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Aida-Schiff erreicht fast seinen Zielhafen – kurz vor Ende der Reise knallt es heftig an Bord

Urlauber einer Kreuzfahrt wünschen sich bei ihrer Reise vor allem Entspannung. Doch leider kommt ab und zu auch mal das genaue Gegenteil dazwischen. So wie bei Aida-Urlauber Ralf K., der nach seinem Urlaub nämlich nicht erholt in die Heimat fuhr, sondern seinen Anwalt kontaktierte. Zuvor hatten er und vor allem seine Frau einen heftigen Disput […]

© imago images/Fotoagentur Nordlicht

Aida

Fünf spannende Fakten über den beliebten Kreuzfahrt-Riesen.

Urlauber einer Kreuzfahrt wünschen sich bei ihrer Reise vor allem Entspannung. Doch leider kommt ab und zu auch mal das genaue Gegenteil dazwischen. So wie bei Aida-Urlauber Ralf K., der nach seinem Urlaub nämlich nicht erholt in die Heimat fuhr, sondern seinen Anwalt kontaktierte.

Zuvor hatten er und vor allem seine Frau einen heftigen Disput an Bord eines Aida-Schiffes.

Aida: Das war passiert

Vom 28. Juli bis 6. August war der Hannoveraner mit seiner Partnerin auf der Norwegen-Route unterwegs. Kurz vor dem Eintreffen in der Elbmündung in Hamburg kam es dann laut seiner Erzählung zu einem Eklat.

Ort des Geschehens sei das Café Mare gewesen. Ein beliebter Treffpunkt an Deck, den es auf nahezu allen Schiffen der Aida-Flotte gibt. Dort werden zum Beispiel Klassiker von Starbucks, die Tajo-Tees oder Schokoladenspezialitäten für die Gäste zubereitet.

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Als Ralf K. mit seiner Frau das Café Mare besuchte, soll ein Mädchen im Teenageralter laut rumgeschrien haben, woraufhin er entgegnete, sie solle das unterlassen.

„Später kam sie dann mit der Schwester und anderen Jugendlichen zurück und setzte sich provokativ in unsere Nähe und sie waren wieder sehr laut. Dann bin ich auf die Kabine, weil sonst wäre mir wohl der Kragen geplatzt“, sagt Ralf K. Er habe es nicht mehr ausgehalten. In seiner Abwesenheit soll es anschließend dann so richtig geknallt haben.

Menschen blicken auf die „Aida Sol“ im Hafen von Hamburg. Foto: IMAGO / Jürgen Ritter

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Aida: Disput eskaliert

Die Frau von Ralf K. sei laut dessen Aussagen nämlich im Café Mare geblieben – und der Vater des Mädchens dort erschienen sein. Dieser habe lautstark gefragt, wer seine Tochter angeschrien habe, woraufhin die Frau von Ralf K. entgegnete: „Die Einzige, die hier rumgeschrien hat, war ihre Tochter.“

Daraufhin sei der ganze Disput komplett eskaliert. Der Vater soll mit mehreren übel beleidigenden Schimpfwörtern reagiert haben und drohte, der Frau von Ralf K. „ein paar an die Backen“ zu hauen. Außerdem soll er gesagt haben: „Du alte Sch***, wenn du mich anzeigst, dann kriegst du was auf die Fresse.“

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Als das Ganze an der Bar gemeldet wurde und der Sicherheitschef eintraf, habe dieser die Kabinennummern beider Seiten notiert und gesagt „morgen ist die Reise ja eh zu Ende“.

Ralf K. sagt gegenüber MOIN.DE, er werde nicht mehr mit der Aida fahren.


Daten und Fakten zu Aida:

  • Aida ging aus der „Deutsche Seereederei“ hervor, einem volkseigenen Betrieb im Feriendienst der DDR
  • Nach der Wende beschloss das Unternehmen, Kreuzfahrtschiffe nach amerikanischem Vorbild zu bauen
  • Damit sollte das Prinzip eines Cluburlaubs auf die Kreuzfahrtreise übertragen werden
  • 1996 ging das erste Aida-Clubschiff auf Reise, derzeit (Stand 2022) besteht die Flotte aus 13 Schiffen
  • 15.000 Menschen aus 50 Ländern arbeiten für Aida, davon 13.500 an Bord der Schiffe
  • Der Firmensitz von Aida ist in Rostock, die Reederei hat ihren Sitz in Hamburg
  • Die Schiffe fahren unter italienischer Flagge, Aida gehört zum italienischen Unternehmen Costa Crociere
  • Das Merkmal der Aida-Schiffe ist der Kussmund am Bug

Aida: Anwalt rät von Anzeige ab

Letztlich eskalierte an Bord des Schiffes ein Disput, letztlich aber glücklicherweise nur verbal. Das Ganze hätte auch bei jeder anderen Kreuzfahrt passieren können. Wie geht man damit als Reisender um?

In jedem Fall sollten die Mitarbeiter informiert werden, wie es auch im obigen Beispiel getan wurde. Die Crew kann nicht immer und überall ihre Augen und Ohren haben und braucht entsprechende Hinweise, wenn es zu einem heftigen Disput kommt. An Bord der Aida-Schiffe gibt es Sicherheitspersonal, sogenannte „Security Officer“, die in solchen Fällen deeskalieren sollen.

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Wem deren Agieren allerdings nicht ausreicht oder wer gar strafrelevante Taten sieht, dem hilft letztlich nur der juristische Weg. Ralf K. fragte seinen Anwalt nach der Eskalation an Bord, doch der riet ihm von einer Anzeige ab. Auch wenn der Vorfall ziemlich „asozial“ gewesen sei, würde der Hannoveraner nur viel Geld ausgeben und bei der Anzeige wohl nicht viel bei rumkommen. „Vergessen Sie es“, habe er gesagt. Ralf K. befolgte den Rat letztlich und erstattete keine Anzeige.

Ein Sprecher der Polizei teilt auf Anfrage mit, dass für die Zuständigkeit bei strafrelevanten Taten auf (Kreuzfahrt-)Schiffen unter anderem von Bedeutung sei, unter welcher Flagge das Schiff fahre und wo genau die Straftat begangen wurde. Also ob in einem inneren Gewässer/Küstenmeer oder auf dem offenen Meer.


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Aida: Welches Recht gilt?

Die Aida fährt beispielsweise unter italienischer Flagge. Kreuzfahrtschiffe gehören laut internationalem Seerecht zu den Handelsschiffen.

Und für die gilt laut des wissenschaftlichen Dienstes des Bundestages die Regelung, dass sie in den inneren Gewässern eines anderen Staates kein „schwimmendes Stück Territorium des Flaggenstaates“ sind. Befindet sich ein unter italienischer Flagge fahrendes Schiff also vor der deutschen Küste, gilt deutsches Recht. Zumindest bei Straftaten ist das der Fall. In anderen Angelegenheiten wie dem Arbeitsrecht gilt an Bord das Arbeitsrechts des Flaggenstaates.

Das Gleiche ist der Fall, wenn eine Straftat auf hoher See begangen wurde.