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Hotel in Kaltenkirchen: Horror-Pension endlich aufgeflogen – jetzt muss sogar das LKA ran

Schimmel und verwesendes Fleisch im Hotelrestaurant Dreiklang in Kaltenkirchen – nun ermitteln Staatsanwaltschaft und LKA.

Kaltenkirchen Hotel
© IMAGO / Shotshop

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Schimmel, Dreck und verwesendes Fleisch – in der Restaurantküche des Dreiklang Vier-Sterne-Plus-Hotels in Kaltenkirchen gehörte bis vor kurzem scheinbar zum Speiseplan. Auch wenn es nicht explizit im Menü aufgeführt wurde, weist aktuell vieles darauf hin, dass das Essen auf den Tellern der Gäste verunreinigt gewesen sein muss.

Lebensmittelvergiftung, Übelkeit und Erbrechen – ist der fade Nachgeschmack, mit dem einige Gäste des Hotelrestaurants in Kaltenkirchen auch jetzt noch zu kämpfen haben. Die Staatsanwaltschaft Kiel und das LKA haben die Ermittlungen aufgenommen.

LKA und Staatsanwaltschaft ermitteln gegen Ekel-Hotel in Kaltenkirchen

Drei Mal mussten Mitarbeiter der Lebensmittelbehörde Bad Segeberg und das Ordnungsamt in den vergangenen Monaten nach Kaltenkirchen ausrücken. Wie die „Segeberger Zeitung“ zuerst berichtete, habe ein Mitarbeiter sich anonym über Schimmel und verwesendes Geflügel in der Küche des Hotelrestaurants beschwert.

Als die versprochene Besserung der Restauranthygiene seitens Hoteldirektor Uwe Heymann nach der ersten Inspektion im Oktober nicht eingehalten wurde, entzog die Lebensmittelbehörde nach einem zweiten unangekündigten Besuch im November die Gaststättenerlaubnis. Davon blieb der Hotelier allerdings unbeeindruckt und ließ seine Gäste weiterhin mit Speisen aus der Ekel-Küche bewirten. Bei einem erneuten Besuch der Behörden im Dezember, wurde die Tür zur Restaurantküche schließlich versiegelt und die Polizei eingeschaltet (MOIN.DE berichtete).

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Die zuständige Polizeistelle in Bad Segeberg gab den Fall nun an das LKA ab. Wie der Pressesprecher des Landeskriminalamtes Kiel nach Rücksprache mit der zuständigen Staatsanwaltschaft Kiel gegenüber MOIN.DE bestätigt, hat das LKA ein Ermittlungsverfahren gegen Verantwortliche des Hotels Dreiklang in Kaltenkirchen wegen eines Anfangsverdachts des Verstoßes gegen lebensmittelrechtliche Bestimmungen eingeleitet.

Hotel in Kaltenkirchen bietet Weihnachts- und Silvestermenü an

Trotz Gastronomieverbot hielt Hoteldirektor Uwe Heymann an den Auslieferungen vorbestellter Weihnachtsmenüs seines Restaurants fest. Und auch das Weihnachts- und Silvesterbuffet wurden nicht abgesagt. „Auf Nachfrage hieß es, das Buffet würde trotzdem stattfinden“, berichtet ein Gast. Er habe daraufhin allerdings abgelehnt. Eine weise Entscheidung wie sich nun herausstellt.


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Zwar sei das Weihnachtsmenü nach Angaben des „Abendblatts“ nicht in der Ekel-Küche des Dreiklangs, sondern in der Küche von Heymanns anderen Hotels in Ascheberg am Plöner See zubereitet worden, wie diese jedoch in Kaltenkirchen erwärmt und angerichtet wurden, sei unklar. Wegen des laufenden Verfahrens wollen sich weder die zuständigen Behörden in Bad Segeberg noch die in Kaltenkirchen zu dem Vorfall äußern. Stattdessen meldet sich nun ein Gast zu Wort und erhebt weitere schwere Vorwürfe.

Hotel in Kaltenkirchen: Weihnachtsessen sorgt für Übelkeit

Weil sie von dem Vorfall nichts mitbekommen habe, habe sie das Weihnachtsmenü bestellt und von dem Lieferangebot des Dreiklangs Gebrauch gemacht, erzählt eine Frau unserer Redaktion. Nach dem Verzehr ginge es ihr tagelang „mies“. Die Essensreste habe sie deshalb bei der Lebensmittelkontrolle zur Untersuchung eingereicht.

Die Kontrolleure sollen ihr am 5. Januar bestätigt haben, dass das Essen nicht zum Verzehr geeignet gewesen sei und dass Hunderte weitere Menschen betroffen seien, erklärt sie weiter. Ihr Lebensgefährte sei sogar so schwer erkrankt, dass er zur Untersuchung in ein Krankenhaus eingewiesen werden musste. Nun sei er wieder zuhause, könne aber dennoch nichts bei sich behalten und „erbricht alles, was er zu sich nimmt.“

Hoteldirektor Uwe Heymann habe auf ihre Kritik und die Bitte um Erstattung der Kosten nicht reagiert. Stattdessen verkündete der Hotelier bereits im Dezember: „Das Kind ist in den Brunnen gefallen“ und bezeichnete die gerichtliche Ablehnung seiner Klage gegen die Ordnungsbehörden als „Irrsinn“.