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Hamburg warnt Bürger vor dieser Gefahr, die sich überall in der Stadt breitmacht

Hamburg warnt Bürger vor dieser Gefahr, die sich überall in der Stadt breitmacht

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Mehrere Gebiete in Hamburg wie die Vier- und Marschlande oder auch der Friedhof in Altona sind betroffen. Foto: imago / Christian Ohde

Hamburg. 

Die Stadt Hamburg warnt ihre Bürger – und damit wohl vor allem jene, die gerne in der Natur unterwegs sind. Denn der Eichenprozessionsspinner hat sich im gesamten Stadtgebiet breitgemacht.

Die Tiere sind unscheinbare graubraune Nachtfalter mit einer Flügelspannweite von gerade mal 25 bis 30 Millimetern. Sie tauchen in netzartig umwebten Nestern in Eichen auf – und das ist in Hamburg wie an vielen anderen Orten in Deutschland jedes Jahr ein Problem.

Hamburg: Warnschilder Aufgestellt

Denn die mikroskopisch kleinen Brennhaare der Raupen können Hautreizungen oder Atemwegsbeschwerden auslösen. Besonders fies: Die giftigen Haare der Raupen können leicht abbrechen und durch die Luft über 100 Meter weit getragen werden.

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Die Stadt Hamburg hat in den Vier- und Marschlande Warnschilder am Heinrich-Stubbe-Weg weg aufgestellt, hier wurden mehrere Nester entdeckt.

Viele Hundert Bäume in Hamburg befallen die Tiere jedes Jahr und beschädigen sie. So wurden diesmal laut Umweltbehörde an diesen Orten Nester gefunden:

  • Autobahndreieck HH-Süd
  • Friedhof Öjendorf
  • Öjendorfer Park
  • Hauptfriedhof Altona
  • Stadtpark Winterhude und angrenzende Straßenzüge
  • Friedhof Ohlsdorf
  • Grünanlage Bramfelder See
  • Grünanlage und Straßenbereich am Moorfleeter Deich
  • NSG Boberger Niederung
  • Im Bezirk Eimsbüttel und in Harburg nur vereinzelte

Hamburg: Haare mit Widerhaken

Die Haare der Eichenprozessionsspinner besitzen kleine Widerhaken, die sich auf der Haut festsetzen.

Die Reaktion beim Menschen ist sehr individuell: Hautausschläge in Form von roten Punkten, Juckreiz und Brennen. Wenn die feinen Haare des Eichenprozessionsspinners eingeatmet werden, kann das auch zu Bronchitis, schmerzhaftem Husten und Asthma führen.

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2019 hat die Stadt für die Beseitigung der Nester fast 480.000 Euro ausgegeben. Dafür wurden die Gelege von Fachleuten von den Bäumen abgesaugt. „Und die Nester werden dann anschließend verbrannt“, sagte ein Sprecher der Umweltbehörde.

Hamburg: Bei Berührung duschen

Wenn man mit den Härchen der Raupe direkt in Kontakt gekommen ist, gilt: Kleidung ablegen und duschen, um alle Brennhaare zu entfernen, so die Stadt Hamburg. Kleidung bei 60 Grad waschen.

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Bei Kontakt mit den Augen sollten diese mit sauberem Wasser ausgespült und bei ausgeprägten Beschwerden ein Arzt aufgesucht werden. Der Kontakt mit weiteren Gegenständen ist zu vermeiden, denn es besteht die Gefahr, Brennhaare zu verbreiten. Diese können auch nach Jahren noch Symptome auslösen.

Die Nester müssen von Fachleuten in Schutzanzügen beseitigt werden. Wer ein Nest oder Raupen des Eichenprozessionsspinners entdeckt, sollte das zuständige Bezirksamt unter 42828-0 oder 115 informieren.

Hamburg ist nicht alleine

Mit gefährlichen Raupen hat man aktuell überall in Deutschland zu kämpfen. In der Fraßzeit von Mai bis Juli ist das Kontaktrisiko am Größten.

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Auf Rügen wurden Strandabschnitte wegen des Kiefernprozessionsspinners gesperrt, auf Usedom ein Sportplatz. (rg)