Aida steht seit Jahrzehnten für Urlaub auf dem Meer. Die Reederei hat den deutschen Kreuzfahrtmarkt geprägt wie kaum ein anderer Anbieter. Mit dem Konzept „Clubschiff“ setzte Aida Ende der 1990er-Jahre Maßstäbe. Die Atmosphäre war locker, das Angebot vielseitig, das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmte.
Heute scheint davon nur noch wenig übrig. Die Flotte ist moderner, größer und luxuriöser geworden. Gleichzeitig wächst die Kritik. Immer mehr Stammgäste äußern sich enttäuscht über Veränderungen an Bord. Besonders deutlich wird das in der Einschätzung von Robin Halle. Er ist Kreuzfahrt-Experte und war bereits 54 Mal mit Aida unterwegs, berichtet „Schwäbische.de“.
Aida: „Ziemlich unfreundlich“
„Wer früher eine individueller Anreise gebucht hat, konnte am Abreisetag bis 16 Uhr an Bord bleiben“, erklärt Robin Halle. Heute sei das anders, schon um 9 Uhr müsse man die Kabine verlassen. Die Chipkarte wird automatisch deaktiviert. Um 10 Uhr müssen alle Gäste das Schiff verlassen. Für den Experten eine klare Entwertung des letzten Urlaubstages. Wer erst abends fliegt, verbringt viele Stunden mit Gepäck an Land. Nur gegen Aufpreis kann die Kabine behalten werden. „Ziemlich unfreundlich“, findet Halle.
Auch die Neuerung im Wellnessbereich stößt vielen auf: Saunagänge kosten jetzt! Bis zu 30 Euro kostet das Saunieren nun. Für den Experten ein klarer Rückschritt. Gerade bei kurzen Besuchen nach dem Sport sei der zusätzliche Eintritt nicht nachvollziehbar. Auch bei der Gestaltung der Außenbereiche hat sich einiges geändert. Halle kritisiert, dass die beliebten Sitzplätze am Heck, modernen Bars und Suiten gewichen sind, schreibt „Schwäbische.de“.
+++ Aida: Urlauber völlig baff! Sie glauben kaum, welche Szenen sie an Bord gegenüber beobachten +++
Aida: Viele Gäste, lange Wartezeiten
Zusätzlich würden lange Wartezeiten an den Poolbars für Frust sorgen. Ab 16 Uhr dauere es mitunter bis zu 15 Minuten, bis ein Getränk bestellt werden könne. Die Reederei habe zwar reagiert, doch das reiche nicht aus. „Es sind einfach zu viele Gäste an Bord der neuen Schiffe, die alle etwas trinken wollen“, so Halle.
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Früher hätten beim Essen stets zwei Karaffen mit Weiß- und Rotwein auf den Tischen gestanden. Heute müsse der Tischwein beim Servicepersonal bestellt werden. „Das dauert in den Stoßzeiten häufig zehn Minuten.“ Halle vermutet eine bewusste Steuerung der Mengen.