Dramatische Szenen auf offener See: Am Dienstag (10. Juni) geriet eine schwedische Segelyacht bei schwerem Wetter in der Deutschen Bucht in akute Seenot. Der Motor war ausgefallen, das Schiff manövrierunfähig – und das ausgerechnet in der Nähe des viel befahrenen Schifffahrtsweges bei Borkum-Riff.
Bei bis zu vier Metern Seegang und heftigem Westwind drohte die Situation zu eskalieren. Die zweiköpfige Besatzung kämpfte gegen Wind und Wellen, doch ohne Maschine war jede Kurskorrektur unmöglich…
Nordsee: Stundenlange Rettungsaktion
Hilfe kam von der deutschen Rettungsleitstelle See in Bremen, als gegen 11.30 Uhr das Zollboot Nesserland einen Notruf der schwedischen Yacht meldete. Trotz gestörter Funkverbindung zum Havaristen und einem anspruchsvollen Seegebiet lief der auf Borkum stationierte Seenotrettungskreuzer THEO FISCHER sofort aus. Mit höchster Konzentration navigierten die Seenotretter durch die raue See. Die Crew der Nesserland hielt unterdessen in sicherer Entfernung Wache, bis Verstärkung eintraf.
Gegen 12.15 Uhr erreichte die THEO FISCHER das in Not geratene Boot und sicherte es mit einer Leinenverbindung. Bei starkem Seegang und nur geringer Schleppgeschwindigkeit begann die mühsame Rückfahrt Richtung Borkum. Welle um Welle kämpfte sich der Seenotrettungskreuzer voran, die Yacht im Schlepptau. Erst gegen 16 Uhr übernahm das Tochterboot STRÖPER den letzten Abschnitt und bugsierte die Segler sicher in den Hafen.

Nordsee: So steht es um die Segelyacht
Für die schwedische Crew – ein Mann und eine Frau – ging das Abenteuer glimpflich aus: Beide blieben körperlich unversehrt, wenn auch sichtlich erschöpft. Die Segelyacht soll nun instand gesetzt werden, damit die geplante Weiterreise nach Südeuropa fortgesetzt werden kann. Es war ein Einsatz am Limit, doch mit einem glücklichen Ende.
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Dieser Einsatz war kein Einzelfall, sondern tägliches Engagement mit Leib und Seele. Die Seenotretter – DGzRS leisten unter extremen Bedingungen Großartiges. Ob bei Windstärke sieben oder in stürmischer Dunkelheit: Die Männer und Frauen an Bord der Rettungskreuzer sind jederzeit bereit.