die kostenlose App „Ostseetiere“ weiterzugeben.

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Der BUND stellt mobiles Absperrmaterial zur Verfügung, mit dem ein Strandabschnitt zeitweise abgesperrt werden kann, um den Kegelrobben eine ungestörte Pause zu ermöglichen.

An über zwanzig Standorten entlang der Ostseeküste zwischen der Steilküste am Klützer Winkel bis nach Usedom befinden sich demnach Hilfsmaterialien.

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Das ist die Ostsee:

  • auch Baltisches Meer genannt
  • die Ostsee ist das größte Brackwassermeer der Erde
  • die Fläche beträgt 412.500 Quadratkilometer
  • sie ist bis zu 459 Meter tief

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Der BUND möchte nun freiwillige „Robbenbetreuer“ gewinnen, die die Strandbesucher über den richtigen Umgang mit Kegelrobben und deren Lebensweise informieren können.

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Ostsee: Jagdverbot seit den 1970er Jahren

Die Kegelrobbe – Deutschlands größtes Raubtier – verspeist bis zu sechs Kilo Fisch und andere Meerestiere. Deshalb galten sie als Konkurrenz zur Fischerei und durften früher ohne Weiteres getötet werden.

Mitte des 20. Jahrhunderts waren Kegelrobben in der südlichen Ostsee fast ausgerottet gewesen. Dasselbe galt für die Nordsee.

Seit den 1970er Jahren gibt es ein Jagdverbot für Kegelrobben. Seitdem hat sich der Bestand im Wattenmeer erholt. In der südlichen Ostsee wächst der Bestand langsam, aber stetig.

Im letzten Jahr wurden gemäß BUND schon 25 Kegelrobben-Jungtiere an der Küste Mecklenburg-Vorpommerns beobachtet. „Die Tendenz ist steigend, so dass Begegnungen zwischen Mensch und Tier häufiger auftreten werden“, wird Nicola Boll zitiert.

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Von der Nordsee-Insel Helgoland kamen zuletzt erfreuliche Nachrichten in Sachen Kegelrobben, wie du >>> hier nachlesen kannst. (kbm)

Wer Interesse hat, die Kegelrobben bei ihrer Rückkehr an unsere Küsten zu unterstützen, kann sich beim BUND-Rostock melden (robben@bund-rostock.de) oder telefonisch unter 01523 7969472 oder 0381 29065525.