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Helgoland verliert immer mehr von seiner Tradition – „Katastrophe“

Eine 200-jährige Tradition auf der nordfriesischen Insel Helgoland steht vor dem Aus. Doch es gibt neue Pläne.

Lummenfelsen HElgoland
© picture alliance/dpa | Marcus Brandt

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Die Nordsee-Insel Helgoland ist mehr als nur ein Urlaubsort. Denn die Insel bietet viel mehr als nur Strand und Seehunde. Ganz eigene Traditionen zum Beispiel.

Ebenso wie auf den anderen Nordfriesischen Inseln und auf dem Festland nördlich der Eider bis zur dänischen Grenze, wird auf Helgoland ein eigener friesischer Dialekt gesprochen: Halunder. Nur noch etwa 200 Menschen verstehen ihn heute.

Helgoland verliert immer mehr von ihrer Tradition

In einer Doku erzählen Insulaner die bewegende Geschichte der Insel und sprechen über eine knapp 200-jährige Tradition auf Helgoland, die vor dem Aus steht: die Börde.

Die Helgoländer Bördeboote sind Traditionsschiffe mit fast zehn Metern länge und waren früher für einen Inselbesuch lange alternativlos. Bis in die 90er Jahre war es Schiffen wegen des Tiefganges nicht möglich, den Hafen der Insel anzulaufen. Die Bördeboote sorgten damals dafür, dass Besucher auf die Insel gelangen konnten.

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Börde beutet an der Reihe sein und das Wort kommt aus dem Niederländischen. „Ende der 60er und Anfang der 70er hatten wir teilweise über 10.000 Tagesgäste auf Helgoland. Die Schiffe gingen über den Hafen, deswegen fuhren über 30 Bördeboote um die Insel rum. Die Börde war nicht nur Tradition, sondern auch ein großer Wirtschaftsfaktor für die Insel und hatte rund 120 Beschäftigte“, sagt ein Insulaner, Uwe Siemens.

„Leider haben die Redereien die Börde abgewandt, heute fahren alle Schiffe in den Hafen rein, das ist eine Katastrophe. Helgoland ohne Bördeboote ist undenkbar“, sagt der Insulaner.

Helgoland: Neue Ideen

Mittlerweile können die Fähren am Hafen festmachen. Mitarbeiter der Tradition haben bereits erkannt, dass die Bördeboote in ihrer jetzigen Form vor dem Ende stehen. Sie haben neue Ideen umgesetzt.

Die Börde ist inzwischen ein Teil des Kulturerbes der UNESCO geworden. „Diese Boote gehören zu Helgoland wie die ‚Lange Anna‘, deswegen wollen wir sie behalten. Wir müssen unsere Angebote diversifizieren und wird sind wichtige Schritte gegangen. Wir setzen die Boote für Inselrundfahrt und Hochzeitstouren. Außerdem machen wir Fotosafaris“, erzählt der Insulaner.


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Tradition und Kultur der Helgoländer sind in den letzten Jahrzehnten immer weiter zurückgedrängt worden. Ob sie überleben werden, wird sich in den nächsten Jahren zeigen.

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