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„NDR Quizshow“: Jörg Pilawa Nachfolgerin Laura Karasek packt aus – „Sensation“

Im Interview mit MOIN.DE spricht die umtriebige Moderatorin des beliebten NDR-Formats über ihr vielseitiges Leben.

© NDR

Das ist der NDR

Eigentlich galt ihre Passion der Juristerei. Doch wie so oft im Leben ändern sich manche Pläne. Bei Laura Karasek (40) nicht nur einmal. Die Hamburgerin hat viele Talente, die sie in Medien wie dem NDR gut ausleben kann.

Nach männlichen Moderatoren der beliebten „Quizshow“, die der NDR seit 22 Jahren ausstrahlt, hält sie nach Jörg Pilawa nun das Zepter in der Hand. Am 28. Dezember startet Laura Karasek um 22.30 Uhr mit einem großen Prominenten-Special. Sehr ehrlich erzählt die Tochter des unvergessenen Literaturkritikers Hellmuth Karasek (†81), wie sie so tickt.

Du hast schon sehr viel gemacht. Juristin, Moderatorin einer eigenen Show bei ZDFneo und VOX, Romanautorin, Redaktionsleiterin einer ARD-Satireshow, Podcast-Betreiberin mit Sophia Thomalla, Märchenerzählerin, „Stern“-Kolumnistin, verheiratet mit einem Investor und Mutter von sieben Jahre alten Zwillingen. Habe ich etwas vergessen?

Ich habe noch in ein Start-up investiert und bin somit auch Investorin. Nevernot“ entwickelt spezielle Soft-Tampons. Da ist unter anderem auch die fantastische Comedienne Carolin Kebekus dabei. Aber vor allem: Ich moderiere jetzt die „NDR Quizshow“. Für mich ist das eine Sensation!

Welche Aufgabe davon gefällt Dir am besten?

Ich liebe die Abwechslung. Ich bin schließlich auch eine Käuferin von Knabbermischungen, weil ich nicht nur von einer Sorte etwas essen möchte. Das ist aber manchmal eine Plage, weil mir Routine fehlt oder Zugehörigkeit. In dem Beruf muss man sich immer wieder neu beweisen. Aber am liebsten ist mir das Moderieren im Fernsehen und das Schreiben meiner Bücher. Dafür habe ich meinen Job in der Anwaltskanzlei an den Nagel gehängt. Ich wollte erzählen, berühren, unterhalten. Und ich wollte so sehr ein Quiz.

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Was tust Du, um Dich nicht zu verfranzen?

(lacht) Ehrlich gesagt, es fällt mir schwer, mich monogam zu konzentrieren. Ich glaube, ich habe ein bisschen ADHS. Deshalb werde ich oft hektisch, weil ich nicht so gut Prioritäten setzen kann. Aber wenn ich dann zum Beispiel drehe, dann gehe ich darin voll auf und konzentriere mich nur auf die Show. Ich möchte ja, dass sie gut wird, und ich muss mein Lampenfieber zähmen.

Talent, oder harte Arbeit, sich immer wieder auf Neues einzustellen?

Haha, man denkt immer, dass es Talent sei. Ich glaube, es ist vor allem der Wille. Und der Wunsch, es gut zu machen. Ich war schon als Kind willens- und ausdrucksstark. Ich wusste vor allem immer, was ich auf keinen Fall will. Oft habe ich auch Selbstzweifel, oder ich fühle mich nicht angekommen. Aber mein Wille, das Ziel zu erreichen, ist dann so stark, dass ich es durchziehe, gegen all meine Ängste. Ich kann mich schnell auf Sachen einstellen, mich überwinden. Das haben mir schon meine beiden juristischen Staatsexamen abverlangt.

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Die gebürtige Hamburgerin Laura Karasek übernimmt von Moderator Jörg Pilawa die „NDR Quizshow“. Sie wird in der Hansestadt aufgezeichnet. Foto: NDR

Was ist das Reizvolle an der NDR-Quizshow?

Ich liebe diese neue Aufgabe, weil sie so emotional ist und ich schon immer eine große Spielerin war: Trivial Pursuit, Bezzerwizzer, Rette die Million, Tabu. Als ich endlich achtzehn war, bin ich ins Kasino gegangen. Ich spiele auch jetzt mit meiner Familie und im Freundeskreis Poker und Skat. Im Fernsehen schaue ich gern Quiz-Sendungen und rate mit. Quiz ist doch spannend, weil es Adrenalin und Nervenkitzel erzeugt. Das zu moderieren, mit all den Gefühlen, dem auf und ab, das ist das Beste, was mir passieren konnte. Außerdem waren wir zu Hause einige Rechthaber, aber auch voller Gefühle.

Wie Dein berühmter Vater es oft war. Was hast Du von ihm geerbt?

Selbst-Ironie und den Zugang zu meinen Gefühlen. Er war rührselig, auch ich bin eine menschliche Operette und empfinde sehr viel. Früher habe ich mit meinem Vater zusammen klassische Musik gehört. Wir haben miteinander geweint oder Gedichte zusammen gelesen. Er war manchmal etwas tollpatschig und ungeschickt. Dadurch aber auch so nahbar. Das Ungeschickte habe ich von ihm. Aber vor allem, dass man sich selbst nicht so ernst nehmen muss.

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Du lebst mit Deiner Familie in Frankfurt, aber Hamburg bleibt Deine Heimat.

Ich besuchte die Grundschule Turmweg in Rotherbaum und habe mein Abi am Helene-Lange-Gymnasium in Harvestehude gemacht. Ausgegangen bin ich gern ins Red Dog an der Alster, ins J’s im Feldstraßen-Bunker, in den Funky Pussy Club, ins La Cage und zum Karaoke-Singen in die Thai Oase auf dem Kiez oder in die Glocke an der Isestraße. Essen war ich mit Freunden gern im Paolino oder Goldfisch. Und Einkaufen mochte ich am liebsten auf dem Isemarkt, besonders die Süßigkeiten von Bonbon Pingel.

Was ist für die anstehenden Feiertage geplant?

Es geht mit der ganzen Großfamilie zum Skifahren in die Schweiz. Dabei sind neben meinem Mann und meinen Kindern auch meine Mutter, mein Bruder und meine Schwiegereltern.

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