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Aida: Politiker wollen Kreuzfahrten einschränken! DAS bedeutet das für die Urlauber

Aida: Politiker wollen Kreuzfahrten einschränken! DAS bedeutet das für die Urlauber

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Unternehmen wie Aida haben nicht nur Fans. Foto: imago images/Chris Emil Janßen & penofoto

Bei aller Beliebtheit von Kreuzfahrten wie mit der Aida oder „Mein Schiff“ vergessen viele Menschen auch immer wieder, wie umweltschädlich die oft mit Schweröl betriebenen Dampfer eigentlich sind. Das gleiche gilt für die riesigen Frachtschiffe auf den Ozeanen.

Auch bei der Aida weiß man natürlich von der Umweltschädlichkeit. Die „Aida Nova“ zum Beispiel wird deswegen mit Flüssiggas (LNG) angetrieben. Ein Schritt weg vom umweltschädlichen Schweröl, aber laut Kritikern wie vom Naturschutzbund auch keine richtige Wohltat für das Klima.

Aida: Politiker fordern Umdenken

Grünen-Politiker fordern jetzt von Aida (Costa Crociere) und Tui Cruises mit dem baldigen Neustart der Kreuzfahrten (MOIN.DE berichtete) ein Umdenken.

+++ Aida: Neustart für die Kreuzfahrten – das ändert sich jetzt an Bord +++

„Weniger und sauberer – das muss die Devise werden“, heißt es in einem Positionspapier.

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Neustart mit Augenmaß auch für Aida

Darin prangern Claudia Müller, Markus Tressel und Stefan Schmidt als Sprecher für maritime Wirtschaft, Tourismus und Kommunalfinanzen das über Jahre hinweg ungebremste Wachstum mit immer größeren Schiffen, hohen Umweltbelastungen, schlechter Entlohnung des Personals und umfassender Steuerflucht in sogenannte Offshore-Paradiese an.

Die Grünen-Politiker plädieren in ihrem Papier für einen Neustart „mit Augenmaß und Weitblick“.

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Aida soll Grenzen gesetzt werden

So sollen bald neue Antriebstechnologien, die Nachrüstung älterer Schiffe und die Versorgung mit Landstrom in den Häfen den Schadstoffausstoß spürbar verringern. Reisen zu besonders sensiblen Zielen wie Venedig, Dubrovnik oder in die Polarregionen sollen Grenzen gesetzt werden.

Dubrovnik in Kroatien beispielweise kämpft schon lange mit dem Ansturm zu vieler (Kreuzfahrt-)Touristen auf die kleine Stadt. Die UNESCO warnte zudem, dass die Weltkulturerbestätte durch die vielen Menschen Schaden nehmen könne.

Maximal 5.000 Personen auf einem Aida-Schiff

Die Grünen-Politiker fordern, dass die Passagierzahl je Schiff weltweit auf maximal 5.000 begrenzt wird. Für arktische und ähnlich schützenswerte Gebiete auf bis zu 500.

In Wismar wird derzeit für einen asiatischen Auftraggeber ein Schiff gebaut, das Platz für 9.000 Reisende bieten soll.

Besser Arbeitsbedingungen für Aida-Personal

Die Arbeitsbedingungen und die Entlohnung für Schiffspersonal sollen über neue, international verpflichtende Standards verbessert werden.

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Das „Ausreizen von Steuersparmodellen“ etwa mit Firmensitzen großer Kreuzfahrtunternehmen in Panama, Liberia oder auf den Bermudas soll auf internationaler Ebene konsequent eingedämmt werden.

Technische Innovationen in der Schiffbaubranche sollen staatlich gefördert, die Zuschüsse aber an Nachhaltigkeitskonditionen geknüpft werden.

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Daten und Fakten zu Aida:

  • Aida ging aus der „Deutsche Seereederei“ hervor, einem volkseigenen Betrieb im Feriendienst der DDR
  • Nach der Wende beschloss das Unternehmen, Kreuzfahrtschiffe nach amerikanischem Vorbild zu bauen
  • Damit sollte das Prinzip eines Cluburlaubs auf die Kreuzfahrtreise übertragen werden
  • 1996 ging das erste Aida-Clubschiff auf Reise, derzeit (Stand 2019) besteht die Flotte aus 14 Schiffen
  • 15.000 Menschen aus 50 Ländern arbeiten für Aida, davon 13.500 an Bord der Schiffe
  • Der Firmensitz von Aida ist in Rostock, die Reederei hat ihren Sitz in Hamburg
  • Die Schiffe fahren unter italienischer Flagge, Aida gehört zum italienischen Unternehmen Costa Crociere
  • Das Merkmal der Aida-Schiffe ist der Kussmund am Bug

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Aida profitierte von extremen Passagierzahlen vor Corona

Die Zahl deutscher Kreuzfahrtpassagiere war nach Branchenangaben im vergangenen Jahr erstmals auf über drei Millionen gestiegen.

Die Verbände DRV, Clia und IG River Cruises zählten demnach insgesamt 3,1 Millionen Gäste. Rund 2,5 Millionen Gäste buchten Hochseekreuzfahrten (Vorjahr: 2,2 Millionen), etwa 540.000 Flussreisen (2018: 496.000).

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Für das laufende Jahr rechnen die Veranstalter mit einem massiven Einbruch der Gästezahlen und Umsätze. (dpa/rg)