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„Nord bei Nordwest“: Dieser Tier-Profi macht die Reihe einzigartig – jetzt verrät er irre Details! „Pinguin auf dem Balkon“

„Nord bei Nordwest“: Dieser Tier-Profi macht die Reihe einzigartig – jetzt verrät er irre Details! „Pinguin auf dem Balkon“

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Das wahre Herrchen von Film-Hund Holly und seinem Nachfolger: Tier-Profi Marco Heyse. Foto: Marco Heyse Animal Works

Bei den Dreharbeiten zu „Nord bei Nordwest“ ist im Hintergrund einiges los. Kameraleute, Tontechniker, Maskenbildner und viele mehr sorgen dafür, dass Liebhaber der Reihe in den vollen Krimi-Genuss kommen.

Ein Mann macht dabei einen ganz besonderen Job – und ohne ihn wäre „Nord bei Nordwest“ wohl ganz anders. Tiertrainer Marco Heyse erzählte MOIN.DE von seinem aufregenden Beruf und warum er zu Beginn auch schon mal einen Pinguin auf seinem Balkon beherbergte.

Unverzichtbar für „Nord bei Nordwest“

Ob im „Tatort“, bei aufwendigen Kinofilmen oder eben in „Nord bei Nordwest“ – tierische Darsteller gehören bei vielen Produktionen fest dazu. Marco Heyse ist dabei einer der ersten Ansprechpartner. Mit „Animal Works“, seiner Schule für Filmtiere, machte er sich vor mittlerweile 25 Jahren selbstständig – und geht schon Mal ungewöhnliche Wege, um an geeignete Protagonisten zu kommen.

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Das ist „Nord bei Nordwest“:

  • „Nord bei Nordwest“ ist eine Kriminalfilmreihe der ARD
  • Die Reihe spielt in dem fiktiven Ort Schwanitz
  • Gedreht wird im Norden, häufig auch auf der Insel Fehmarn
  • Hinnerk Schönemann spielt Hauke Jacobs, einen ehemaligen LKA-Ermittler, der jetzt als Tierarzt tätig ist
  • Marleen Lohse spielt Tierärztin Jule Christiansen, bei der Aufklärung von Verbrechen mischt sie sich gerne mit ein
  • Hannah Wagner ist die Ermittlerin in Schwanitz, gespielt wird sie von Jana Klinge

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Das „Nord bei Nordwest“-Urgestein Holly im richtigen Moment bellt, Hühner im „Tatort Kiel“ auf ein Stichwort durchs Bild gackern und sich sogar Wölfe an das Drehbuch halten, wirkt wie Zauberei. Doch dahinter steckt Marco Heyse, der sich selbst als „Puppenspieler ohne Fäden“ bezeichnet.

„Nord bei Nordwest“: Mal eben ein Schwein mieten

Für dem Tier-Liebhaber ist neben ausgiebigem Training eines unerlässlich: Seine Darsteller müssen Spaß an der Sache haben. „Sonst funktioniert es nicht“, erzählt er.

Heyses Arbeit beginnt meistens mit einem speziellen Casting. Denn nicht jede Rolle können seine eigenen Tiere ausfüllen – so geht er immer wieder auf die Suche nach tierischen Schauspielern. Aktuell stehe eine spezielle Papageien-Art auf seiner Liste, verrät der Film-Profi.

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Immer wieder „mietet“ Heyse Tiere. Hunde aus der Nachbarschaft, Pferde von Züchtern oder Schweine vom Bauernhof – denn vor der Kamera muss alles stimmen. Anfangs habe er viel rumtelefoniert, mittlerweile sei das Internet eine gute Anlaufstelle.

„Nord bei Nordwest“: Pinguin auf dem Balkon

Besonders wichtig: Die Chemie muss stimmen. Inzwischen sehe er „auf den ersten Blick“ ob sich beispielsweise ein Hund vor der Kamera wohlfühle, oder eben nicht. Mit Besitzern führt Heyse immer zuerst ein ausführliches Gespräch und prüft genau, ob ein Leinwandauftritt für deren Lieblinge wirklich in Frage kommt. „Da muss ich dann halt manchmal absagen, es nützt ja nichts, wenn der Hund zwar gut passt, aber Angst oder keine Lust hat“.

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Schon während seiner Ausbildung arbeitete Heyse in einer Filmtier-Schule. 1997 startete er in die Selbstständigkeit – einen Pinguin brachte er kurzerhand in einem Planschbecken auf seinem Balkon unter, erzählt er lachend. „Das könnte man heute auch nicht mehr machen“. Viel hat sich getan, doch das Improvisieren gehört in Heyses Job weiterhin dazu.

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Unvergessen: Ein Werbespot-Dreh mit David Hasselhoff. Der „Baywatch“-Star sollte mit einem Präriehund posieren – das Problem: Die niedlichen Erdhörnchen beißen gerne beherzt zu, Hasselhoff blockte ab. Heyse nahm das Tier kurzentschlossen selbst in die Hand und wurde so zum Hand-Double des Schauspielers.

„Nord bei Nordwest“: Bisse und der Faktor Mensch

Bisse gehören für den Tiertrainer selbst zum Alltag – insbesondere Wölfe, Füchse und Raben machten gerne von Zähnen und Schnabel Gebrauch, erzählt er. „Letztendlich ist es immer der Faktor Mensch, der entscheidend ist, da muss man vor der Kamera manchmal doubeln. Auch von Hunden lässt sich nicht jeder Schauspieler gerne abschlecken“, verrät Heyse. Szenen, in denen die pelzigen Vierbeiner ihre Film-Besitzer freudig begrüßen, funktionierten auch nur, wenn sich die Darsteller wohl in der Situation fühlten.

„Nord bei Nordwest“: So geht es am Set zu

Bei „Nord bei Nordwest“ zum Glück kein Problem. Nur das Loben am Ende einer abgedrehten Szene übernimmt Marco Heyse inzwischen lieber selbst. Hinnerk Schönemann und Co. beispielsweise seien zwar mit viel Liebe und Spaß bei der Sache, doch im hektischen Dreh-Alltag gehe der liebevolle Abschluss für Holly und seine tierischen Mitstreiter dann leider doch oft unter.

Heyse selbst ist nicht nur Strippenzieher, sondern stand auch schon selbst vor der Kamera. So durfte er zusammen mit einem seiner Hunde eine Leiche im TV-Dreiteiler „Das Geheimnis des Totenwaldes“ entdecken und preschte auf dem Rücken eines Pferdes in Milan Peschels „Hände weg vom Mississippi“ durchs Bild.

Auch wenn er bei „Nord bei Nordwest“ noch nicht selbst vor der Kamera stand – ohne ihn wäre Holly alias Finn wohl kaum zum Serienliebling aufgestiegen. Warum Marco Heyse inzwischen schon einen Nachfolger für Holly alias Finn ausbildet, erfährst du >>>hier. (wip)