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Ostsee: Luxus-Lokal in Timmendorfer Strand sorgt für Ärger! „Das geht nicht“

Die „Buddelbar“ ist ein beliebter Spot in Timmendorfer Strand. Direkt an der Ostsee können es sich Gäste dort in wärmeren Monaten gut gehen lassen. Nicht irgendwelche Gäste allerdings. Der teuerste Champagner kostet 80.000 Euro pro Flasche, hat das „Hamburger Abendblatt“ berichtet. Eine Rechnung von 100.000 Euro komme hier schon mal vor.Aber die Buddelbar-Betreiber und -Gäste […]

Champagner an der Ostsee?
© imago

Das ist die Ostsee

Die „Buddelbar“ ist ein beliebter Spot in Timmendorfer Strand. Direkt an der Ostsee können es sich Gäste dort in wärmeren Monaten gut gehen lassen. Nicht irgendwelche Gäste allerdings. Der teuerste Champagner kostet 80.000 Euro pro Flasche, hat das „Hamburger Abendblatt“ berichtet. Eine Rechnung von 100.000 Euro komme hier schon mal vor.

Aber die Buddelbar-Betreiber und -Gäste haben es offenbar zu bunt getrieben. Es gibt Ärger am Ostsee-Strand!

Ostsee: Bar in Timmendorfer Strand sorgt für Ärger

Wie die „Lübecker Nachrichten“ unter Berufung auf die Kreisverwaltung berichten, haben die Bauaufsichts- und die Naturschutzbehörde sowie der Landesbetrieb für Küstenschutz beklagt, dass die Vorgaben für den betroffenen Dünen- und Strandbereich nicht eingehalten worden seien.

„Der Betreiber der Buddelbar hat sich leider nicht an die zu Beginn des Jahres erfolgten Absprachen gehalten“, heißt es demnach wörtlich.

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„Gemeint ist offenbar die Bewirtschaftung des Strandes“, sagt dazu der Timmendorfer Bürgermeister Sven Partheil-Böhnke von der FDP. Das Aufstellen von Möbeln – Tische, Stühle, Himmelbetten – sei nicht genehmigt gewesen, ebenso wenig Umzäunung und Absperrung der Buddelbar-Fläche: „Das geht nicht, der Strand ist schließlich für alle da.“ 

Man hat sich also etwas zu breit gemacht.

Timmendorfer Strand an der Ostsee
Timmendorfer Strand an der Ostsee Foto: imago

In der Buddelbar sind die Reichen unter sich. Erfolgreich ist das Konzept bereits seit drei Jahren. Dort, wo bis vor zwei Jahren ein Strandkorbverleih war, haben Chris Röhrl und seine Geschäftspartner eine blaue Holzhütte geschaffen mit dem Beachclub.

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Dazu dröhnt laute Musik aus Boxen. „Das soll wie in einem Beachclub an der Côte d’Azur sein mit Grill und Restaurant und einer großen Wein- und Champagnerauswahl“, sagte Betreiber Röhrl dem „Hamburger Abendblatt“.

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„Das ist ein Betrieb mit einer starken Außenwirkung“, sagte Joachim Nitz, Tourismusdirektor der Timmendorfer Strand Niendorf Tourismus GmbH im Juni.

„Und das ist sehr gelungen, wir sind froh, dass der Betreiber genau diese Klientel bedient.“ Für die anderen Menschen gibt’s genügend andere Möglichkeiten.


Das Timmendorfer Strand an der Lübecker Bucht:

  • Die Lübecker Bucht ist eine Meeresbucht der Ostsee, die vollständig zu Deutschland gehört.
  • Als Teil der Mecklenburger Bucht bildet sie die „südwestliche Ecke“ der Ostsee.
  • An der südwestlichen Spitze der Lübecker Bucht mündet in Lübeck-Travemünde die Trave. Nach Osten wird die Bucht begrenzt durch den Klützer Winkel. Angrenzende Bundesländer sind Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern.
  • Die Seebäder Kellenhusen, Grömitz, Pelzerhaken, Sierksdorf, Haffkrug, Scharbeutz, Timmendorfer Strand und Niendorf haben neben Lübeck-Travemünde mit der Halbinsel Priwall eine große Bedeutung für den Fremdenverkehr in Deutschland.

Die Buddelbar muss aber immer zum Saisonende abgebaut werden, Stichtag ist der 30. September. Laut Röhrl werde das Team am 1. Oktober mit der Demontage beginnen. Dann kehrt wieder Ruhe ein.

Langfristig ist der Bau einer festen Buddelbar-Restauration vorgesehen. Das Vorhaben ist in der Politik allerdings auch nicht unumstritten. Denn laut den Planungen muss an der Baustelle dann ein Spielplatz weichen. Alles offen also.

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Im nächsten Jahr wird das Ganze daher sicher noch nichts, droht 2023 also wieder Ärger am Strand?


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„Die Kritik ist angekommen“, erklärt Buddelbar-Chef Röhrl laut „Lübecker Nachrichten“. Er sei stets im Austausch mit den Behörden gewesen, „und nach den Hinweisen haben wir die Umzäunung wieder entfernt“. In der kommenden Saison sollen seinen Angaben zufolge weder Stühle noch Tische auf dem Strand stehen. „Wir sind flexibel und passen uns von Jahr zu Jahr an.“

Die Behörden haben aber schon angekündigt, in 2023 die Einhaltung der Vorschriften „konsequent zu überwachen“. Vertrauen ist gut, aber Kontrolle eben doch besser. (jds)