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Ostsee: Es war ruhig an der Küste – bis jetzt! Experten haben eine Warnung

Ostsee: Es war ruhig an der Küste – bis jetzt! Experten haben eine Warnung

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Hochwasser an der Ostsee, hier im März 2020 Foto: imago images

Im Winter sind die Zeiten stürmisch an der Ostsee. Besonders als Sturmtief „Gisela“ über die Küste hinwegfegte, hat sich das deutlich gezeigt. (MOIN.DE berichtete).

Trotz der jüngsten Sturmböen ist die aktuelle Sturmflutsaison an der Ostsee verhältnismäßig ruhig verlaufen. Bis jetzt.

Ostsee: Warnung vor dieser Gefahr

Der Sturmflutmonitor des Helmholtz-Zentrums für Küstenforschung (Geesthacht) habe seit November noch gar kein Ereignis erfasst, sagte der Leiter der Abteilung Küstenklima und regionale Meeresspiegelveränderungen, Ralf Weisse, der Deutschen Presse-Agentur (dpa).

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Er warnte aber zugleich: „Im Februar oder März könnten noch Sturmfluten kommen. Die Saison gehe bis April. An der Ostsee hatte es Mitte Oktober eine Sturmflut gegeben, die jedoch glimpflich verlief“.

Ostsee: Das kommt auf die Küsten zu

Im vergangenen Jahr sei es ebenfalls bis in den Januar sehr ruhig gewesen. „Dann kam im Februar eine sehr starke Serie im Zusammenhang mit dem Sturmtief ,Sabine’“, sagte Weisse.

Innerhalb von drei Tagen habe es an der Nordsee fünf Sturmfluten gegeben. Die gegenwärtige Ruhe hänge auch damit zusammen, dass stärkere Stürme aus sturmflutrelevanten Richtungen ausgeblieben seien. Im Zehnjahresvergleich liege die Sturmaktivität derzeit eher im unteren Bereich.

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Das ist die Ostsee:

  • auch Baltisches Meer genannt
  • die Ostsee ist das zweitgrößte Brackwassermeer der Erde
  • die Fläche beträgt 412.500 Quadratkilometer
  • sie ist bis zu 459 Meter tief

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Für die Deutsche Bucht sind besonders Stürme aus nordwestlicher Richtung gefährlich. Für die Ostseeküste sind Nordoststürme kritisch.

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Ostsee: „Küstenschutz sehr gut aufgestellt“

Grundsätzlich habe die Zahl der Sturmfluten in den vergangenen Jahrzehnten zugenommen, weil durch den Klimawandel der Meeresspiegel gestiegen sei, sagte Weisse. Die Stürme hingegen seien weder stärker noch häufiger geworden.

Die Daten veröffentlicht das Helmholz-Zentrum Geesthacht in einem Sturmflut- und in einem Sturmmonitor. In Kürze soll ein Meeresspiegelmonitor hinzukommen.

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Im vergangenen Jahr habe sich sein Institut an einem Projekt von Küstenschützern beteiligt, sagte Weisse. Dabei seien die Auswirkungen einer möglichen schweren Sturmflut auf besonders heikle Punkte untersucht worden.

Die Untersuchung habe ergeben, dass „unser Küstenschutz im Moment sehr gut aufgestellt ist“, sagte der Klimaforscher. (dpa/oa)