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Ostsee und Nordsee: Diese Gefahr lauert im Meer, eine teure Idee soll sie beseitigen – „So schnell wie möglich“

Ostsee und Nordsee: Diese Gefahr lauert im Meer, eine teure Idee soll sie beseitigen – „So schnell wie möglich“

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© IMAGO / imagebroker

Nordsee vs. Ostsee: Das unterscheidet beide voneinander

Was sind die Unterschiede zwischen Nord- und Ostsee?

Die meisten Menschen wissen vermutlich nicht, was für gefährliche Dinge sich auf dem Meeresgrund der Ostsee und Nordsee befinden. Und nein – hierbei handelt es sich nicht um Lebewesen.

Nach langer Suche wurde nun eine Lösung angedacht, um das Problem aus der Ostsee und Nordsee zu bereinigen, bevor sich Folgen mit noch schwererem Ausmaß entwickeln.

Ostsee und Nordsee: Gefährliche Altlasten auf dem Meeresgrund

Am Grund der deutschen Gewässer, Ostsee und Nordsee, befinden sich rund 1,6 Millionen Tonnen gefährlicher Munition. Diese stammen noch aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg und wurden bisher größtenteils nicht geborgen.

Ein Unternehmen in Kiel, sonst zuständig für den Bau von Marineschiffen, arbeitet daran, eine Lösung zu finden, um die Überbleibsel zu entsorgen und die Gefahr für die Menschen und Tiere zu beseitigen.

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Das ist die Ostsee:

  • auch Baltisches Meer genannt
  • die Ostsee ist das größte Brackwassermeer der Erde
  • die Fläche beträgt 412.500 Quadratkilometer
  • sie ist bis zu 459 Meter tief

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Gefahr in Ostsee und Nordsee muss dringend beseitigt werden

In den letzten eineinhalb Jahren ist in der Firma in Kiel ein Konzept entstanden, wie man die deutschen Meere davon befreien kann: Eine Plattform, mit der die Funde aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg auf dem Meeresboden von Ostsee und Nordsee geborgen und anschließend entsorgt werden können.

Die einzigen Punkte, die es vor der Umsetzung der Entsorgungsplattform noch zu klären gilt, sind die finanziellen Aspekte. Laut Jan Krabbenhöft, Leiter der Serviceabteilung bei Thyssen Krupp Marinesystems (TKMS) in Kiel, liegen die Kosten bei 80 bis 90 Millionen Euro. Das berichtet der „SHZ“.

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Folge-Anlagen sollen danach jedoch deutlich günstiger werden. Zudem könnten diese ins Ausland verkauft werden, da andere Länder ebenfalls über die Bergung von Munition nachdenken. Für die Finanzierungen in Deutschland müsste zunächst der Staat aufkommen.

Ostsee und Nordsee: „So schnell wie möglich“

Bund, Länder und internationale Meer-Anrainer konnten sich bislang nicht auf eine Aufteilung der Kosten verständigen, weshalb bisher nichts beschlossen wurde.

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Das ist die Nordsee:

  • die Nordsee ist ein Randmeer des Atlantischen Ozeans
  • die Nordsee ist ein wichtiger Handelsweg und dient als Weg Mittel- und Nordeuropas zu den Weltmärkten
  • die Fläche beträgt 570.000 Quadratkilometer
  • sie ist bis zu 700 Meter tief

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Die Dringlichkeit ist der neuen Bundesumweltministerin Steffi Lemke aber durchaus bewusst: „Wir wissen, dass durch die Zerfallsprozesse der Munition Giftstoffe freigesetzt werden. So wurden in Muscheln schädliche Substanzen nachgewiesen. Wir dürfen die Küstenländer mit dieser Aufgabe nicht allein lassen“, sagt sie gegenüber dem SHZ“.

Ostsee und Nordsee: Großes politisches Interesse vorhanden

Parteiübergreifend, nicht zuletzt bei der neuen Bundesregierung, soll ein großes Interesse für die Umsetzung bestehen.

Für Konzepte zur Bergung wurden bereits Ansätze gefunden, die jedoch bislang nicht ineinandergreifend als Gesamtkonzept funktioniert haben. „Genau das ist nun anders: Wir können sofort loslegen“, sagt Krabbenhöft. Die TKMS-Plattform könnte an über 300 Tagen pro Jahr je 24 Stunden laufen. Und zwar ferngesteuert.

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Mit dieser Technik können Ostsee und Nordsee von Gefahr befreit werden

Experte Krabbenhöft sagt laut des Berichts: „Die Munition wird von einem speziellen Werkzeug gegriffen und unter Wasser in eine eigens entwickelte Transportpalette abgelegt und diese dann auf die Entsorgungsplattform gehievt.“

Die Munition wird dort in explosionssicheren Kammern von Robotern mit einem Wasserstrahl aufgeschnitten oder zersägt. Nachdem die Bestandteile mit Förderband und Fahrstuhl in einen Ofen gebracht und verbrannt wurden, bleibt von den gefährlichen Resten bloß Wärme, recyclebares Metall und Filterreste der Rauchgasreinigung.

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Nach Einschätzung von Krabbenhöft, könnte die Pilotanlage in anderthalb bis zwei Jahren starten und somit Ostsee und Nordsee befreien, wenn jetzt der entsprechende finanzielle Zuschlag gegeben würde. (lfs)