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Camping-Urlauber sorgen mit Wohnmobilen für Ärger! „Jetzt schon zu knapp“

Camping-Urlauber sorgen mit Wohnmobilen für Ärger! „Jetzt schon zu knapp“

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Camping-Urlauber parken ihre Wohnmobile in der Stadt – in Kiel sorgt das zunehmen für Frust bei den Anwohnern. Foto: imago images/Geisser

Dass Camping-Urlaub immer mehr an Beliebtheit gewinnt, ist längst kein Geheimnis mehr. Die meisten Camping-Fans soll es in Schleswig-Holstein geben, wie die Berliner Anwaltskanzlei Goldenstein ausgerechnet hat. In dem nördlichen Bundesland sind die meisten Wohnmobile gemeldet.

Die meisten Wohnwagen stehen nach den Daten der Kanzlei in Kiel. Auf 1.000 zugelassene PKW sollen 29,5 Camping-Gefährte kommen. Ein Ende dieses Urlaubs-Trends ist nicht in Sicht. Es ist also damit zu rechnen, dass die Anzahl der Wohnmobile in der Landeshauptstadt noch wachsen wird.

Camping: Ärger in Kiel

Das sorgt allerdings nicht nur für Begeisterung in der Landeshauptstadt an der Ostsee-Förde.

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Wie die „Kieler Nachrichten“ berichten, parken laut Stadtverwaltung Eigentümer ohne ausladendes Grundstück ihre Gefährte offenbar zunehmend auf den Straßen. Das sei besonders in der nördlichen Innenstadt bekannt, etwa am Schrevenpark, in Hasseldieksdamm, Ravensberg und Brunswik.

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Das ist Kiel:

  • Kiel ist Landeshauptstadt und auch bevölkerungsreichste Stadt von Schleswig-Holstein
  • Hier leben rund 246.300 Menschen
  • Die Stadt ist ein bedeutender Stützpunkt der Marine
  • Kiel ist bekannt für den Handballverein THW Kiel und den Fußballclub Holstein Kiel
  • Jährlich lockt die Kieler Woche viele Besucher an

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Manchen Anwohnern reicht es und sie beschweren sich bei der Stadt. Doch oft sei das laut des Berichts unberechtigt, weil auch Wohnmobile ganz normal parken dürfen. „Und dann stehen die Dinger monatelang rum und blockieren Parkplätze, weil sie nur 3 Wochen im Jahr genutzt werden“, heißt es in einem Beitrag auf Facebook. „Die Parkplätze an den Straßen sind jetzt schon zu knapp. Und dann stehen da auch noch diese fahrbaren Wohn-Klos“, schreibt außerdem ein Mann.

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Berechtigter ist da wohl der Ärger von Anwohnern aus dem Umland, die sich über Wildcamper-Übernachtungen beschweren. Das ist in der Tat verboten.

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Camping-Urlaub angesagt wie nie – das steckt dahinter:

  • Der Begriff Camping umfasst eine sehr breite Spanne von Aktivitäten. Ihnen allen ist gemeinsam, nicht in Gebäuden zu übernachten, sondern in der Natur.
  • Die Urlauber schlafen in Zelten, Hängematten, Wohnwagen oder Wohnmobilen, in Dachzelten oder ausgebauten Vans. Wird in Zelten gecampt, so spricht man auch von Zelten.
  • Camping wurde Anfang des 20. Jahrhunderts populär und ist mittlerweile eine weitverbreitete Urlaubs- und Reiseform.
  • In den meisten Ländern Europas ist Camping außerhalb dafür vorgesehener Einrichtungen (wildes Campen) nicht erlaubt oder nur unter strengen Auflagen gestattet.
  • 2016 gab es in Deutschland 2919 Campingplätze mit einer Anzahl von etwa 220.000 Stellplätzen.
  • Im Jahr 2016 wurden nach Angaben des Statistischen Bundesamtes rund 9 Millionen Gästeankünfte auf deutschen Campingplätzen mit insgesamt etwa 30,5 Millionen Übernachtungen gezählt.
  • Gäste aus dem Inland machten mit etwa 7,5 Millionen Ankünften (etwa 83 Prozent aller Ankünfte) und etwa 26 Millionen Übernachtungen (etwa 86 Prozent aller Übernachtungen) den größten Teil der Campingtouristen aus.

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Außergewöhnliches Camping-Jahr

Das Problem: Wegen des Camping-Booms und immer mehr zugelassener Wohnmobile wird der Platz auf den Campingplätzen knapp. Deswegen suchen sich viele etwas anderes, illegales.

Laut „Kieler Nachrichten“ wurde ein Parkplatz am Wittensee zuletzt zum Hotspot. Die Gemeinde Klein Wittensee ließ Verbotsschilder aufstellen – ohne Erfolg. An der Westküste sollen zudem Wohnmobilfahrer ihr Abwasser illegal in der Landschaft abgelassen haben, weil die Campingplätze die Kapazitäten nicht mehr auffangen konnten.

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Das Jahr 2021 wird wohl als außergewöhnliches Camping-Jahr in die Geschichte eingehen. So mancher Händler ist längst ausverkauft und kriegt keinen Nachschub, weil die Hersteller nicht hinterherkommen. Bleibt zu hoffen, dass sich der Kampf um die (noch zu wenigen) Campingplätze im Norden und anderswo bald legt.

Im Norden gibt es auch immer wieder Camper, die auf einen offiziellen Stellplatz verzichten. Wildcampen sorgt in einigen Gemeinden für Ärger. Was sie dagegen tun, erfährst du >>> hier. (rg)