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Flensburg will großes Projekt starten – plötzlich kochen Einheimische vor Wut

Flensburg will großes Projekt starten – plötzlich kochen Einheimische vor Wut

Flens-Arena
Die 20 Jahre alte Flens-Arena soll saniert werden. Foto: IMAGO / Lobeca

Sie ist ein Aushängeschild der Stadt und die Heimat der sehr erfolgreichen Handball-Mannschaft der SG Flensburg-Handewitt: Die Flens-Arena in unmittelbarer Nähe der Universität.

Nun hat Flensburg gewaltige Pläne für die in die Jahre gekommene Sporthalle. Doch wider Erwarten löst das bei Bewohnern einigen ziemlichen Ärger aus.

Flensburg: Sechs Millionen Euro für die Flens-Arena

Für ganze sechs Millionen Euro soll die Stätte, die 2001 eröffnet wurde, nun saniert werden. Vier Millionen Euro davon übernimmt das Land Schleswig-Holstein. Ministerpräsident Daniel Günther überreichte Bürgermeisterin Simone Lange einen entsprechenden Förderbescheid.

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„Sport ist wichtig für die Gesellschaft. Die Handballerinnen und Handballer sind eines der besten, wenn nicht das beste Aushängeschild, für den Sport in Schleswig-Holstein“, zitiert „Flensburg Szene“ Günther.

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Das ist Flensburg:

  • Die kreisfreie Stadt Flensburg ist nach Kiel und Lübeck die drittgrößte Stadt im Bundesland Schleswig-Holstein
  • Flensburg liegt am Ende der Flensburger Förde, dem westlichsten Punkt der Ostsee, und an der nördlichen Grenze der Halbinsel Angeln
  • Die Hafenstadt gliedert sich in 13 Stadtteile und 38 statistische Bezirke
  • In Flensburg leben rund 90.000 Einwohner (Stand: Dezember 2019)
  • Die Stadt liegt direkt an der dänischen Grenze und galt lange Zeit als Zentrum der dänischen Minderheit. Heute leben rund 2.300 Dänen in Flensburg (Stand: Dezember 2019)
  • Bundesweit bekannt ist die Stadt vor allem durch die vom Kraftfahrt-Bundesamt gespeicherten „Punkte in Flensburg“

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Im Zuge der Sanierungsarbeiten ist auch eine Erweiterung der Halle geplant. Die Tribüne soll ausgebaut werden und ein weiterer Anbau entstehen, damit dort künftig auch andere Veranstaltungen und Unisport stattfinden können. Der Verein selbst wünscht sich zudem neue Business-Plätze.

Im Netz regt sich bereits jetzt heftiger Widerstand gegen das Projekt. „Das ist doch ziemlich unfair anderen Sporteinrichtungen gegenüber… aber die Damen und Herren der Stadt machen ja sowieso was sie wollen“, kommentiert ein Flensburger. „Hauptsache immer Handball. Aber mal den Fußball mehr fördern in Weiche, als Beispiel, ist immer ein Geschrei“, findet ein anderer.

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Flensburg: Kein konkreter Zeitplan bekannt

Auch an anderer Stelle sei das Geld gut investiert gewesen, meinen weitere Kommentatoren: „Für das Geld hätte man auch einen schönen Fahrradweg bauen können.“ Schulen und Kindergarten hätten saniert werden können, heißt es. „Ich bin fassungslos! So viele Menschen kämpfen um ihre Existenz, wissen nicht wie es in der Pandemie weitergeht und ihr gebt so viel Geld für Handball aus!“, empört sich eine Frau.

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Die Sanierung ist jedoch beschlossene Sache. Wann die Bauarbeiten beginnen, ist allerdings noch nicht bekannt. (mik)