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Dramatische Entwicklung! Ostsee-Anwohner in Sorge

In einer Ostsee-Region sind viele Anwohner in Sorge. Ein Phänomen beschäftigt sie schon lange und wird immer drastischer.

© IMAGO/Andy Bünning

Die Ostsee: 5 Fakten über das Baltische Meer

Die Ostsee hat eine Fläche von 412.000 Quadratkilometer. Die tiefste Stelle in der Ostsee beträgt 459 Meter. Im Durschnitt ist das Meer etwa 52 Meter tief. Im Englischen und in vielen anderen Sprachen bezeichnet man die Ostsee als Baltische See oder als Baltisches Meer.

Der Wasserstand im Hohenseer See bei Wolgast ist seit 2017 um beunruhigende zwei Meter gesunken. Anwohner und Badegäste sind in Sorge, beobachten das Austrocknen ihres Sees mit Entsetzen. Eine Strategie zur Rettung des Sees existiert nicht, was die Menschen in der Ostsee-Region immer ratloser zurücklässt.

Marina Mehnert, die seit 1980 am Hohenseer See lebt, erinnert sich noch gut an bessere Zeiten. „Früher erreichte das Wasser bis an die Oberkante meines Steges, sodass ich direkt von hier aus losschwimmen konnte“, berichtet sie der „Ostsee Zeitung“. Heute ist das Ufer trocken und bewachsen. „Wo früher meine Enten schwammen, ist jetzt alles trocken“, erzählt sie enttäuscht.

Ostsee: Rätsel um den Wasserrückgang

Obwohl der Wasserstand drastisch gesunken ist, wird der Hohenseer See nicht aktiv überwacht. Auch der benachbarte Berliner See leidet unter einem ähnlichen Rückgang. Doch weder die Seen noch die Ursachen ihres Austrocknens stehen im Fokus der Behörden, was viele Anwohner verärgert. Beobachtungen bleiben lückenhaft.

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Seit Kurzem gibt es zumindest eine positive Entwicklung: Eine schwimmende Messstation wurde auf dem See installiert. Sie gehört zu einem Förderprogramm des Projektes „Smart Cities 2021“. Doch trotz moderner Sensorik erfasst die Anlage keine Veränderungen des Wasserstandes. Auch das eigentliche Problem bleibt somit ungeklärt.

Tierschutz Ostsee: Klimafolgen und fehlendes Regenjahr

Vermutungen über den Wasserrückgang gibt es viele. Zuleitungen, die früher Wasser brachten, liefern seit Jahren nichts mehr. Landwirt Philipp Kowolik erklärt der „OZ“: „Es ist eher so, dass uns ein halbes Regenjahr fehlt und deshalb kein Wasser mehr bis zur Drainage durchdringt.“ Auch der Klimawandel spielt eine Rolle.

„Seit 2018 hatten wir mehrere Jahre, in denen die Wasserbilanz negativ war, also die potenzielle Verdunstung größer war als der Niederschlag“, so Eva Klaußner-Ziebarth vom Schweriner Landwirtschaftsministerium. Ob Ostsee oder kleine Seen wie der Hohenseer See – Trockenheit setzt vielen Gewässern zu. Eine Lösung gibt es bislang nicht.


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Die Lage bleibt besorgniserregend, doch Hoffnung auf Rettung des Hohenseer Sees besteht. Maßnahmen zur Stabilisierung müssen individuell entwickelt werden. Der Ostsee-Region steht ein schwieriger, aber notwendiger Kampf gegen zunehmende Trockenheit bevor. Die Rettung der Seen ist eine Herausforderung, die wir gemeinsam angehen müssen.

Dieser Artikel wurde teils mit maschineller Unterstützung erstellt und vor der Veröffentlichung von der Redaktion sorgfältig geprüft.