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HVV: Eine S-Bahn ist seit 50 Jahren auf den Schienen unterwegs – ein Detail unterscheidet sie von allen anderen Zügen

HVV: Eine S-Bahn ist seit 50 Jahren auf den Schienen unterwegs – ein Detail unterscheidet sie von allen anderen Zügen

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So sehen die S-Bahnen, die im HVV durch die Stadt fahren, heute aus. Foto: Daniel Reinhardt/dpa

Die S-Bahn kennen meisten Leuten als moderne, rote Züge, die im HVV durch Hamburg fahren. Doch das war nicht immer so, im Gegenteil: Das Aussehen der Züge hat sich in den letzten hundert Jahren komplett gewandelt.

Die älteren Baureihen der Züge kommen zwar im HVV nicht mehr regulär zum Einsatz, trotzdem sind sie der Stadt erhalten geblieben.

HVV: Alte Züge von Verein gepflegt

Der Verein historische S-Bahn Hamburg kümmert sich um den Erhalt und Betriebe zwei antiker S-Bahnen – und eine davon ist noch dazu ein absolutes Unikat.

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Der Zug gehört zur Baureihe 470 und ist im Jahr 1969 zum ersten Mal über die Schienen der Stadt gerollt. Mit seinem cremefarbenen Anstrich und seiner abgerundeten Form bietet er ein völlig anderes Erscheinungsbild als die heutige Bahn.

Damals hochmodern

„Die Baureihe ist Ende der 50er für die Strecke zwischen Bergedorf und Aumühle beschafft worden“, erzählt Dieter Stapel, Vorstandsvorsitzender des Vereins.

Damals erfüllte der Zug hochmoderne Standards und galt als Weiterentwicklung der bisherigen Fahrzeuge: Höhere Geschwindigkeit, leichtere Bauweise und eine hellere Beleuchtung zeichneten die Baureihe 470 aus.

2002 aus dem Betrieb genommen

Wenige Jahre später begann das Zeitalter der roten Wagons. „Aber erst 1997 hat die S-Bahn entschieden, die alten Baureihen komplett auszumustern“, erklärt Dieter Stapel MOIN.DE.

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Am 17. Dezember 2002 verabschiedete sich die cremefarben Züge aus dem regulären Fahrbetrieb. Einen Einzigen hat die S-Bahn behalten und in die Obhut des Vereins gegeben.

Fahrgastraum ist einzigartig

Und diese unterscheidet sich in einem Aspekt von allen anderen Zügen der gleichen Baureihe. „Der Fahrgastraum ist 1993 komplett umgestaltet worden“, sagt Dieter Stapel zu MOIN.DE.

Zu diesem Zeitpunkt seien die neueren Züge noch nicht bestellt worden, weshalb die S-Bahn die älteren Modelle baulich verändern wollte.

Auf Sonderfahrten im Einsatz

„Es ist aber nur diese eine Bahn jemals umgebaut worden“, erzählt der Vereinsvorstand, „deshalb ist unser Zug ein Unikat.“

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Seitdem der Zug aus dem Verkehr genommen worden ist, kommt er nur noch für Sonderfahrten zum Einsatz.

Regelmäßige Wartung

Allerdings musste das Fahrzeug zwischendurch für seine Hauptuntersuchung rund neun Jahre pausieren. „Wie der TÜV beim Auto müssen auch die Züge regelmäßig in der Werkstatt“, sagt Dieter Stapel.

Ersatzteile für die historischen Wagons zu beschaffen, sei mit einigem Aufwand verbunden. Seit 2015 ist die Bahn aber wieder einsatzbereit.

Touren wecken Emotionen

Alle paar Monate lädt der Verein zu Sonderfahren ein, bei denen Fahrgäste in der historischen Bahn mitfahren können. Ein fester Bestandteil des Programms sind die traditionellen Adventsfahrten an den vier Wochenenden vor Weihnachten.

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„Die Touren wecken bei vielen Passagieren Emotionen“, erzählt der Vereinsvorstand MOIN.DE.

Einmal im Monat muss die Bahn bewegt werden

Bei den älteren Fahrgästen werden Erinnerungen an die Fahrt zur Schule oder zur Arbeit wachgerufen – Dieter Stapel ist da keine Ausnahme: „Ich bin früher auch mit der Baureihe 470 gefahren“, sagt er.

Übrigens: Damit der Zug einsatzfähig bleibt, muss er mindestens einmal im Monat über die Schienen bewegt werden.

Einen festen Fahrplan dafür gebe es zwar nicht, da immer wieder Streckensperrungen und Baustellen berücksichtigt werden müssen. Mit etwas Glück könnte dir der cremefarben Zug aber durchaus über den Weg fahren.